Dann können wir gleich einpacken

26.09.2012 | Stand 03.12.2020, 1:01 Uhr

Zum Artikel „Ökologisch und robust“ über den Entwurf für die neue Kindertagesstätte im Eco-Quartier (PK vom 18. September):

Vor circa drei Monaten hat die Stadt Pfaffenhofen zu einer Klimaschutzkonferenz, deren Ziel es war, Grundlagen für strategische Entscheidungen im Klimaschutz und darauf aufbauend wirksame Handlungsansätze für Pfaffenhofen zu erarbeiten, eingeladen. 60 Bürger hatten sich dazu eingefunden. Aus dem Ergebnis daraus wird eine Beschlussvorlage für den Stadtrat erstellt.

Wenn ich den Bericht über die geplante Kindertagesstätte im Eco-Quartier lese, werde ich den Eindruck nicht los, dass die Mehrzahl der Stadträte solche Konferenzen als Beschäftigungstherapie für engagierte Bürger oder PR-Gag und nicht als Grundlage für die doch angeblich gewünschten Klimaschutzziele betrachtet.

Die Verwendung nachwachsender Rohstoffe für die Fernwärme sind kein Freibrief, um an der Gebäudetechnik Abstriche zu machen, weil auch diese nur begrenzt vorhanden sind. Ein Fernwärmenetz wird nach dem Wärmebedarf der Gebäude gebaut, und nicht die Gebäude nach der Größe des Kraftwerkes. Ein begrüntes Dach widerspricht den Zielen, alle städtischen Gebäude mit Fotovoltaikanlagen auszustatten. Trotz der eigenwilligen Logik der Architektin bezüglich der Energieversorgung des Gebäudes ist ein Großteil der Stadträte begeistert von dem Entwurf. Wenn es schon nicht möglich ist in einem Eco-Quartier ein energetisch optimales Gebäude zu bauen, dann können wir gleich einpacken. Es bleibt noch zu hoffen, dass sich der Stadtrat mit den von der Klimaschutzkonferenz ausgearbeiteten Vorschlägen befasst und ein wirklich zukunftweisendes Projekt beschließt. So viel Zeit wird schon noch sein.

Peter Zartner

Eichendorffstraße

Pfaffenhofen