Pfaffenhofen
Daniel Nothnagel aus Pfaffenhofen studiert Musical in Osnabrück

Proberäume statt Vorlesungssäle: Rolle des Seymour im "Kleinen Horrorladen" gab den Ausschlag:

20.10.2021 | Stand 23.09.2023, 21:25 Uhr
Fiona Rist
Der Anstoß für JulianNothnagel in Osnabrück Musical zu studieren, war seine Rolle im Jahr 2017 als Seymour in der Aufführung von "Der kleine Horrorladen" am Schyren-Gymnasium. −Foto: Herchenbach

Pfaffenhofen - Singen, Tanzen, Performen und Schauspielern hört sich für die meisten als Berufsvorstellung wohl eher ungewöhnlich an. Doch für Daniel Nothnagel aus Pfaffenhofen ist es ein Traum, der immer näher rückt. Der 22-Jährige studiert seit diesem Sommer den Studiengang Musical an der Hochschule Osnabrück und bereitet sich damit intensiv auf seinen Berufswunsch als Musicaldarsteller vor.

"So richtig begonnen hat das bei mir mit der Schulproduktion ,Der kleine Horrorladen', bei der ich die Rolle des Seymour spielen durfte", erklärt der Student. Das Musical wurde 2017 von Julian Oswald inszeniert und von über 100 Schülern des Schyren-Gymnasiums Pfaffenhofen organisiert und aufgeführt. Daniels Rolle als Seymour war eine der Hauptrollen. "Während dieser Zeit habe ich mich informiert, wie und ob man das auch studieren kann und dabei von vielen Menschen Unterstützung und Tipps erhalten. So wurde der Wunsch nach und nach intensiver."

Daniel Nothnagel bezeichnet sich selbst aber als Quereinsteiger im Musical: "Mich hat Musical zwar schon immer interessiert, aber ich habe als Kind kein Theater gespielt oder Ballett getanzt." Nach seinem Abitur wurde der Pfaffenhofener dann an der Berufsfachschule für Musik in Sulzbach-Rosenberg aufgenommen und hatte dort die Möglichkeit, sich auf die Aufnahmeprüfungen für sein Studium vorzubereiten und seine Kenntnisse auszubauen. Die Ausbildung dort dauert zwei Jahre. Trotz der Pandemie konnte Nothnagel die Vorbereitungszeit sehr genießen und hatte sogar die Möglichkeit, bei einer Gala in Amberg und bei mehreren Auftritten mitwirken zu können. "Ich habe die Zeit dort sehr genossen und viele tolle Menschen kennengelernt. Außerdem konnte ich sehr viel Neues lernen."

Nach seiner Ausbildung in Sulzbach-Rosenberg begannen die Aufnahmeprüfungen für einen Studienplatz. "Beim Musicalstudium bewerben sich sehr viele Menschen um sehr wenig Plätze. Die wenigsten schaffen das ohne Vorausbildung", so der Student. Die Aufnahmeprüfung in Osnabrück bestand aus drei Runden und Daniel schaffte es schließlich als einer von zehn aus 142 Bewerbern, aufgenommen zu werden. "Deshalb war die Ausbildung davor für mich sehr hilfreich und ohne die Schule hätte ich es nicht geschafft, einen Studienplatz zu bekommen", erzählt der 22-Jährige. Sein Studium dauert nun acht Semester und bietet eine intensive Praxisausbildung. Dazu gehören beispielsweise Jazz, Ballett oder Tapdance. Das Besondere an dem Studium in Osnabrück ist aber, dass auch ein pädagogischer Teil angeboten wird. "Man wird dort als Educating Artist ausgebildet, was es sonst nirgends in Deutschland gibt. Es gibt also auch die Möglichkeit, einen lehrenden Job danach auszuführen", erklärt der Student.

Bei der Frage nach seinem Lieblingsmusical kann sich der 22-Jährige nur schwer entscheiden: "König der Löwen höre ich immer gerne, damit bin ich aufgewachsen. Aber es gibt noch so viele andere tolle Musicals." Dazu zählt er beispielsweise noch "Come from away", "Hamilton" oder "Reefer Madness" auf. Als Riff Raff in der "Rocky Horror Show" oder Judas in "Jesus Christ Superstar" aufzutreten, wäre außerdem ein großer Traum von Daniel Nothnagel. "Aber es gibt noch so viele weitere tolle Rollen und ich würde jede davon nehmen."

PK

Fiona Rist