Ingolstadt
Corona-Fall an der Lessingschule: Zwei Klassen ab Freitag in Quarantäne

29.05.2020 | Stand 02.12.2020, 11:16 Uhr
Eine Mitarbeiterin bereitet Proben von Menschen mit Covid-19 Verdacht für die weitere Analyse vor. −Foto: Sven Hoppe/dpa/Symbolbild

Ingolstadt - Die Stadt meldet den ersten Corona-Fall an einer Ingolstädter Schule. Nach Recherchen des DONAUKURIER handelt es sich dabei um die Gotthold-Ephraim-Lessing-Mittelschule an der Lessingstraße. „Nach der Erkrankung eines Schülers in einer 9. Klasse wurden Mitschüler unter Quarantäne gestellt und werden vorsorglich getestet“, heißt es in der Mitteilung der Stadt. „Da er mit Schülern einer zweiten Klasse zusammen Unterricht hatte, sind beide Klassen von der Quarantäne betroffen.“ Insgesamt müssen jetzt rund 45 Personen, darunter vier Lehrer, in den nächsten Tagen daheim bleiben. Bislang seien keine weiteren Erkrankungen in diesem Zusammenhang bekannt, meldet die Stadt.

Der Schüler war am Mittwoch vergangener Woche das letzte Mal in der Schule. Er galt als Verdachtsfall und wurde deswegen auf das Corona-Virus getestet. Als das positive Ergebnis am Donnerstag vorlag, handelten die Behörden schnell und verhängten die Quarantäne. Sie gilt für die beiden betroffenen Schulklassen und ihre Lehrer bis Mittwoch, 3. Juni. Diese Entscheidung ist freilich nicht aus der Luft gegriffen, sondern entspricht den Vorgaben der Staatsregierung für einen solchen Fall, betont Verena Eubel, die stellvertretende Leiterin des hiesigen Gesundheitsamtes. Darin heißt es, dass die Klasse eines betroffenen Schülers unter Quarantäne gestellt wird.  Im Ingolstädter Fall sind es zwei Klassen.  „Wir gehen auf Nummer sicher“, erklärt Eubel. 
„Seit Beginn des Präsenzunterrichts werden bei uns an der Schule die Vorgaben des Kultusministeriums zum Hygieneplan und der Unterrichtsorganisation sehr genau und verantwortungsvoll in enger Abstimmung mit den zuständigen städtischen Ämtern umgesetzt“, schreibt Birgit Skiba-Schimang, die Rektorin der Lessingschule, auf eine Anfrage des DK. 
In der Schule gilt – wie an allen anderen – unter anderem eine strenge Trennung von Ein- und Ausgängen. Auf dem Weg ins Gebäude müssen Schülerinnen und Schüler eine Maske tragen, in den Pausen bleiben sie meist  in den Unterrichtsräumen. Die Klassengrößen wurden halbiert, es wird regelmäßig gelüftet und desinfiziert. Auch die Abschlussprüfungen sind verschoben worden.
Wegen solcher  Hygienemaßnahmen, sei es  nicht notwendig, mehr Schüler als die aus den beiden betroffenen Klassen in Quarantäne zu schicken, erklärt Eubel. Begegnungen im Bus oder auf dem Schulgang gelten bei eingehaltenen Hygienevorgaben nicht als „Kontaktpersonen 1. Grades“. Es sei außerdem ein „Glücksfall“, dass die Quarantäne genau am letzten Schultag vor den Pfingstferien verhängt werden musste. In den nächsten zwei Wochen werden sich schließlich die Kontakte auch der nicht betroffenen Schüler deutlich reduzieren. Zumindest in der Schule werden sie sich nicht treffen. „Wir haben,  wie in allen anderen Corona-Fällen auch, zusätzlich die  persönlichen Kontaktpersonen des Schülers außerhalb der Schule ermittelt“, so Eubel.   
Wie Skiba-Schimang schreibt, sind bereits alle Eltern der betroffenen Klassen informiert worden. Die anderen werden ebenfalls noch in Kenntnis gesetzt. Bis Donnerstag waren  – unter  Corona-Bedingungen – alle Schüler bis auf die 6. und 7. Klassen zumindest zeitweise wieder für den so genannten Präsenzunterricht in der Schule. Geplant ist, dass nach den Pfingstferien alle Jahrgangsstufen wieder in den Klassenzimmern  unterrichtet werden. Allerdings kehren die Schulen längst noch nicht zum gewohnten Betrieb wie vor Corona-Zeiten zurück.  Die Klassen werden aufgeteilt und im Schichtbetrieb unterrichtet. Die Lockerungen  setzten allerdings   „eine weiterhin positive Entwicklung des Infektionsgeschehens voraus“, heißt es in einem Schreiben des Kultusministeriums. 
Der erste Corona-Fall an einer Ingolstädter Schule zeige, dass „die Konzepte greifen“, sagt Eubel. So habe die Schule den Fall sofort an das Gesundheitsamt gemeldet, die entsprechenden Maßnahmen seien schnell umgesetzt worden. „Die Zusammenarbeit hat gut funktioniert.“ 

 

 

 

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