Da Silva trifft auf alte Bekannte

07.08.2007 | Stand 03.12.2020, 6:34 Uhr

"Unerfahrenheit muss man mit Einstellung wettmachen", sagt VfR-Spielertrainer Christian Krzyzanowski (vorn) vor dem Derby gegen Oberhaunstadt. - Foto: Fabian Ziegler

Ingolstadt (fcg) Trotz Urlaubszeit gönnt der Spielplan den Kickern in der Bezirksliga Nord kaum eine Verschnaufpause. Heute (alle Spiele um 18.30 Uhr) steht bereits der zweite Spieltag an.

Besondere Brisanz lassen dabei zwei Derbys erwarten: Beim Duell Türkisch SV Ingolstadt gegen den FC Gerolfing treffen zwei Teams aufeinander, die zuletzt gegen zwei Aufsteiger unterlagen. Auch die beiden Rivalen im Match Neuburg gegen Oberhaunstadt konnten zu Saisonbeginn nicht gewinnen. Der TSV Kösching hingegen möchte nach dem Auftaktsieg nachlegen, trifft allerdings zu Hause auf Aufstiegsaspirant Eching.

VfR Neuburg – TSV Oberhaunstadt: Das letzte Spiel noch nicht abgehakt hat Neuburgs Coach Christian Krzyzanowski vor dem Derby gegen Oberhaunstadt: "Wir dürfen nicht wieder so naiv Fußball spielen, das erste Spiel war ein Rückschritt. Unerfahrenheit muss man mit Einstellung wett machen. Da muss jeder einzelne Spieler mehr zeigen." Den TSV hat der VfR-Coach zum Saisonauftakt beobachtet und war von dessen disziplinierter Spielweise beeindruckt. Vor allem die kompakte Defensive und die eingespielte Viererkette der Oberhaunstädter überzeugten Krzyzanowski. Genau dieser Stärke ist sich aber auch sein Gegenüber bewusst. TSV-Trainer Arnold Kremser möchte "defensiv gut stehen, den VfR zunächst das Spiel machen lassen und mindestens einen Punkt ergattern". Auch Kremser lobt den Gegner: "Christian und Peter Krzyzanowski sind das Herzstück einer guten Mannschaft, die beiden müssen wir ausschalten." Doch vielleicht hat sein Team damit sogar nur die halbe Arbeit: Neben den Urlaubern Kosta Paraschos und David Ibraimovic könnte beim VfR – wo der lange verletzte Stefan Polak Dejan Ragrovic wieder als Stammkeeper abgelöst hat – auch Peter Krzyzanowski wegen einer Verletzung am Knöchel ausfallen. Der TSV kann dagegen bis auf Florian Eck in Bestbesetzung auflaufen. Dennoch ärgert Kremser der dicht gedrängte Spielplan: "Wir sind keine Profis, inklusive der Pokalspiele haben wir jetzt sieben englische Wochen am Stück."

Türkisch SV Ingolstadt – FC Gerolfing: Für einen Spieler wird diese Partie sicherlich kein Spiel wie jedes andere. Hugo da Silva vom FC Gerolfing war in der Vorsaison noch für den Türkisch SV aktiv und kehrt nun schon am zweiten Spieltag an seine alte Wirkungsstätte zurück. "Er soll sich keine Gedanken machen und einfach Gas geben", rät ihm sein Coach Güngör Gürses. Dennoch hält sein Ex-Trainer Sinan Grund für da Silva, genauso wie für Thomas Schleyer und Murat Bezgin, eine Sonderbewachung parat. "Wir wissen um deren Stärke, beide Mannschaften kennen sich bis ins Detail", so Grund. Wobei Bezgins Einsatz aber aus beruflichen Gründen noch auf der Kippe steht. Auch ob beim FC Thomas Attenhauser wieder ins Tor rücken wird, entscheidet sich erst kurzfristig. "Egal wer spielt, ich erwarte nach der Auftaktniederlage eine Trotzreaktion und ein gutes Ergebnis", fordert Gürses. Auch Grund weiß um den Druck, unter dem beide Mannschaften stehen: "Wer verliert, steht mit dem Rücken zur Wand." Bei seiner eigenen Truppe hofft der Türkisch-Coach auf eine verbesserte Chancenverwertung, erwartet aber zunächst keinen offenen Schlagabtausch: "Die Teams werden vorsichtig beginnen, entscheiden wird die bessere Tagesform." Verzichten muss Grund auf Mustafa Kadiroglu, der im Urlaub weilt. Zusätzliche Motivation verleiht beiden Mannschaften sicherlich die Tatsache, dass diese Partie gleichzeitig für den TUJA-Cup und als Hinspiel im Sparkassenpokal gewertet wird. Darauf verständigte man sich, um die Anzahl der Spiele in einem erträglichen Rahmen zu halten.

TSV Kösching – TSV Eching: Als "FC Bayern der Bezirksliga" tituliert sich Eching im eigenen Stadionheft. "Mehr Motivation ist eigentlich nicht nötig", freut sich Köschings Coach Rudi Hofweber über diese Steilvorlage. Sein Team fühle sich in der Außenseiterrolle wohl und lasse die Gäste gerne glauben, ihr Gastspiel käme einem Spaziergang gleich. "Wir werden ihnen einen heißen Tanz bereiten", kündigt der Trainer an. Auch wenn Eching nach außen etwas überheblich auftritt, der Kader überzeugt natürlich auch durch Qualität. "Mindestens fünf Akteure mit Landesliga- oder Bayernligaformat", sah Hofweber, als er den TSV zum Auftakt beobachtete. Manuel Steiniger und Stefan Steinmeier könnten wieder im Kader stehen, Harry Weller ist noch nicht so weit.

Weiter spielen: TSV Milbertshofen – SV Sulzemoos, FSV Harthof München – FC Neufahrn, FC Aschheim – FC Phönix Schleißheim, SpVgg Altenerding – VfR Garching, TSV Dachau 65 – FC Moosinning (alle 18.30 Uhr).