Münchsmünster
Damit aus Ideen Realität wird

Leader-Geschäftsführerin Carmen Glaser stellt eingereichte Vorschläge vor und bittet um Engagement

08.04.2016 | Stand 02.12.2020, 19:59 Uhr

Planen die Projekte im Landkreis: Leader-Geschäftsführerin Carmen Glaser erklärt Landrat und LAG-Vorsitzendem Martin Wolf die Hintergründe der einzelnen Projektvorschläge. - Foto: Zurek

Münchsmünster (PK) Der Leader-Prozess ist erfolgreich angelaufen - drei Projekte haben bereits die Erlaubnis zum vorzeitigen Maßnahmenbeginn erhalten, für ein weiteres wurde der Förderantrag gestellt. Auch finanziell steht die Lokale Aktionsgruppe LAG im Landkreis Pfaffenhofen offenbar gut da.

Lob gab es jedenfalls am Donnerstag bei der ersten LAG-Mitglieder-Versammlung im Gasthaus Rauscher in Münchsmünster seitens der Leader-Koordinatorin Irmgard Neu-Schmid. Der Verein unter Vorsitz von Landrat Martin Wolf leiste eine "hervorragende Arbeit", habe "sehr gute Projekte" mit einer "guten thematischen Streuung", so Neu-Schmid. Um die im europäischen Leader Förderprogramm bereitgestellten Gelder optimal auszuschöpfen, gelte es jedoch den Prozess noch stärker in die Öffentlichkeit zu bringen, urteilte Carmen Glaser als Geschäftsführerin der LAG. "Jeder kann seine Ideen bei uns einreichen", appellierte sie an die Bürger.

Zum aktuellen Stand der Dinge gab Glaser einen sehr detailreichen Statusbericht ab. Demnach sei zwar noch keines der geplanten Projekte umgesetzt, acht befänden sich jedoch bereits in der "konzeptionellen Ausarbeitungsphase". Dazu zählte sie die Kooperation in der Region 10 zur Sammlung von Beispielen im Bereich Energie, das Thema Mobilität im Landkreis, den Generationenpark Ebenhausener Weiher, die Mehrgenerationen-Begegnungsstätte in Münchsmünster (siehe gesonderten Bericht), Wanderweg und Badeweiher in Jetzendorf sowie das Siegelhallenprojekt "Am Kunstkreisel" in Wolnzach und den Umweltbildungsatlas.

Die erste Abstimmungshürde im Lenkungsausschuss haben neun Projekte genommen. Fünf davon befinden sich in der Vorbereitung auf den Leader Förderantrag (Ökoflächen-Management, Rundwanderweg St. Kastulus, Nutzungskonzept Feilenmoos, Radoffensive und die Kooperation HopfenNO3 zur Optimierung des Stickstoffkreislaufs im Hopfenanbau). Die Erlaubnis zum vorzeitigen Maßnahmenbeginn liegt für drei Projekte vor: die Professionalisierung des Hopfenland Hallertau Tourismus eV unter Federführung der LAG Pfaffenhofen, die Realisierung des Hallertauer Hopfenturmes zur Landgartenschau und die Verwirklichung der Schaubäckerei Wiesender. Für den archäologischen Lehrpfad Manching ist der Förderantrag inzwischen gestellt.

Einige Projektideen werden nicht weiter verfolgt, so etwa drei von der Initiative Regionalmanagement Irma. Diese seien "kurzfristig zurückgezogen worden", ließ Glaser wissen.

Für den Leader-Prozess sind gewisse zeitliche Vorgaben etwa für das Abrufen von Fördermitteln und konkrete Umsetzungen als sogenannte Meilensteine definiert. Bisher sei man hier gut aufgestellt, wie Glaser wissen ließ. Wie viel Geld man für die jeweiligen Projekte zur Verfügung stellen wolle und ob diese im Einzelfall "gedeckelt" werden sollten, will das Gremium dem Vorschlag des Geisenfelder Rathauschefs Christian Staudter (USB) folgend, erst entscheiden, "wenn für konkrete Projekte bezifferbare Summen vorliegen".

In ihrem Finanzbericht verwies Glaser zudem vor den rund 50 Zuhörern auf einen aktuellen Gesamtsaldo von rund 160 000 Euro. Wesentliche Einnahmequelle der LAG sind die Beiträge der 48 privaten und 25 institutionellen Mitglieder (darunter 18 der 19 Landkreisgemeinden - nicht dabei ist Hohenwart).

Auf der Haben-Seite sind im Haushaltsplan für 2016 rund 180 000 Euro aus Mitgliedsbeiträgen angesetzt, denen als größter Posten die Ausgaben für das LAG-Management mit rund 125 000 Euro gegenüberstehen. Mit Blick auf einen voraussichtlichen Überschuss von zirka 50 000 Euro sah Landrat Martin Wolf den Verein finanziell "hervorragend aufgestellt". Nun sei es an der Zeit "Inhaltliches zu diskutieren", so der Landrat mit Blick auf den weiteren Leader-Prozess.

Nachdem die Kassenprüfer Leonhard Sedlmeier (Zweiter Bürgermeister von Jetzendorf, Parteiunabhängige) und Michael Franken (Bürgermeister von Reichertshofen, JWU) an der Buchführung von Schatzmeister Andreas Meyer (Rathauschef von Münchsmünster, CWG) nichts auszusetzen hatten, wurde der Vorstand einstimmig entlastet.