Frauenberghausen
"Da möchte ich wieder hin"

Die oberbayerische Bezirksschützenkönigin Monja Nunner aus Frauenberghausen nimmt am Oktoberfestzug teil

22.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:27 Uhr

Zu ihren Begleitern beim Oktoberfestzug hatte Gauschützenkönigin Monja Nunner ihren Mann Tobias (rechts) und Riedenburgs Schützenmeister Josef Birnthaler erkoren. - Foto: SG Riedenburg

Frauenberghausen (DK) Als Königin des Schützenbezirks Oberbayern ist Monja Nunner als Teilnehmerin des Trachten- und Schützenzuges am ersten Wiesensonntag zum Münchner Oktoberfest marschiert. Dieses Erlebnis hat bei ihr bleibenden Eindruck hinterlassen.

Eigentlich wollte Monja Nunner nie nach München zum Oktoberfestumzug. Viel zu viele Leute, zu viel Trubel und Gedränge. Lieber schaute sich die 36-Jährige den weltgrößten Trachten- und Festumzug bislang zu Hause gemütlich im Fernseher an. Doch nur wenige Tage nach dem fröhlichen Festzug im Nieselregen mit 9000 Trachtlern, bei dem sie und ihr Mann Tobias sowie Riedenburgs Schützenmeister Josef Birnthaler mitmarschiert sind, hat sie ihre Meinung grundlegend geändert. "Ich hatte fast einen Muskelkater im Arm vom vielen Winken", erzählt sie noch ganz begeistert.

Die unverhoffte Ehre, zu diesem weltweit bekannten Kultumzug eingeladen zu werden, bekam sie sozusagen als Zugabe zur Kür als Gauschützenkönigin. Monja Nunner ist aktive Sportschützin bei der Schützengesellschaft Riedenburg, der zum Gau Ingolstadt und damit nach Oberbayern gehört. Im Gauschießen wurde sie Schützenkönigin und nominierte sich so zum Schießen um das Amt der Schützenkönigin für den Bezirk Oberbayern im Mai in Benediktbeuern. "Da war sicherlich viel Glück mit im Spiel, dass meine Treffer unter den 23 teilnehmenden Damen die besten waren", meint sie bescheiden.

Erst abends bei der Übergabe der Königinnenkette sagten ihr die Veranstalter fast nebenbei, dass mit dem Titel auch das Recht zur Teilnahme am Oktoberfestzug verbunden sei. "Damit rechnet man ja eigentlich nicht", staunte Monja Nunner. Nur zwei Begleiter durfte sie nominieren, die Wahl fiel auf Ehemann Tobias und den Schützenmeister. Doch einfach nur nach München fahren und mitmarschieren - das ging nicht. Die Festzugorganisatoren wollten im Vorfeld Fotos in der detailliert vorgegebenen Kleiderordnung samt selbst gestaltetem Blumenbogen haben und auch der Tagesablauf war minuziös geplant.

Monja und Tobias Nunner haben mit der Landeshauptstadt sonst nicht so viel am Hut, zumeist passieren sie München nur auf dem Weg in den Urlaub. Klar, dass für diesen Wiesnsonntag gehörig Aufregung mit im Spiel war. "Ich bin um vier Uhr aufgestanden, war aber ab drei schon hellwach", erinnert sich Nunner an den Tag, der um sechs Uhr mit einem Friseurtermin begann. Per Zug fuhren die drei Schützen von Ingolstadt ins Herz der Landeshauptstadt, begleitet und bestens umsorgt von der Gauschützenmeisterin Elisabeth Maier. Die Zeit, bis sie und die anderen Schützen aus ganz Bayern sich gegen 11 Uhr in den Festzug einreihen konnten, verging trotz Nieselregens wie im Flug. "Man hat so viele Leute um sich, bekommt von den Marketenderinnen ein Schnäpschen angeboten und alle haben ohnehin die gleichen Interessen", erzählt Monja Nunner begeistert.

Die meisten Eindrücke aber hat der Festzug selber hinterlassen. "Da standen von Beginn an so viele Leute am Straßenrand und die haben zurückgewunken und gelacht. Ab dem Moment, in dem man in dieser begeisterten Atmosphäre losmarschiert, pulsiert auch das Herz gehörig", weiß sie. Gut 90 Minuten lang zogen sie und die beiden Männer, die ihren Blumenbogen trugen, durch die Münchener Innenstadt zur Theresienwiese. Besonders eindrucksvoll war für das Trio der Blick auf die Maximilianstraße und über den endlos langen Festzug samt der Menschenmassen. "Da ist man sprachlos, dass so viele zum Oktoberfest kommen", sagt die Bezirksschützenkönigin.

Der fünfjährige Sohn durfte leider nicht im Zug mitgehen, aber er hat seinen Eltern vom Straßenrand zusammen mit dem Schwager und seiner Frau zugewunken. "Ich habe ein Lebkuchenherz als Erinnerung mitgebracht, das hängt jetzt im Zimmer des Sohnes", verrät Monja Nunner. Tobias Nunner wird sich wohl noch lange an die Blasen von den neuen Haferlschuhen erinnern, deretwegen die Rückfahrt zum Bahnhof recht abenteuerlich zu dritt samt Blumenbogen in einer Studentenrikscha über die Bühne ging. Was ihr persönlich bleibt, ist eine unauslöschliche Erinnerung an unvergessliche Momente. "Da möchte ich wieder hin - nächstes Jahr sind wir als Zuschauer mit dabei", beteuert Monja Nunner.