Das Bezirksliga-Drama des FC Holzheim

26.08.2007 | Stand 03.12.2020, 6:32 Uhr

Das Bezirksliga-Drama des FC Holzheim

Greding (HK) Es liegt in der Natur der Sache, dass die Fußballer des FC Holzheim und des TSV Greding während des Bezirksliga-Spiels am Samstag in vielen Szenen ganz unterschiedlicher Meinung waren. Aber in einem Punkt waren sich alle einig: Ein so verrücktes Spiel hatte bisher noch keiner der Beteiligten erlebt.

Trotz allem, was in dieser denkwürdigen Partie passierte, war es ein merkwürdiger Moment nach dem Abpfiff um 17.49 Uhr. Auf der einen Seite ließen sich die Holzheimer enttäuscht zu Boden fallen, trommelten wütend auf den Rasen oder schlugen die Hände vors Gesicht. Und auf der anderen Seite fielen sich die Gredinger in die Arme, tanzten über den Platz und erdrückten fast ihren Matchwinner Ümit Usta. Der Schlitzohrigkeit ihre Stürmers hatten die Gredinger den Sieg zu verdanken.

Seinen Lauf nahm das Bezirksliga-Drama am Samstagnachmittag in der 89. Minute, als der TSV Greding noch mit 3:2 führte, aber Holzheims Steffen Herzig nach einem Freistoß von Patrick Sedlmeier zum späten Ausgleich einköpfte. Ein Aufschrei der Erleichterung bei den Gastgebern, während Greding den Sieg kurz vor Schluss vergeben hatte – so schien es jedenfalls: Doch der junge Schiedsrichter Ahmed Nasser verweigerte dem Treffer die Anerkennung, weil sich Herzig zu vehement eingesetzt hatte.

Daraufhin stürmten Holzheims Abteilungsleiter Vladimir Vydra und der schon ausgewechselte Spielertrainer Thorsten Pöllet auf den Schiedsrichter zu, der Vydra schließlich des Platzes verwies. Doch das Drama ging weiter, weil Schiedsrichter Nasser gleich vier Minuten Nachspielzeit anzeigte. Eine Minute war davon noch übrig, als Patrick Sedlmeier doch noch das 3:3 für den FC Holzheim erzielte. Doch die Antwort der Gäste folgte gleich im Gegenzug: Nach einem weiten Schlag in den Strafraum war die Holzheimer Abwehr noch in Feierlaune, als Ümit Usta den Ball zum 4:3-Siegtreffer für den TSV Greding ins Tor spitzelte.

"Respekt kann ich da nur sagen", kommentierte der Gredinger Interimstrainer Franz Ferschl, der zur Pause noch kopfschüttelnd in die Kabine gegangen war. Denn nach dem frühen Führungstreffer von Alexander Wolfsteiner (8.) verlor der TSV völlig den Faden und ermöglichte den Gastgebern nicht weniger als acht gute Torgelegenheiten innerhalb einer halben Stunde. Wenngleich Dominik Libner erst kurz vor dem Halbzeitpfiff den überfälligen und völlig verdienten 1:1-Ausgleich für den FC Holzheim erzielte.

Doch in der zweiten Halbzeit schlug der TSV Greding zurück: Als sich Sebastian Kellner und FC-Keeper Konstantinos Zois nicht einig waren, sprintete Ümit Usta dazwischen und brachte die Gäste erneut in Führung (50.). Aber nur eine Viertelstunde hatte das 2:1 Bestand, bis Dominik Libner den erneuten Holzheimer Ausgleich herstellte (65.). In der 84. Minute ging der TSV Greding dann zum dritten Mal in Führung, als Alexander Wolfsteiner nach Vorarbeit von Andreas Häusler für das 3:2 sorgte. Was folgte, war das große Drama für den FC Holzheim.

FC Holzheim: Konstantinos Zois, Sebastian Kellner, Stefan Pröll, Dominik Herzig (68. Steffen Herzig), Johannes Rauch, Manuel Mößel, Patrick Sedlmeier, Thorsten Pöllet (78. Philipp Schmoll), Dominik Libner, Markus Stigler, Dominik Pöllet (71. Jörg Dimler).

TSV Greding: Florian Benz, Stefan Baumann, Christopher Heigl, Fabian Koller (68. Andreas Häusler), Artur Ochsenkühn, Jürgen Joos (53. Bastian Uldschmidt), Florian Ferschl (79. Christian Ehrl), Alexander Wolfsteiner, Thomas Uldschmidt, Ümit Usta, Martin Meier.

Tore: 0:1 Alexander Wolfsteiner (8.), 1:1 Dominik Libner (44.), 1:2 Ümit Usta (50.), 2:2 Dominik Libner (65.), 2:3 Alexander Wolfsteiner (84.), 3:3 Patrick Sedlmeier (90.), 3:4 Ümit Usta (90.).

Schiedsricher: Ahmed Nasser (DJK Falke Nürnberg). – Zuschauer: 150.