Beilngries
"Dann werde ich Feuerwehrfrau!"

Zu Besuch bei der Beilngrieser Feuerwehr: Die Mädchen und Buben des Naturkindergartens sind begeistert

25.03.2022 | Stand 23.09.2023, 0:23 Uhr
Mit großem Interesse ließen sich die "Wiesenwichtel" von Kommandant Wolfgang Petschl das Feuerwehrwesen erklären. −Foto: Adam

Beilngries - Die Frage war für das kleine Mädchen extrem wichtig.

Aufmerksam hatte sie Feuerwehrkommandant Wolfgang Petschl von der Beilngrieser Feuerwehr gelauscht, als dieser von der Ausrüstung mit Helm, Anzug und Stiefeln erzählt hatte. Als er das Feuerwehrauto geöffnet hatte, Schläuche und Werkzeug, Technik und Maschinen erklärte. Als sie sogar in das Feuerwehrauto klettern durfte, gemeinsam mit ihren Freundinnen und Freunden, und dort sitzen konnte, wo die Feuerwehrleute bei einem Einsatz sitzen - dann, wenn das Feuerwehrauto mit Blaulicht und lautem Alarm zum Brandort fährt. Schließlich fasste sie sich ein Herz und fragte: "Herr Feuerwehrmann, gibt es eigentlich bei euch auch - Feuerwehrfrauen? " Die Erleichterung auf Petschls Antwort - "Na sicher, bei uns übernehmen Feuerwehrfrauen die gleichen Aufgaben wie die Feuerwehrmänner" - war groß, denn die junge Dame versicherte sofort: "Dann werde ich Feuerwehrfrau! "

Mit diesem Plan war sie nicht alleine, denn fast alle "Wiesenwichtel" des Beilngrieser Naturkindergartens, die an diesem Vormittag mit ihren Erzieherinnen zur Feuerwehr gekommen waren, waren schwer begeistert von den großen Feuerwehrautos, der Drehleiter und allen Erzählungen über Übungen und Einsätze, die Wolfgang Petschl spannend und kindgerecht vortrug. Die Kleinen lauschten aufmerksam und überraschten mit Fachwissen, wie ein Junge, der auf das Ausrüstungsequipment deutete und meinte: "Das ist ein Atemschutzgerät, das kenne ich, weil das Feuerwehrmann Sam auch hat. " Nicht nur aus Fernsehserien, auch von den vergangenen Tagen im Kindergarten brachten die Mädchen und Buben viel Wissen mit, denn der Besuch im Feuerwehrzentrum war krönender Abschluss ihrer Projekttage zum Thema "Feuer". Wie löscht man einen Brand? Das hatten sie schon von Kindergartenleiterin Agnes Heislbetz gelernt und wussten, dass man dafür Wasser oder Schaum, aber auch Erde oder Sand nutzen kann, "um das Feuer zu ersticken, wenn es keine Luft - also keinen Sauerstoff - mehr bekommt". Den Feuerlöscher kannten die Kleinen genau und dass ein Martinshorn "ganz schön laut ist" oder Blaulicht "eingeschaltet wird, damit man die Feuerwehr sieht", ebenfalls. Die vielen technischen Ausrüstungsgeräte, die Petschl erklärte und über die er zufrieden versichern konnte "wir sind technisch hier auf dem neuesten Stand", faszinierten die Kleinen allerdings weniger als die Schutzausrüstung, die sie ganz genau musterten. Warum haben manchen Helme ein A aufgedruckt, andere einen, zwei oder sogar drei Streifen? Petschl erklärte: "A ist für Feuerwehrler, die Atemschutzgeräte tragen dürfen. Drei Streifen am Helm bedeutet, das ist der Kreisbrandinspektor, bei uns Christoph Schermer, zwei Streifen der Kreisbrandmeister, Thomas Netter, und ein Streifen hat mein Helm, der des Kommandanten. " So gingen den Kindern die Fragen nicht aus und sicher wussten alle zuhause viel von dem spannenden Tag zu erzählen, bei dem nach dem Besuch bei der Feuerwehr noch ein Picknick im Sulzpark, das Beobachten der Störche am Turm der Brauerei Schattenhofer und schließlich noch Spielen am Hafengelände folgten.

Und auch am nächsten Tag, wieder im Naturkindergarten, ließ die Kinder das Thema Feuerwehr noch nicht los. Sie feierten mit ihren Erzieherinnen ein lustiges Feuerwehrspielefest, bei dem sie sich alle in aktive Feuerwehrler verwandelten und beispielsweise eine Leiter erklimmen durften, um eine ängstliche Katze vom Baum zu holen. Am Ende gab es Urkunden für die Nachwuchsfeuermänner und -frauen. Ein paar Jahre müssen sie allerdings doch noch warten, ehe sie die Beilngrieser Wehr verstärken können. Sechs Jahre ist das Mindestalter für die Kinderfeuerwehr, zwölf Jahre für die Jugendfeuerwehr. Ab 15 Jahren dürfen dann Lehrgänge für die Grundausbildung absolviert werden, die Voraussetzung für weitere Ausbildungen sind.

DK

Regine Adam