Rockolding
"Da hatte ich gleich Glück"

Anton Hopf züchtet Tauben und hat schon viermal bei der Deutschen Meisterschaft gewonnen

28.08.2015 | Stand 02.12.2020, 20:52 Uhr

Schön haben es die Tauben bei Anton Hopf. Jeder Innenraum hat eine Voliere - Foto: Lamprecht

Rockolding/Wackerstein (PK) „Die Preise sind ein schönes Zuckerl“, sagt Anton Hopf. „Aber eigentlich geht es mir um das Hobby.“ Das ist kein Alltägliches: Seit vielen Jahren hält und züchtet der Wackersteiner Tauben. Und das durchaus erfolgreich.

Seit 25 Jahren ist er Mitglied im Kleintierzuchtverein Rockolding, seit 1999 außerdem im Sonderverband für die Züchter mährischer Strasser Tauben. Viel Zeit und Mühe hat er in sein Hobby gesteckt und das wurde auch belohnt, denn in Hopfs Taubenschlag hängen vier deutsche Meistertitel. Der jüngste aus dem vergangenen Jahr. Im Grunde, erzählt Hopf, sei er ja schon in seiner Kindheit und Jugend mit der Idee der Kleintierzucht angesteckt worden. Der Vater und auch der ältere Bruder seien aktiv gewesen, und als er dann ins eigene Haus in Wackerstein gezogen sei, sei ihm doch etwas abgegangen. „Der Platz war da und so haben wir schon nach zwei Jahren einen Taubenschlag gebaut.“ Klein und relativ einfach sei dieser erste Schlag gewesen und gar nicht zu vergleichen mit dem Schlag, in den seine Tauben heute leben. Denn dieser neue, große Taubenschlag, den Hopf 2001 gebaut hat, ist eine wahre Luxusanlage. Vier Gruppen von Tauben leben dort in geräumigen Innenräumen mit Brutnestern und jeweils einer angeschlossenen Voliere.

Die Luft im Inneren ist frisch und erinnert nicht im mindesten an den abgestandenen Geruch, den man sonst oft aus Geflügelställen kennt. Das liegt zum einen daran, dass Hopf bei Bedarf die Lüftung einschalten kann, zum anderen aber auch daran, dass er nur relativ wenig Tiere hält. Ich habe nie mehr als sechs bis acht Brutpaare von den mährischen Strassern, erklärt er. Dazu kämen einige wenige Paare deutsche Strasser, der Rasse, mit der er angefangen hat, und die er bis heute nie aus den Augen verloren hätte.

Jetzt, zum Ende des Sommers, leben außerdem die zwölf bis 14 Jungtiere des Jahres mit in der Anlage. Für Hopf ist das vollkommen genug, denn er setzt in Haltung und Zucht auf die berühmte Formel ,Klasse statt Masse’. „Was bringt es mir, wenn ich 200, 300 Tauben rumsitzen habe, von denen aber fast keine was taugt.“

Nach dieser Devise handelt Hopf auch, wenn es um Schauen geht, auf denen er seine Tauben ausstellt und bewerten lässt. Maximal sechs bis acht Tiere stellt er auf Großschauen aus, „das ganze muss ja schließlich auch Sinn machen.“ Verbissen sieht der Taubenfreund die Sache aber dennoch nicht: „Die Tauben werden von Menschen bewertet und da hat halt mal jeder seine eigene Anschauung von dem, was passt oder nicht.“

Ein Konzept, das wie es scheint, aufgeht. Denn Hopfs mährische Strasser wurden schon viermal Deutscher Meister. Das erste Mal 2004: „Das war meine erste Großschau überhaupt, da hatte ich gleich Glück“, sagt er und blickt lächelnd auf seine Tiere, die in der Voliere umherflattern. Trotzdem ist Hopf nie zu einem der Züchter geworden, die im Winter von Schau zu Schau tingeln. Im Gegenteil: „Ich nehme nicht jedes Jahr an Großschauen teil. Heuer zum Beispiel fahre ich auch nur zur Großschau in Leipzig und zur Ausstellung in Rockolding. Das reicht.“

Ob es heuer wieder mit dem Deutschen Meistertitel klappt, weiß Hopf nicht. Im Grunde ist es für ihn auch Nebensache. Ein kleines Erfolgsrezept hat er aber trotzdem: „Ein Händchen für die Tiere, ein bisschen Glück und eine große Portion Unterstützung und Verständnis von der Familie“ –- dann klappt’s auch mit den Tauben.