Geisenfeld
"Da schmeckt man die Hallertau raus"

09.05.2010 | Stand 03.12.2020, 4:02 Uhr

Ein Prosit auf das neue Geisenfelder Bier: (v.r.) Brauerei-Chef Paul Pausinger, stellvertretender Landrat Franz Rothmeier, Hopfenprinzessin Heidi Ruhland, Bürgermeister Christian Staudter und Kathrin Schreck, "Abtissin" bei den anstehenden "Stadtstorch"-Führungen. - Foto: Kohlhuber

Geisenfeld (kog) Zum Marktjubiläum hat Geisenfeld wieder eine "eigenes" Bier, und es schmeckt, wie ein Hallertauer Bier schmecken soll: sehr "hopfig". Davon konnten sich Ehrengäste und andere Bürger bei der offiziellen Präsentation des Pongraz Bieres am Samstag überzeugen.

"Das Tragl unter meinem Schreibtisch ist schon leer", erzählte Bürgermeister Christian Staudter augenzwinkernd bei dem kleinen Festakt im Rathaussaal, der der Bier-Präsentation auf dem Stadtplatz vorausging. "Weil ich jedem Besucher eine Test-Halbe mitgegeben habe", klärte er den Sachverhalt aber schnell auf. Staudters Willkommensgruß galt neben dem stellvertretenden Landrat Franz Rothmeier auch Hopfenprinzessin Heidi Ruhland, die in ihrem Grußwort ihre Freunde darüber bekundete, dass für das Pongraz Bier ausschließlich Hallertauer Hopfensorten verwendet werden: Perle, Tradition und Mittelfrüh. Und auch eine Abordnung der "Stadtstorch"-Mimen in ihren Kostümen konnte der Rathauschef begrüßen, wobei das Pongraz Bier und die anstehenden szenischen Führungen eines gemeinsam hätten: Mit beidem solle über das Jubiläumsjahr hinaus Nachhaltigkeit bewirkt werden.

Der Bürgermeister hob nochmals hervor, warum die Stadt für ihr Jubiläumsbier die Schlossbrauerei Pausinger aus Herrngiersdorf als Partner gewählt habe: "Weil diese Brauerei zum früheren Geisenfelder Kloster gehörte". Schon aus dem 12. Jahrhundert sei überliefert, "dass diese Brauerei jährlich 20 000 Liter ihres Gerstensaftes als eine Art Pachtabgabe in flüssiger Form nach Geisenfeld liefern musste". Staudter bedankte sich in diesem Zusammenhang bei Stadtführerin Hannelore Major, deren Idee es gewesen war, die uralte historische Bindung zwischen Geisenfeld und Herrngiersdorf wieder zu beleben.

Brauereichef Paul Pausinger versäumte es dann auch nicht, bei der Vorstellung des Bieres als erstes seine "Chefin", die (Stadtstorch-)Äbtissin, zu begrüßen. Bei der Exklusivabfüllung für Geisenfeld habe man sich für ein dunkles Bier entschieden, "weil früher nur solches Bier gebraut wurde", ließ er wissen. Die Verwendung von gleich drei Hallertauer Hopfensorten verleihe dem Bier seinen "unverwechselbaren Charakter" und seinen sehr hopfigen Geschmack, bei dem das Malzige vieler anderer Dunkelbiere in den Hintergrund trete: "Da schmeckt man die Hallertau raus."

Dass diese Beschreibung Pausingers zutrifft, davon konnten sich dann auch die Besucher auf dem Stadtplatz beim Freibierausschank überzeugen. Bei einer kleinen Umfrage unter den "Bier-Testern" waren dabei ausschließlich lobende Worte zu hören. "Kann man gut trinken, auch wenn man dunkles Bier nicht so gerne mag", meinte ein älterer Herr, und eine Frau fand es "super, dass man den Hopfen so gut rausschmeckt".

Neugierig auf das Pongraz Bier waren in den letzten Tagen aber offenbar noch viele weitere Geisenfelder, jedenfalls war die Erstabfüllung von 15 Hektolitern binnen weniger Tagen ausverkauft. 26 weitere Hektoliter ließ Pausinger mittlerweile nachproduzieren. Beim historischen Bürgerfest am 10./11 Juli soll dann nach den Plänen der Stadt ausschließlich dieser Gerstensaft zum Ausschank kommen.