Hilpoltstein
CSU im Wahlkampfmodus

Innenminister kündigt bei Neujahrsempfang in Roth 190-Millionen-Euro-Investition in Kaserne an

16.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:47 Uhr

Lachende Gesichter beim Neujahrsempfang der CSU: Aus den Händen des Rother CSU-Vorsitzenden Daniel Matulla (rechts) erhält Innenminister Joachim Herrmann einen Geschenkkorb. Über seinen Auftritt in Roth freuen sich auch Bundestagsabgeordnete Marlene Mortler, Kreisvorsitzender und Landtagsabgeordneter Volker Bauer (hinten links) und Roths Bürgermeister Ralph Edelhäußer (2. von rechts). - Foto: Meyer

Hilpoltstein/Roth (HK) Ganz im Zeichen des Wahlkampfs hat am Sonntagnachmittag der CSU-Neujahrsempfang im Rother Landwirtschaftszentrum gestanden. Innenminister Joachim Herrmann lobte Roths Bürgermeister Ralph Edelhäußer in höchsten Tönen. Dieser will im Februar sein Amt verteidigen.

Edelhäußer nutzte intensiv die Gelegenheit, sein Wirken in Roth als Erfolgsgeschichte zu skizzieren. "Wir haben Vollbeschäftigung, fast alle Wohnflächen verkauft und alle Gewerbeflächen vermarktet." Roth wachse kontinuierlich seit vier bis fünf Jahren "und es geht weiter".

Deshalb will Edelhäußer sogar den unter besonderem Schutz stehenden Bannwald angreifen, denn "der schränkt uns massiv ein", erklärte der Bürgermeister. "Da werden wir bei der Politik auf der Matte stehen", sagte er zu Joachim Herrmann.

Zu seinen Erfolgen zählte Edelhäußer den Ausbau der Kinderbetreuung: "Vom Tabellenletzten im Landkreis haben wir uns deutlich nach oben gearbeitet." Zudem stünden wichtige Investitionen in Schulen und Hort an. "Dieser Aufschwung und die Familienfreundlichkeit machen die Stadt lebenswert", stellte Edelhäußer fest. Er wolle aber auch nicht verschweigen, dass es mit der Innenstadt nicht so gut laufe. Deshalb freue er sich, dass sich ein Verein mit dem Ziel gegründet habe, wieder Leben in das Zentrum zu bringen. "Zusammen können wir mehr bewirken als jeder Einzelne von uns."

Lob hatte der bayerische Innenminister Joachim Herrmann für Edelhäußer in petto. "Du hast Akzente für eine gute Entwicklung Roths gesetzt, schnelles Internet für die Ortsteile umgesetzt, das Straßennetz ordentlich saniert und vieles angeschoben." Herrmann hofft nun, mit Mitteln aus der Städtebauförderung auch Projekte in der Innenstadt voranzubringen.

Voran gehe es zurzeit auch in der Kaserne Roth. In die Verlagerung der Offiziersschule der Luftwaffe von Fürstenfeldbruck nach Roth würden in den kommenden Jahren bis zu 190 Millionen Euro investiert, kündigte Herrmann an. Die Kaserne biete dann Platz für 900 Lehrgangsteilnehmer. "Das wird ein ganz starker Bundeswehrstandort", was wiederum eine langfristige Stärkung Roths bedeute.

Überhaupt komme der Bundeswehr in Sachen Sicherheit eine wichtige Rolle zu. Angesichts der terroristischen Bedrohungslage müsse man die sogenannten Gefährder überwachen, zur Not auch mit Hilfe einer Fußfessel, forderte Herrmann. "Und für extreme Fälle brauchen wir auch den Einsatz der Bundeswehr im Innern."

"Wirtschaftlich und sozial geht es uns gut wie nie", sagte Herrmann. "Aber gleichzeitig sehen wir die Bedrohung unserer inneren Sicherheit und die Sorgen der Menschen. Diese müssen wir ernst nehmen." Deshalb werde auch kräftig in die Polizei investiert. "Seit 2009 haben wir über 2600 neue Polizeistellen geschaffen." Und bis 2010 würden in Bayern jährlich weitere 500 Polizisten neu eingestellt.

Für Herrmanns "unaufgeregte Sicherheitspolitik" bedankte sich der CSU-Kreisvorsitzende und Landtagsabgeordnete Volker Bauer. "Joachim, wo du wirkst, herrscht Sicherheit", sagte Bauer. "Du bist einer der besten Innenminister in der Bundesrepublik, wenn nicht der beste." Das für die Sicherheit notwendige Geld müsse natürlich erst eingenommen werden, fügte Bauer hinzu. "Deshalb setzen wir uns für eine florierende Wirtschaft ein. Wir wollen, dass junge Leute in Bayern bleiben können." Deshalb hoffe er, dass der Landkreis Roth bei Behördenverlagerungen in der Fläche "entsprechend berücksichtigt wird".

Im Wahlkampfmodus zeigte sich auch die Bundestagsabgeordnete Marlene Mortler. "Gehen Sie zur Wahl und machen Sie Ihr Kreuz an der richtigen Stelle", warb sie für Edelhäußer. "Du bist noch fleißiger als ich", gestand sie. "Und das sage ich nicht nur wegen der Mails zwischen Mitternacht und 4 Uhr. In Roth ist viel geschehen."

Die vielen geladenen Gäste nutzten nach den Reden die Gelegenheit, sich am Buffet ins Gespräch zu vertiefen. Gekommen waren beileibe nicht nur CSU-Mitglieder, eine Einladung war auch an viele Vereine und Verbände ergangen. "Das ist unser Dank für ehrenamtliches gesellschaftliches Engagement", sagte der Rother CSU-Vorsitzende Daniel Matulla. "Denn das Ehrenamt ist eine starke Säule für die Stadt. Wir wollen Sie motivieren, sich weiter einzusetzen."