Ingolstadt
Das Auto der Zukunft

Gewerkschaftsvertreter aus Mittel- und Osteuropa tagen in Ingolstadt zum Thema Nachhaltigkeit

07.05.2014 | Stand 02.12.2020, 22:43 Uhr

Ingolstadt (mbl) Mehr als 30 Betriebsräte und Gewerkschaftsvertreter des Volkswagen-Konzerns, zu dem auch Audi gehört, kamen gestern und vorgestern zu einer Tagung im Gewerkschaftshaus in Ingolstadt zusammen. Sie stammen aus sechs verschiedenen Nationen in Mittel- und Osteuropa, die gleichzeitig auch Produktionsstandorte des Automobilkonzerns sind.

Im Mittelpunkt des Meinungsaustausches stand das Thema Nachhaltigkeit. Beraten wurde über regionale und überregionale Projekte bei VW, über den Verkehr der Zukunft und Innovationen für die globale Automobil- und Mobilitätswirtschaft.

„Wir erleben einen Paradigmenwechsel“, sagte Johann Horn, erster Bevollmächtigter der IG Metall Ingolstadt, zu den Veränderungen, denen die Automobilindustrie in Zukunft ausgesetzt sein wird. Horn denkt dabei unter anderem an die wohl weiter fortschreitende Etablierung von Elektromotoren und Änderungen im Produktionsprozess, die beispielsweise die Außenhaut des Autos betreffen. „Es geht um die Frage, wie wir die Prozesse so gestalten, dass sie nicht zulasten der Arbeitnehmer gehen“, formulierte er einen Aspekt, der auf der Tagung – neben Gedanken zum ökologischen Produktionsprozess und Fragen zur Wirtschaftlichkeit – eine Rolle spielte.

Weiterer Schwerpunkt der Beratungsgespräche waren gemeinsame Arbeitnehmerrechte. So wurde auf dem Treffen unter anderem festgestellt, dass die Rechte von Arbeitnehmern im russischen Werk des VW-Konzerns noch nicht den Standards in westeuropäischen Werken entsprechen, so Horn. Auch, wenn sie bereits weit über den in Russland allgemein üblichen Standards lägen, ergänzte Hartwig Erb, erster Bevollmächtigter der IG Metall am VW-Standort Wolfsburg.

Dass sich die Betriebsräte den Anforderungen an Nachhaltigkeit unter anderem in der ökologischen Produktion und der Vernetzung von Belegschaften stellen und Lösungen ausarbeiten müssen, bekräftigte auch Peter Mosch, Gesamtbetriebsratsvorsitzender bei Audi, im Gespräch mit dem DK. Auf den Standort Ingolstadt bezogen stellte er auch das gesellschaftliche Engagement von Audi und die Sicherung von Arbeitsplätzen sowie die Audi-Umweltstiftung heraus. „Wir wollen versuchen, soziale Verantwortung zu transportieren“, gab er als eines der Ziele des Kongresses aus.

Auf der Tagesordnung stand auch der geplante Bahnhalt beim Audi Werk Ingolstadt. Dies sei ein sehr wichtiges Thema für die Belegschaft, so Mosch.