"Danke fürs Schleifen und Hobeln"

18.07.2008 | Stand 03.12.2020, 5:45 Uhr

Mit Auszeichnung aus der Berufsschule entlassen: Von den 198 Abschlussschülerinnen und Abschlussschülern durften 32 eine Auszeichnung von Landrat Anton Knapp (rechts) und Schulleiter Nikolaus Lackermair (links) entgegennehmen. - Foto: smo

Eichstätt (EK) 198 Schüler durften sich am Freitagvormittag bei der Abschlussfeier der Berufsschule zurücklehnen, ganz nach Cicero: "Angenehm sind die erledigten Arbeiten." Die Schüler könnten nun stolz sein auf das, was sie erreicht hätten, sagte Schulleiter Nikolaus Lackermair.

Zahlreiche Gäste waren gekommen, um den Abschlussschülern zu gratulieren. Neben vielen Vertretern der Ausbildungsfirmen, einigen Innungsobermeistern war auch Landrat Anton Knapp gekommen. Er sprach seine Glückwünsche aus. Er ermunterte die jungen Leute aber auch, neben dem Interesse an Beruf und Weiterbildung ehrenamtliches Engagement nicht zu vernachlässigen: "Gesellschaft und Staat sind auf Ihre Mithilfe angewiesen."

Als Vertreter des Sachaufwandsträgers verwies Knapp auch auf die Verantwortung des Landkreises für die Berufsschule und verwies auf die Investitionen der letzten Zeit, nämlich die Anschaffung eines CNC gesteuerten Bearbeitungszentrums für Holz sowie den Aus- und Erweiterungsbau der Metallwerkstätten. Die ab dem kommenden Schuljahr geplante Fachoberschule stelle die Berufsschule vor neue Herausforderungen, so der Landrat. Der Landkreis stehe hier aber weiterhin unterstützend zur Seite.

Als Obermeister der Eichstätter Bauinnung hielt Hermann Meier die Festrede. Er verdeutlichte den Entlassschülern, dass das Lernen mit dem Ende der Schulzeit nicht vorbei sei. "Jetzt werdet ihr gefordert." Eltern, Lehrer und Ausbilder hätten auf das Berufsleben vorbereitet, jetzt sei es an jedem Einzelnen gelegen, sich kontinuierlich fortzubilden und am Ball zu bleiben. "Ohne das Handwerk können viele unserer täglichen Arbeiten nicht erledigt werden", so Meier.

Die Möglichkeit, mit dem Meisterbrief an die Fachhochschule zu gehen, deutete Meier als Anerkennung für das Handwerk in der heutigen Zeit. Diese Wertschätzung komme nicht von alleine. "Hier sind Ihr Wille, Ihre Einsatzbereitschaft und Ihr Fleiß gefragt."

Auf die Bereitschaft, sich einzubringen, ging auch Schulleiter Nikolaus Lackermair, für den es die zweite Entlassfeier als Chef der Berufsschule war, in seiner Ansprache ein. "Jedes Miteinander in der Gesellschaft beruht auf Grundwerten", stellte Lackermair fest. Er legte seinen Abschlussschülern ans Herz, über das eigene Interesse hinauszudenken und sich zu engagieren – im Beruf und darüber hinaus. Dabei verliere man nichts, sondern könne nur gewinnen, auch für sich selbst.

Als Schülersprecherin ergriff am Ende noch Anna-Maria Stingl das Wort. Die Schreinerin verglich in ihren ohne Manuskript vorgetragenen Gedanken das Dasein als Lehrling mit der Rohware eines Gesellenstückes. "Zuerst ist es grobe Masse, die erst im Lauf der Zeit Schönheit bekommt", so Stingl. Sie dankte den Ausbildern und Lehrern fürs "Schleifen und Hobeln".

Fünf Staatspreise und jeweils 14 Preise des Landkreises und der Berufsschule konnten verliehen werden. Außerdem durften 17 Auszubildende auch die mittlere Reife mit nach Hause nehmen. Erstmals vergeben wurde der "Förderpreis Natursteintechnik 2008" (siehe eigener Beitrag). Aus dem Bereich Wirtschaft und Verwaltung erhielten 72, aus dem Bereich Metalltechnik 14 und aus dem Bereich Bau-, Holz- und Naturwerksteintechnik 112 Schülerinnen und Schüler ihre Zeugnisse.

Die Abschlussfeier wurde umrahmt von der Lehrer-Band, die in diesem Jahr Unterstützung durch Sängerin Hariett Gross erhielt.