Wolnzach
Damit im Frühling alles blüht

Bürgermarkt spendet 1790 Blumenzwiebeln und pflanzt sie auch gleich mit vereinten Kräften

30.11.2016 | Stand 02.12.2020, 18:58 Uhr

Kalt war es, aber trotzdem hatten sie alle Spaß: Auch Asylbewerber halfen beim Setzen der Blumenzwiebeln, das freute Bürgermarktvorsitzende Marianne Strobl (links) besonders. - Foto: Trouboukis

Wolnzach (WZ) Noch ist nichts zu sehen, doch im Frühjahr werden Blumen sprießen, die einen hohen Symbolwert haben. 1790 Blumenzwiebeln hat der Bürgermarkt in Wolnzach in die Erde gesetzt. Die gemeinsame Pflanzaktion mit Asylbewerbern steht für das, was der Bürgermarkt ist: eine runde Sache.

Der Kreis schließt sich immer wieder. Dann, wenn Leute Sachen im Bürgermarkt abgeben, die sie nicht mehr brauchen, aber dennoch gut verwendet haben möchten; dann, wenn Kunden diese Sachen für kleines Geld im Bürgermarktladen kaufen und so Geld in die Kasse fließt; dann, wenn aus diesem Geld Spenden an verschiedene Zwecke ausgeschüttet werden. Seit dem Frühjahr 2014 gibt es an der Wolnzacher Preysingstraße den Laden, den Bürgermarktvorsitzende Marianne Strobl oft schon als "Laden des Glücks" bezeichnet hat, weil er rundherum Gutes tut für die, die mit ihm zu tun haben.

Die Blumenzwiebeln, die Ehrenamtliche zusammen mit Asylbewerbern jetzt in der Erde vergraben haben, spiegeln somit genau das wieder, wofür der Verein und der Laden stehen, nämlich für eine Aktion mit vielen Nutznießern. Vorsitzende Marianne Strobl formulierte das am Dienstag im Gespräch mit unserer Zeitung so: "Es ist ein Beitrag zur Ortsverschönerung, damit sich gleich im Frühjahr die Leute an den Farben erfreuen können." Zudem biete man so den ersten Insekten auch gleich Anflugziele - was ihr als aktiver Naturschützerin auch eine Freude sei.

Stichwort Freude. Trotz der jetzt eisigen Temperaturen beim Setzen der Blumenzwiebeln - gepflanzt wurden Krokusse, Schneeglöckchen, Winterlinge, Anemonen, Tulpen und Narzissen - und der Tatsache, dass der Termin wegen des Wetters bereits einmal abgesagt werden musste, ist Strobl glücklich, dass die Aktion jetzt stattgefunden hat - und, dass sie von allen Seiten positiv begleitet wurde. Strobl: "Wir haben das mit dem Markt abgestimmt und die Aktion wird auch vom Bürgermeister begrüßt", sagt sie. Auch mit dem Bauhof habe man die Pflanzplätze abgeklärt, Grund: Säuberungs- und Mäharbeiten sollen natürlich nicht behindert werden. "Die Sorten wurden ganz bewusst ausgesucht, damit die erste Mahd durch den Bauhof höchstens nur geringfügig später nach der Blüte erfolgen muss", so Strobl. Gepflanzt wurden die Blumenzwiebeln am Hopfenmuseum, am Kindergarten Sonnenblume, an der Hammerschmid-Kapelle und der Verkehrsinsel an der Jägerstraße und am Poperinger Platz. Der Bürgermarkt hat nicht nur ehrenamtliche Arbeitskraft zur Verfügung gestellt, sondern auch das Material im Wert von rund 800 Euro gespendet. Rundherum Gutes tun für die, die Waren anliefern, die günstig einkaufen und die hier leben - das ist die Prämisse des Bürgermarktes, die in der Pflanzaktion auch wieder erfüllt wird.

Insgesamt rund 28 000 Euro an Spenden hat der Bürgermarkt ausgeschüttet, seit im Frühjahr 2014 der Laden an der Preysingstraße eröffnet wurde, die erste Ausschüttung gab es bereits im Dezember des Gründungsjahres (siehe Infokasten). Laut der Vorsitzenden Marianne Strobl steht die nächste Ausschüttung unmittelbar bevor.