Wolnzach
"Dahoam" in der Hallertau

Auch die 22-jährige Theresa Hagl aus Oberhornbach bei Pfeffenhausen bewirbt sich um den Hopfenthron

05.08.2019 | Stand 23.09.2023, 8:04 Uhr
Im Hopfen daheim ist Theresa Hagl aus Oberhornbach (Siegelbezirk Pfeffenhausen) und möchte deshalb Hallertauer Hopfenkönigin werden. −Foto: Christian Hermann

Wolnzach/Oberhornbach (WZ) Wenn Theresa Hagl mit der Arbeitshose auf den Bulldog steigt, dann sieht man es gleich: Sie weiß, was sie tut und sie tut es mit großer Leidenschaft. Diese Leidenschaft hat für die 22-Jährige aus Oberhornbach im Siegelbezirk Pfeffenhausen einen Namen: Heimat. Den Hopfen und die Hallertau möchte sie gerne in die ganze Welt hinaustragen und am 12. August zur Hallertauer Hopfenkönigin gewählt werden.

Bodenständig. Ein Begriff, der für Theresa Hagl seit kurzem eine ganz besondere Bedeutung hat, eine, die jeder sehen kann - und auch sehen soll: "Der Hopfen bedeutet für mich Heimat und gehört einfach zu meinem Leben dazu." Die 22-Jährige ist nicht nur vom Hopfen gekratzt, wie man so schön sagt, sondern hat ihn sich sogar stechen lassen: Ein kleines Tattoo in Form einer Hopfendolde ziert ihr linkes Bein, eine ganz bewusste Entscheidung, eine lebenslange Liebeserklärung für das, was für Theresa Leben ist: Hopfen, Heimat, Hallertau.

 

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"I greif mi einfach, dass ich in der Holledau dahoam bin." Kurz und bündig erklärt Theresa mit diesem Satz, wofür sie steht. Denn sie kommt nicht nur aus einem aktiven Hopfenbaubetrieb aus dem kleinen Dorf Oberhornbach im Siegelbezirk Pfeffenhausen und erfüllt damit schon einmal die erste Grundvoraussetzung für eine Kandidatur, sondern sie lebt mit diesem Betrieb und mit allem, was dazu gehört. Den Hopfen spüren, fühlen, riechen und mit und für ihn arbeiten, das ist für die unkomplizierte und herzliche Theresa zwar Alltag, aber alles andere als gewöhnlich: Morgens aufstehen, die Natur riechen, die Sonne aufgehen sehen - "da Wahnsinn". Obwohl sie gerade Soziale Arbeit in Landshut studiert und im kommenden Jahr ihr Studium abschließen möchte, ist der elterliche Betrieb das Zentrum ihres Lebens, immer noch und immer mehr. "Die Sonderkultur Hopfen braucht im Gegensatz zu vielen anderen landwirtschaftlichen Kulturen noch sehr viel Handarbeit", erklärt sie, was den Hopfen für sie so besonders macht. Und sie packt gerne mit an bei allem, was der Hopfen braucht, das ganze Jahr über, zu jeder Zeit: "Viel näher dran" sei man auf einem Hopfenbaubetrieb wie dem ihrer Familie, mache alles selbst und könne am Ende des Tages sehen, was man selbst geschafft hat. Ein unersetzliches Gefühl, sagt Theresa. Eines, das sie in die Welt hinaustragen und deshalb Hallertauer Hopfenkönigin werden möchte. Früh hat sie sich heuer schon zur Kandidatur angemeldet - als Erste der bislang zwei Kandidatinnen. Denn mit dem Gedanken hat sie sich schon länger getragen, weil sie zum Hopfen und zur Hallertau steht - und weil auch ihre Umgebung ihr dieses Amt zutraut: "Ich bin immer wieder darauf angesprochen worden, dass ich das doch machen könnte." Seit ungefähr zwei Jahren habe sie sich dann intensiver mit dem Gedanken befasst und schließlich heuer schon im Februar fest angemeldet.

Seit die Entscheidung steht, wächst die Aufregung: "Die Spannung steigt jeden Tag etwas an", gesteht Theresa. Wobei: "So richtig nervös bin ich noch nicht. Das kommt erst am Wahltag, denke ich." Oder vielleicht auch nicht, zu geerdet ist sie in allem, was sie tut - und wenn sie etwas tut, dann macht sie es richtig. "Beste Abreißgerätfahrerin überhaupt", sagen ihre Freunde über sie. "Die Resi packt des", haben sie keinen Zweifel, dass Theresa am Wahlabend am 12. August in der Wolnzacher Volksfesthalle das Publikum überzeugen wird.

"Mein Umfeld freut sich sehr über meine Kandidatur", beschreibt die "Resi"die Rückendeckung von allen Seiten, von Freunden, Nachbarn, ihrer Heimatgemeinde. Und natürlich ganz besonders von ihrer Familie, Mama Gertraud, Papa Christian und die beiden Brüder Ludwig und Simon sind jetzt schon mächtig stolz auf Theresa - und natürlich vollauf überzeugt davon, dass sie "die Richtige" ist. "Sie redet von nix anderem mehr", sagen ihre Brüder und wissen genau, warum: Weil Theresa keine halben Sachen macht und sich voll und ganz als Hopfenkönigin einbringen möchte. Andere Kulturen kennenlernen, den Hopfen erklären - das wolle sie gerne als Hallertauer Hopfenkönigin tun, ihre Leidenschaft für den Hopfen und die Hallertau weitergeben - und dann am Ende immer wieder gerne heimkommen in ihre geliebte Hallertau.

Neben Theresa Hagl bewirbt sich auch Lisa Widmann um das Amt der Hallertauer Hopfenkönigin; Lisa wurde bereits in der Wochenendausgabe in unserer Zeitung vorgestellt.
 

 

Karin Trouboukis