Reichertshausen
Damit das Defizit nicht weiter steigt

Reichertshausen erhöht die Gebühren für Krippe und Kindergarten um knapp neun Prozent

25.11.2016 | Stand 02.12.2020, 19:00 Uhr

Reichertshausen (hsg) "Mit dem Defizit leben, es aber nicht weiter steigen lassen" - so lautet das Motto von Reichertshausens Reinhard Heinrich (CSU) was die Kinderbetreuungskosten - und damit verbunden auch die Gebühren für die Eltern - angeht. Denn die Defizite stiegen allein beim Kindergarten im Lauf des vergangenen Jahres um weitere 10 000 Euro auf nunmehr 327 772 Euro.

Und dieser Trend wird sich aller Voraussicht nach weiter fortsetzen. Grund dafür ist auch die Qualitätsoffensive der Gemeinde, die von den Eltern zwar begrüßt wurde, aber mehr Personal erfordert.

Laut Gemeinderatsbeschluss aus dem Jahr 2014 soll im Zweijahresturnus eine Überprüfung der Defizite erfolgen, um zu große Sprünge bei Gebührenerhöhungen zu vermeiden. Dazu aber ist eine Änderungssatzung zu erlassen, die einer Zustimmung der Räte bedarf. "Weil die Kostenschere bei den Krippen und Kindergärten weiter auseinandergeht", so Heinrich. Dies erfordere eine maßvolle Gebührenerhöhung von durchschnittlich 8,95 Prozent. "Die im Vergleich zu anderen Gemeinden noch moderat ausfällt", wie der Bürgermeister anfügt. So legte Geschäftsleiter Günter Fuchs eine Liste mit den Erhöhungen anderer Gemeinden vor, die von zwölf bis 23 Prozent reichen. Bei Pfaffenhofen beträgt die jährliche Erhöhungen hingegen "nur" fünf Prozent. Auch im Vergleich der Krippengebühren kommen die Reichertshausener Eltern relativ gut weg: Nach der Erhöhung betragen die Kosten bei bis zu fünf Stunden 188 Euro (in Pfaffenhofen 198 Euro, in Petershausen 220 Euro). Alle anderen Stundensätze verhalten sich ähnlich.

Die neuen Sätze gelten ab dem 1. Februar 2017. Dem Vorschlag der Kinderkrippe, die Erhöhung auf acht Prozent zu begrenzen, konnte die Gemeinde nicht entsprechen, da sich das negativ auf das künftige Defizit auswirken würde. Den Erlass zur Änderungssatzung billigten die Räte einstimmig.