Ingolstadt
"Da muss ich mich im Griff haben"

11.02.2013 | Stand 03.12.2020, 0:30 Uhr
Dieser Anblick gehört bald der Vergangenheit an: Ab der kommenden Saison wird Kapitän Stefan Leitl nicht mehr das Dress der Schanzer tragen. Sein Vertrag wurde nicht verlängert. −Foto: Foto: Bernd Limmer

Ingolstadt (DK) Am Spieltag verschwand er lieber über den Hinterausgang aus dem Stadion. Nach seiner Roten Karte im Spiel gegen den SC Paderborn (drei Spiele Sperre) war Stefan Leitl, Kapitän des FC Ingolstadt, zunächst nicht für ein Gespräch zu haben. Erst gestern stand er unserem Redakteur Norbert Roth Rede und Antwort.

Herr Leitl, Ihr Gegenspieler Mahir Saglik ist sehr spektakulär zu Boden gegangen. Haben Sie ihn so übel erwischt?

Stefan Leitl: Das war natürlich eine schöne Showeinlage von ihm. Da fragt man sich schon, ob das immer so theatralisch sein muss. Aber im Grunde ist mir das auch egal.

Sie wirkten schon unmittelbar nach Ihrer Einwechselung sehr motiviert. Offenbar wollten Sie, dass das Spiel gerade nach dem zweiten Gegentor möglichst schnell weitergeht . . .

Leitl: . . . weil ich auch nach dem 1:2 immer noch der Meinung war, dass wir eine richtig gute Chance hatten. Als ich dann zum Anstoß wollte, geht der mit dem Ball weg und ich lang ihm halt ins Gesicht.

Mussten Sie nicht damit rechnen, dass Ihre Aktion üble Folgen haben kann, schließlich war der Schiedsrichter zuvor bereits sehr großzügig mit den Verwarnungen umgegangen?

Leitl: Ehrlich gesagt, in dem Moment wollte ich nur den Ball haben. Da denkt man wirklich nicht über so etwas nach. Im Nachhinein muss ich sagen, das war natürlich eine Aktion ohne Sinn und Verstand, eine echte Sch...-Aktion.

Hat der Gegenspieler Sie provoziert?

Leitl: Naja, . . . (überlegt). Das gehört im Fußball ja irgendwo auch dazu, oder? Trotzdem muss ich in der Situation kühlen Kopf bewahren, da muss ich mich einfach besser im Griff haben.

Das DFB-Sportgericht hat Sie für drei Spiele gesperrt. Ist das angemessen?

Leitl: Ehrlich gesagt hatte ich mit maximal zwei Spielen gerechnet. Man hat mir gesagt, dass alles berücksichtigt wurde – also auch das sportwidrige Verhalten meines Gegenspielers. Demnach muss ich die Sperre wohl akzeptieren.