Pfaffenhofen - "Wie schön, dass wir endlich wieder beisammen sind!
", freuten sich die Musiker und ihr Publikum: Nach zweijähriger Corona-Zwangspause durfte die Stadtkapelle Pfaffenhofen am Samstagabend wieder bei einem großen Konzert ihr Können präsentieren - und die Zuhörer waren begeistert.
Bei den ersten Klängen des schmissigen Deutschmeister Regimentsmarsches habe man schon ein wenig feuchte Augen gehabt, hieß es später aus dem Publikum: "Dass die Stadtkapelle wieder spielt, ist ein Zeichen, dass es aufwärts geht. Zwei Jahre sind lang, vieles hat sich verändert. " Aus organisatorischen Gründen musste die Turnhalle des Schyrengymnasiums als Konzerthalle dienen. Hier ist die Akustik nicht das Gelbe vom Ei, aber beim tollen Programm konnte man das dann getrost überhören.
"Lehnen Sie sich bequem zurück und genießen Sie", bat Diana Horvath, die wieder mit viel Wissenswertem zu den einzelnen Beiträgen durch das Programm führte. In der Tat wurde das Genießen beim musikalischen Frühlingsabend unter der Gesamtleitung von Manfred Leopold ganz groß geschrieben und vom Kaiserwalzer über Musical-Melodien und Oper bis zu Swing und Funk war für jeden Musikgeschmack etwas dabei. Und alle vier Formationen - Stadtkapelle, Jugendstadtkapelle, Paf Town Big Band und Spielmannszug - hatten viel Neues zu bieten, obwohl sich die Proben in der Corona-Zeit nicht gerade einfach gestalteten: "Wir hatten einige Ausfälle, da musste man schon sehr organisieren. "
Ganz verschiedene Genres hatte die Jugendstadtkapelle unter der Regie von Adrian Knoll für ihren Auftritt ausgewählt und war in beiden Sätteln sicher: Die jungen Leute überzeugten sowohl mit der Polka aus der Feder von Ernst Mosch als auch mit Highlights aus dem "Phantom der Oper". Fröhlich stellte sich der Spielmannszug mit "Don't worry, be happy" vor und die Paf Town Big Band unter Leitung von "Boss" Auwi Geyer glänzte danach unter anderem mit "Somewhere" aus der West Side Story. Für den stimmgewaltigen Gesangsbeitrag von Susi Krönauer gab es hier einen Extra-Applaus und ohne Zugabe ließ man die Big Band nicht gehen: Glenn Miller geht immer.
Hervorragendes servierte auch die Stadtkapelle mit dem Soundtrack aus dem "König der Löwen", einen Phil Collins Medley und vielleicht ganz besonders mit der sehr anspruchsvollen Fantasie aus der Oper "Der Freischütz". Und wie beim Wiener Neujahrskonzert wurde ein begeistertes Publikum schließlich mit dem Radetzky-Marsch entlassen. Die Tradition wird fortgesetzt und so gab es von Kornelia Walter als Leiterin der Stadtkapelle zum Abschied wieder die Aussage: "Wenn es Ihnen gefallen hat, sagen Sie es weiter. Wenn nicht - sagen Sie es mir". Sie wird wohl nichts zu hören bekommen.
"Ist Ihnen an uns etwas aufgefallen? ", hatte Moderatorin Diana Horwath in der Pause gefragt und zwei Musiker-Models - "Wir machen das ohne Catwalk" - stellten das aufgefrischte Outfit der Formation vor. Die alte Tracht aus der Mitte der Siebziger Jahre wurde mit neuen Jankern, Leiberln und Schürzen wieder fesch und die Stadt sponserte die längst überfällige modische Verjüngungskur. Auf eines hatten alle Musiker aber Wert gelegt: "Die blauen Socken behalten wir! "
PK
Frühlingsfrische auch für das Outfit: Die alte Tracht der Musiker bekam mit neuen Jankern, Schürzen und anderem eine ansprechende Verjüngungskur. -Foto: Foto: Bendisch
