Pfaffenhofen
Comeback für die Hopfenmeile?

07.12.2009 | Stand 03.12.2020, 4:26 Uhr


Pfaffenhofen (pmf) Die Pfaffenhofener Hopfenmeile steht möglicherweise vor einem Mini-Comeback. Seit dem Aus des Oberbayerischen Trabrennvereins lotet Eigentümerin Inge Urban im Hintergrund Möglichkeiten aus, um zumindest wieder einen Minimalbetrieb auf die Beine zu stellen.

Noch ist gar nichts entschieden. Aber nach zahlreichen Gesprächsrunden zwischen Eigentümerin und Brauereichefin Inge Urban, Rennbahngastronom Bernhard Stocker und Max Stadler, dem Chef des Münchner Trabrenn- und Zuchtvereins und Präsident des Hauptverbandes für Traber-Zucht, zeichnet sich langsam eine Lösung ab. Fest steht: Die Hochzeiten des Trabrennsports sind vorbei, deshalb wird sich ein mögliches Comeback auch in einem äußerst bescheidenen Rahmen bewegen: Angedacht sind maximal zehn Renntage pro Jahr, die Bernhard Stocker als Bahnpächter in Kooperation mit den Trabern aus München-Daglfing ausrichten soll. Das bestätigte Max Stadler auf Nachfrage des DONAUKURIER.

Zunächst soll es aber einen auf ein Jahr beschränkten Probelauf geben. Das erste Rennen könnte zudem frühestens im März oder April des kommenden Jahres stattfinden. Kein Thema hingegen ist der in diversen Foren diskutierte Komplettumzug der Daglfinger Traber nach Pfaffenhofen – der Vertrag mit Maisach über den Neubau einer Trabrennbahn macht dies schlicht unmöglich.

Zumal Stadler an einem solchen Szenario ohnehin nur bedingt interessiert ist, da aufgrund der topografischen Gegebenheiten die von Daglfing gewünschte Verlängerung der Pfaffenhofener Bahn auf 1000 Meter nicht machbar ist.

"Wir versuchen alles, um die Bahn in Pfaffenhofen zu retten", erklärt Max Stadler, der gleichzeitig aber auch keinen Hehl aus den Hindernissen macht, die noch zu überwinden sind, ehe auf der Hopfenmeile wieder Rennen gelaufen werden können. "Allein mit Trabrennen ist es schlicht unmöglich, die wirtschaftliche Nutzung des Geländes sicher zu stellen", so Stadler. "Der Boom ist vorbei – auch weil das illegale Wettgeschäft floriert. Wir müssen mit ganz spitzem Bleistift rechnen." Erschwerend komme hinzu, dass eine Wiederaufnahme viel Geld koste – schließlich müsse man nach der Liquidation des Oberbayerischen Trabrennvereins komplett bei Null anfangen. Auch in Pfaffenhofen ist man sich der prekären Lage durchaus bewusst, hat aber bereits eine mögliche Lösung gefunden: Auch wenn der Rennbahncharakter der Hopfenmeile erhalten bleiben und deutlich im Vordergrund stehen soll, wird das Renngeschäft künftig nur noch eine Säule sein, die von einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm gestützt wird. Wie dieses konkret ausgestaltet wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch offen. Allerdings sollen die Veranstaltungen unmittelbar mit dem Trab- und Reitsport zu tun haben. Vorrangiges Ziel ist eine Belebung des Geländes – vor allem an Renntagen. Derzeit laufen Verhandlungen mit der Stadt Pfaffenhofen, die bereits Interesse am Erhalt der Hopfenmeile und einer den Rennsport begleitenden Nutzung des Geländes bekundet hat.