Neuburg
Corona im Stadtrat: Neuburger OB negativ getestet

Bisher liegen auch bei anderen Mandatsträgern keine positiven Testergebnisse vor

20.10.2020 | Stand 23.09.2023, 14:53 Uhr
Die meisten der Neuburger Stadträte, die sich in Mühlried testen ließen, haben inzwischen ihr Ergebnis. −Foto: Schalk

Neuburg - Am Nachmittag kam der erlösende Anruf aus dem Gesundheitsamt: Oberbürgermeister Bernhard Gmehling (CSU) ist negativ auf Covid-19 getestet worden. Er muss zwar bis einschließlich Montag in Quarantäne bleiben, es drohen aber keine weiteren Konsequenzen. Nach bisherigem Stand gab es auch bei den anderen Personen, die in direktem Kontakt zur mit dem Virus infizierten FW-Stadträtin Sissy Schafferhaus standen und sich am Montag testen ließen, kein positives Ergebnis.

Die ersten Nachrichten kamen schon am Dienstagvormittag von Stadträten, die sich ins Corona-Testzentrum nach Mühlried begeben hatten. Eine von ihnen war Gabriele Kaps (CSU), die dann auch gleich über die sozialen Netzwerke mitteilte, dass ihr Testergebnis negativ ausgefallen ist. Schon in der Nacht habe sie die Benachrichtigung per E-Mail erhalten, aber erst in der Früh gelesen, schrieb sie. "An dieser Stelle ein großes Kompliment an das Testzentrum in Mühlried für die super Organisation und Durchführung der Tests!" Auch FW-Stadtrat Klaus Babel gab sein negatives Ergebnis bekannt, ebenso wie der Dritte Bürgermeister Peter Segeth und Matthias Enghuber (beide CSU).

Der Oberbürgermeister musste einige Stunden länger warten - er hatte sich beim Gesundheitsamt in Neuburg testen lassen. Gegen 15 Uhr habe er von seinem negativen Testergebnis erfahren, sagte er gegenüber unserer Zeitung. Von vielen anderen Stadträten wisse er inzwischen auch, dass ihr Test negativ ausgefallen sei. Insofern dürfte Sitzungen des Stadtrats in der kommenden Woche nichts im Wege stehen. "So wie es jetzt ausschaut, haben wir auf jeden Fall eine Beschlussfähigkeit", sagte er. Dafür braucht es mehr als 15 Stadträte, denn das Gremium hat 30 Sitze plus OB.

Anstelle des Haupt- und Finanzausschusses soll so am kommenden Dienstag der Stadtrat tagen. Sitzungsort werde der Kolpingsaal sein. Einen Tag darauf ist dann der Bauausschuss angesetzt. Auch über die abgesagte Klausurtagung des Stadtrats im November lasse sich noch einmal reden, erklärte Gmehling. Womöglich könne man sich dafür in der Parkhalle treffen, statt wie ursprünglich geplant bei den Maschinenringen. Einer zumindest zum Teil übers Internet abgehaltenen Klausur, wie es Freie Wähler und WIND am Montag vorgeschlagen hatten, kann der OB allerdings nichts abgewinnen. "Eine Klausurtagung ohne Präsenz halte ich für Unfug."

Zu den im Gesundheitsamt getesteten Personen gehörte auch der katholische Stadtpfarrer Herbert Kohler. Gegen 13 Uhr erfuhr er, dass er nicht infiziert ist. "Ich bin sehr froh, dass zu keiner Zeit Ansteckungsgefahr bestand", erklärte er. Er sei fast umgefallen, als er am Sonntagnachmittag vom Corona-Fall aus dem Stadtrat erfahren habe. "Ich hatte ein randvolles Kirchweihwochenende, fünf sehr gut besuchte Gottesdienste, darunter eine Hochzeit und die ewige Profess mit vielen älteren Schwestern im Kloster." Da seien natürlich sehr viele Menschen äußerst beunruhigt gewesen, sagte Kohler, der betonte, dass er sich die ganze Zeit über sehr gesund fühlte. Jetzt müssten die Menschen jedenfalls nicht mehr besorgt sein. In Quarantäne muss er freilich noch bis einschließlich nächsten Montag bleiben - ebenso wie alle anderen, die am Montag vor einer Woche bei einer von zwei Veranstaltungen direkten Kontakt zur infizierten FW-Stadträtin hatten.

Pfarrer Steffen Schiller von der evangelischen Christuskirchengemeinde, der ebenfalls zu den Kontaktpersonen gehörte, muss noch auf sein Testergebnis warten. Er ließ sich erst am Dienstag testen. "Wir waren in Oberstdorf im Urlaub", erzählte er. Erst am Montag sei er wieder von dort zurückgekehrt. Dass der Test negativ ausfällt, davon ist er überzeugt. Er habe die Stadträtin schließlich bei dem Termin nur von Weitem gesehen, aber nicht persönlich mit ihr gesprochen. Es gehe ihm gut, betonte Schiller. Er bedauere jetzt seinen Kollegen Jürgen Bogenreuther: Am Wochenende stehen nämlich zwei Konfirmationen an - und Schiller muss in Quarantäne bleiben. So muss Bogenreuther alleine ran.

DK

Thorsten Stark