Regensburg
CSU will mit Umfrage erfahren, was die Mitglieder über sie denken

24.05.2019 | Stand 02.12.2020, 13:53 Uhr
Der neue Kreisvorsitzende der Regensburger CSU: Michael Lehner. −Foto: CSU-Bundeswahlkreis Regensburg

Regensburg (cec) Die CSU-Spitzen in Stadt und Landkreis Regensburg wollen wissen, wohin ihre Partei tendiert.

Das Ziel ist klar: Mit zwei verlorenen Kommunalwahlen in Stadt und Landkreis Regensburg scheint man nicht nahe genug am Puls der Bevölkerung zu sein. Jetzt beschreitet der Bundeswahlkreis einen Weg, den man skeptisch sehen kann: Man möchte wissen, was die CSU-Mitglieder eigentlich über ihre Partei denken.

"Mitgliederbefragung des CSU-Bundeswahlkreises Regensburg" ist die Umfrage überschrieben. Schriftlich, aber auch online können die CSU-Mitglieder in Stadt und Landkreis ihre Meinung kundtun. Wörtlich heißt es dazu: "Die CSU-Kreisverbände in Stadt und Landkreis Regensburg haben das PROjekt20 ins Leben gerufen, um unsere Partei neu auszurichten. " Ziel solle es sein, "die Kommunikation zu verbessern, stärker auf die Wünsche der Mitglieder einzugehen, neue Wählergruppen zu erschließen und die Außenwirkung unserer Partei zu verbessern. " Der Bundeswahlkreis wurde offenbar als Instanz gewählt, weil Stadt und Landkreis so gemeinsam agieren können.

Gezeichnet ist das Anschreiben an die CSU-Mitglieder von Peter Aumer, der Bundestagsabgeordnete ist gleichzeitig Vorsitzender des Bundeswahlkreises. Aber auch der neue CSU-Kreisvorsitzende Michael Lehner hat unterzeichnet - in seiner Funktion als stellvertretender Vorsitzender des Bundeswahlkreises. Die Umfrage wurde vor seiner Wahl am vergangenen Freitag zum neuen CSU-Kreisvorsitzenden verschickt. Ebenfalls mit dabei als Unterzeichner sind die Fraktionsvorsitzenden Christian Kiendl für die Kreistags- und Josef Zimmermann für die Stadtratsfraktion.

Was aber wollen die CSU-Granden von ihrem Parteivolk eigentlich wissen? Zunächst einmal stellen sie grundsätzliche Fragen. Was ist der Grund, warum man überhaupt in die CSU eingetreten ist? Wählen kann man unter anderem zwischen "Sozialer Gerechtigkeit", "Christliche Werteorientierung", "Ehe und Familie" oder "Innere Sicherheit". Bei der Abfrage der stärksten CSU-Kompetenz kommt bei Frage zwei gleich die Asyl- und Flüchtlingspolitik ins Spiel. Dann wird abgefragt, wie zufrieden die Mitglieder mit der politischen Arbeit der Christsozialen generell sind. Eine Begründung ist erwünscht. Interessant ist, welche Themen die CSU abfragt. Schaffung von bezahlbarem Wohnraum steht an erster Stelle der Themenpriorität.

Doch auch der Ausbau des ÖPNV, des Schienen- und des Radverkehrs wird als separate Kategorie abgefragt. Dass die CSU ihren Fokus beim Kommunalwahlkampf auf die Verkehrspolitik legen wird, dürfte spätestens jetzt jedem klar sein: Sie fragt ab, ob man sich für den Ausbau des Pfaffensteiner Tunnels, eine Parallelbrücke Pfaffenstein, die Verlängerung der Osttangente, die Sinzinger Nahverkehrsbrücke, den vierstreifigen Ausbau der B8 zwischen Barbing und der Stadt Regensburg und/oder für die Sallerner Regenbrücke einsetzen soll. Spannend wird es jedenfalls, denn im kommenden Jahr ist Kommunalwahl. Der neue CSU-Kreisvorsitzende Michael Lehner wurde mit 85 von 98 Stimmen zum neuen Kreischef gewählt. Der Riege der Beisitzer gehört die frühere Bundestagsabgeordnete Astrid Freudenstein an.