Coburg
Corona: Kritik aus bayerisch-thüringischen Grenzgebiet

28.05.2020 | Stand 02.12.2020, 11:16 Uhr

In einem offenen Brief haben Kommunalpolitiker im bayerisch-thüringischen Grenzgebiet die Corona-Lockerungspläne in Thüringen kritisiert. Die Beschränkungen aufzuheben wäre „ein fatales Signal mit voraussichtlich schwerwiegenden Konsequenzen für die Gesundheit unserer Bevölkerung“, hieß es in dem am Donnerstag verbreiteten Schreiben an Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke).

Den Brief unterzeichneten die Landräte aus Coburg, Kronach, Lichtenfels, die Oberbürgermeister von Coburg und Neustadt bei Coburg sowie der Vorsitzende des Bayerischen Gemeindetags. Aber auch die thüringischen Landräte aus Sonneberg, Hildburghausen sowie der Bürgermeister von Sonneberg unterschrieben.

„Das Coronavirus kennt keine Grenzen, weder gesundheitliche noch örtliche. Und vor allem unterscheidet es nicht nach Stadt-, Landkreis- oder Landesgrenzen“, hieß es in dem Brief. Um Infektionswege nachvollziehen zu können, brauche es deshalb überregionale Maßnahmen.

Ramelow hatte erklärt, die bisher geltenden Corona-Beschränkungen im Juni weitgehend aufheben zu wollen. Weiterhin gelten soll allerdings der Mindestabstand von 1,50 Metern sowie das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes etwa im öffentlichen Nahverkehr.

Die bayerisch-thüringische Grenzregion ist ein Corona-Hotspot. Immer wieder war dort der bundesweit festgelegte Grenzwert für die Zahl der Neuinfektionen überschritten worden.

Offener Brief

dpa