Rohrbach
Dank an die Helfer

Landrat Martin Wolf spricht Ehrenamtlichen seine Anerkennung aus

11.12.2018 | Stand 23.09.2023, 5:21 Uhr
Die Kindertanzgruppe des Albanisch-Deutschen Kulturvereins Sali-Cekaj zeigte, was sie kann. −Foto: A.Ermert

Rohrbach (PK) "Ein Dankeschön im Auftrag der Bevölkerung" an die ehrenamtlichen Helfer und Kooperationspartner im Bereich Flucht und Migration hat Landrat Martin Wolf (CSU) bei einer Dankesfeier unter dem Motto "Dank kennt keine Grenzen", im neuen Sitzungssaal im Landratsamt ausgesprochen.

"Auch der Dank für die Ehrenamtlichen kennt keine Grenzen", versicherte Wolf: "Sie tun es für die Menschen im Landkreis und für die Betroffenen, es ist eine emotional schwierige Aufgabe, die sie leisten, meine Anerkennung gilt ihnen allen".

Man merke zwar, "bei den Ehrenamtlichen ist der Wind der ersten Stunde weg, 600 bis 700 Personen waren es zu Beginn, die sich engagierten, jetzt sind es vielleicht noch 200". Doch es gebe immer noch keine Lösung. Wolf zitierte Ministerpräsident Markus Söder: "Die Flüchtlingsfrage spaltet unsere Gesellschaft." Es gebe zwei Hälften, man müsse eine Brücke bauen auf zwei Pfeilern: "Es ist schwierig, man will die Menschlichkeit und man muss gleichzeitig den Rechtsstaat aufrechterhalten." Wolf bezeichnete dies auch als eine große Herausforderung für die nächsten Generationen.

Es habe sich viel geändert im Laufe der Jahre: "Wir waren die ersten, die das Sachgebiet Integration eingerichtet haben", so Wolf. Heute leben elf Prozent nicht deutsche Staatsbürger im Landkreis mit derzeit 127000 Einwohnern. Das Integrationsteam kümmere sich um diese Flüchtlinge und Migranten, um das Zusammenleben mit der Landkreisgemeinschaft zu verbessern. "Es läuft immer besser, wir wissen was in den Gemeinden geschieht, denn Integration gelingt nicht automatisch, es sind entschlossene, bewusste Entscheidungen und konkrete Schritte nötig", so der Landrat.

Auch Christine Pietsch, Sachgebietsleiterin und Integrationsbeauftragte, bedankte sich für den Einsatz, die Ausführung und gute Zusammenarbeit bei den Gästen: "Der Ton ist gereizter geworden, gerade darum braucht es Vorbilder", wünschte sie sich. Man wolle im nächsten Jahr ein Integrationskonzept entwickeln. Es werde wichtig sein, die vielen Integrationsbemühungen zu bündeln und Doppelfunktionen zu verhindern: "Man muss den Bedarf vor Ort ernst nehmen."

Doch an diesem Abend wurde auch gefeiert. Bereits beim Sektempfang gab es einen regen Informationsaustausch. Immer wieder hörte man, dass man zwar bei der ehrenamtlichen Arbeit etwas gibt, man jedoch auch viel zurückbekomme. Die Kindertanzgruppe des Albanisch-Deutschen Kulturvereins Sali-Cekaj erfreute mit traditionellen albanischen Volkstänzen, die Schülerband More than Music lockerte die Stimmung zwischen den Reden auf. Die zwei Schauspieler des deutsch-türkischen Improtheaters Impro á la turka verstanden es mit seiner Spielfreude, grotesk-skurrilem Wortwitz und mit viel Humor um Klischees und Vorurteile, Irrtümer und Missverständnisse zu thematisieren. Landrat Martin Wolf bestand dabei sein schauspielerisches Debüt bei der Welturaufführung "Einführung Sachgebiet Integration" mit Bravour, sehr zur Freude der Zuschauer.

Anna Ermert