Hohenwart
CSU Hohenwart hat neuen Chef

Michael Petz einstimmig zu Manfred Russers Nachfolger gewählt

05.03.2015 | Stand 02.12.2020, 21:35 Uhr

Hohenwart (SZ) Ihren bereits angekündigten Generationswechsel vollzog die Hohenwarter CSU bei ihrer Hauptversammlung: Michael Petz löst Manfred Russer an der Spitze des Ortsverbandes ab. Wer der Neue sein könnte, das ließ am Mittwochabend bereits die Sitzordnung vermuten. Denn: Zu Manfred Russers Rechten saß Michael Petz, „einer der Shootingstars“, wie ihn Russer betitelte. Dessen Wahl war dann reine Formsache: Alle 28 anwesenden CSU-Anhänger (darunter lediglich drei Damen) stimmten für Petz.

Man komme in die Jahre, in der man die Zeit einteilen müsse, begründete Manfred Russer seinen Verzicht auf den Ortsvorsitz. Dennoch wolle er auch weiterhin im Kreisverband aktiv bleiben. Die Chance auf einen Generationswechsel habe man nicht immer, jetzt sei der richtige Zeitpunkt, so Russer, der sich bei der CSU-Hauptversammlung auch über den Besuch zweier prominenter Gäste freute. Unter anderem zu den „großen Herausforderungen, die der Kommunalpolitik bevorstehen“ nahm Landrat Martin Wolf Stellung. Dringend brauche man deshalb verantwortungsvolle Leute in der Politik. Junge Menschen dazu zu begeistern, sei nicht leicht. „Kritik in Facebook ist einfach“, so Wolf, „aber sich hinzustellen, grade wenn man mit seiner Meinung etwas außerhalb des großen Stromes liegt – da kannst du medial hingeschlachtet werden.“ Deshalb habe er großen Respekt für alle, die sich engagieren, so wie nun Michael Petz. Besonders leicht dürfte es für ihn allerdings nicht werden, vermutete Wolf, denn: „Manfred Russer hat große Fußstapfen hinterlassen.“

Der zweite prominente Redner hätte „eigentlich nichts mit uns zu tun“, begrüßte Manfred Russer den Pfaffenhofener Stimmkreisabgeordneten Karl Straub. Aber Straub kümmere sich eben auch um die bei der Stimmkreisreform „umgesiedelten Exklaven“. Für ihn sei Straub ein „Türöffner nach oben zu den Ministerien, letztlich bis zum Ministerpräsidenten“, so Russer. In seinem kurzen Referat nahm Straub dann zu Themen wie Asylbewerber, Mindestlohn oder Behördenverlagerung Stellung. Bei der Schulsprengeländerung könne man in Hohenwart übrigens „sehr optimistisch“ sein, verkündete Straub.

Das Thema Wahlen stand dann in Manfred Russers Rückblick auf die vergangenen beiden Jahre im Fokus. So auch die Gemeinderatswahl: Da habe man das seit Jahrzehnten bestehende Kräfteverhältnis halten können, freute sich Russer. Will heißen: Seit 1980 stellt die CSU in Hohenwart den Bürgermeister, seit 1978 auch den Vize. Insbesondere drei Themen stünden künftig in Hohenwart im Mittelpunkt: Schulentwicklung, Rathaussanierung sowie Standortfrage des Bauhofs. Auch über die Mitgliederentwicklung im Ortsverband – dem viertgrößten im Kreisverband – informierte Russer: Aktuell habe man 92 Mitglieder (davon zwölf weiblich), seit 2013 habe es sechs Austritte gegeben. Mit 38 Mitgliedern liegt der Löwenanteil bei den über 60-Jährigen, was zu einem Durchschnittsalter von knapp 57 Jahren führt.

Mit den neuen Kreisgeschäftsführern Fabian Flössler und Christian Moser nutzten schließlich zwei junge Vertreter der CSU die Gelegenheit, sich vorzustellen: Eines ihrer Hauptanliegen sei, mit den Ortsverbänden zusammenarbeiten, sagte Flössler. Darüber hinaus wolle man erreichen, dass die CSU als Verband wieder stärker in der Öffentlichkeit wahrgenommen werde, erklärte Christian Moser.

Wer nun künftig an der Spitze des Ortsverbandes steht, erklärte der frischgebackene Vorsitzende Michael Petz dann persönlich, indem er seine Vita kurz umriss: 1985 wurde Petz im Hohenwarter Krankenhaus geboren. 2005 legte er am Schrobenhausener Gymnasium das Abitur ab. Nach dem Grundwehrdienst bei der Bundeswehr begann er 2006 ein Dualstudium bei der Stadt München, das er 2009 als Diplomverwaltungswirt abschloss. Seitdem ist Petz im Münchner Kreisverwaltungsreferat beschäftigt und hier seit zwei Jahren für Großveranstaltungen zuständig. Ehrenamtlich ist Michael Petz seit vielen Jahren Lektor der Pfarrkirche. Beim TSV Hohenwart – wo er seit seinem sechsten Lebensjahr Fußball spielt – engagiert sich Petz als Schriftführer. Für die CSU ist Petz seit 2011 als Geschäftsführer tätig, seit letztem Jahr auch als Gemeinderat.