Neuburg
Das Aufgebot wird auswärts bestellt

Burgheim löst Standesamt auf, Neuburg übernimmt – 250 Trauungen jährlich

24.09.2015 | Stand 02.12.2020, 20:46 Uhr

Foto: Winfried Rein

Neuburg (r) Das Standesamt der Stadt Neuburg übernimmt zunehmend eine zentrale Funktion. Nach Bergheim und Rohrenfels dürfen ab 2016 auch Paare aus Burgheim in der Neuburger Harmonie in den Hafen der Ehe einlaufen. Die Marktgemeinde hat beschlossen, ihr eigenes Standesamt aufzulösen.

Der komplexe Verwaltungsaufwand hat die Gemeindepolitiker nach einiger Überlegung zu diesem Schritt veranlasst. Natürlich können Burgheims Bürgermeister Michael Böhm und seine beiden Stellvertreter Peter Specht und Andreas Flath auch weiterhin in Burgheim trauen, „und wir werden dies auch tun“, kündigt der Bürgermeister an. In Neuburg dürfen sie keine Ehen schließen. Die Heiratswilligen bestellen das Aufgebot im Standesamt Neuburg und können „daheim“ getraut werden.

Die Übernahme des Standesamtsbezirks Burgheim müssen die Neuburger Stadträte kommenden Dienstag mit mindestens Zweidrittel-Mehrheit beschließen. An einem positiven Votum zur sogenannten „großen Übertragung“ besteht kein Zweifel. Das Landratsamt als Aufsichtsbehörde hat seine Zustimmung signalisiert.

Den geschätzten jährlichen Kostenaufwand von rund 15 000 Euro trägt der Markt Burgheim über eine Vereinbarung mit der Stadt. Kleinere Standesämter benötigen teure Softwareprogramme zur Erfassung der Personaldaten. Sie haben die handschriftliche Aufnahme in Büchern abgelöst. Nachdem auch zunehmend Paare mit Migrationshintergrund heiraten, sind in solchen Fällen die Daten über Botschaften und mit Dolmetscher einzuholen.

25 bis 30 Trauungen pro Jahr könnten durch die Mitarbeit für Burgheim anfallen, rechnet der Neuburger Standesamtsleiter Markus Riedlberger. 2016 weitet man das Angebot von 21 auf 25 Samstage aus. Nachdem die Stadt fleißig „Heiraten in Neuburg“ bewirbt, ist die Zahl der Trauungen auf jährlich 250 nach oben geklettert. Mindestens ein Drittel der Hochzeiter kommt von auswärts und bevorzugt Neuburg wegen „Locations“ wie Schloss, Marstall oder Arcoschlösschen. Mittlerweile weisen etwa 40 Prozent der Paare einen Migrationshintergrund auf.

Besonders begehrt war heuer der Freitag, 15. 5. 2015 – acht Paare gaben sich in der Neuburger Harmonie das Jawort. Anmeldungen für Montag, den 16. 6. 2016, liegen noch nicht vor.