Judo - 2.Bundesliga
Coyoten beeindrucken ihren Trainer

Mit großem Teamgeist sichern sich die ESV-Judoka in Holzkirchen Platz fünf - Zimmermann macht weiter

21.09.2021 | Stand 23.09.2023, 20:54 Uhr
Die ESV-Judoka um Chefcoach Sebastian Zimmermann (rechts) und Co-Trainer Catalin Zimmermann (links) stellen sich in Holzkirchen dem Fotografen. −Foto: privat

Holzkirchen - Die Judoka des ESV Ingolstadt kämpfen auch in Zukunft in der 2. Bundesliga. Beim zentralen Kampftag in Holzkirchen - der einzigen Saisonentscheidung in diesem Jahr - erreichten die Coyoten mit Platz fünf das selbstgesteckte Ziel und freuen sich nun wieder auf einen Ligabetrieb und Heimkämpfe im Jahr 2022.

"Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung meiner Jungs. Alle haben über hundert Prozent gegeben. Mit etwas Glück hätten wir sogar noch mehr erreichen können", erklärte Trainer Sebastian Zimmermann und wirkte dabei auch etwas erleichtert. Schließlich waren die Voraussetzungen für die Eisenbahner vor diesem Kampftag nicht gerade die Besten.

So konnten zwei ausländische Stammkräfte Corona-bedingt erst nicht eingesetzt werden, zudem fiel Patrick Weisser wegen eines Lehrganges mit der deutschen U21 aus. Außerdem war klar, dass alle Konkurrenten aufgrund der unterschiedlichen Bestimmungen in den verschiedenen Bundesländern bereits früher ins Training eingestiegen waren.

Doch die Ingolstädter ließen sich nicht unterkriegen und improvisierten. "Es war wieder dieser ,Coyoten-Spirit' zu spüren", erzählt Zimmermann, der drei Beispiele nannte, wie ihm seine Kämpfer aus dem Nominierungs-Dilemma halfen. "Christopher Sommer kämpft normalerweise in der Klasse bis 100kg und ist freiwillig in die Klasse über 100 kg gegangen. Matthias Werner hat zehn Kilo abgenommen, um in der Klasse bis 90 kg antreten zu können, und unser Youngster Lucas Bornschein ist als 17-Jährige eine Gewichtsklasse höher als sonst auf die Matte gegangen."

Zum Auftakt in der Vierergruppe machte sich der Teamgeist des ESV bezahlt, als Konkurrent HTG Bad Homburg mit 4:3 niedergehalten werden konnte. Im zweiten Duell, gegen den TV Lenggries, schonte Zimmermann dann die Kräfte einiger Athleten. Dennoch verkauften sich die Coyoten beim 3:4 erneut sehr ordentlich und setzten unter anderem durch den Ippon-Sieg von Maik Niklas gegen den ehemaligen deutschen U18-Meister ein Highlight.

Im Gruppenfinale gegen den JC Bürstadt hätten die Ingolstädter nun aber einen Sieg gebraucht, um sich für das Halbfinale zu qualifizieren. Trotz zwischenzeitlicher Führung mussten die Ingolstädter nach engen Kampfrichterentscheidungen jedoch eine 3:4-Niederlage hinnehmen, sodass es nur noch zum Kampf um Platz fünf reichte.

"Das soll unser Finale sein, wir wollen zeigen, dass wir die Coyoten sind", feuerte Zimmermann sein Team an, das gegen Kim Chi Wiesbaden schließlich einen verdienten 5:2-Sieg einfuhr. "Erneut eine sehr starke Mannschaftsleistung und ein guter Abschluss für uns", freute sich der ESV-Trainer.

Dabei betonte Zimmermann gleich mehrfach, wie beeindruckt er vom Einsatz seiner Mannschaft in Holzkirchen war. So beeindruckt, dass er den in der schwierigen Corona-Zeit aufgekommenen Gedanken an einen Rücktritt wieder verwarf. "Was ich hier gesehen habe, macht Mut, das ist Motivation", sagt der Coach und bestätigt, dass sein Traum, mit Ingolstadt in naher Zukunft in die 1. Bundesliga aufzusteigen, für ihn auch weiterhin Antrieb ist.

Ein Lichtblick kommt unterdessen vom Verband. Denn ab kommender Saison soll es in der 2. Bundesliga wieder einen normalen Ligabetrieb geben - mit den so lange vermissten Heimkämpfen. Nach gegenwärtiger Planung könnte es Anfang April 2022 damit losgehen. Bis dahin, so hofft Zimmermann, haben sich vielleicht auch ein paar regionale Sponsoren bei den Eisenbahner engagiert. "Denn hier sind wir gegenüber den Konkurrenten schon deutlich schlechter aufgestellt."

DK

Norbert Roth