Schrobenhausen
"Cleverer sowie abgebrühter"

SC Mühlried setzt sich wie erwartet gegen BC Aresing durch - SV Steingriff nach Pleite in Ried endgültig im Abstiegskampf

24.03.2019 | Stand 23.09.2023, 6:21 Uhr
Nur ans Außennetz: SCM-Keeper Patrick Großhauser (l.) und seine Mühlrieder Mannschaftskameraden (blaue Trikots) mussten in dieser Szene nicht eingreifen. Am Ende durften sie dann einen 3:1-Heimsieg gegen den BC Aresing von Mathias Höß (2. v. r.) feiern. −Foto: R. Lüger

Schrobenhausen (SZ) Wird das Titelrennen in der Kreisklasse Aichach zu einem reinen Zweikampf zwischen dem TSV Dasing und dem SC Mühlried? Der drittplatzierte FC Gundelsdorf schwächelte jedenfalls am gestrigen Nachmittag, er kam zu Hause nicht über ein 2:2-Remis gegen die DJK Stotzard hinaus.

Kreisklasse Aichach
SC Mühlried - BC Aresing 3:1: Der Tabellenzweite hat also den neuen Vorletzten des Klassements geschlagen - wie erwartet, und am Ende auch völlig verdient. "Der SCM war einfach cleverer sowie abgebrühter als wir", gab BCA-Cheftrainer Florian Hergeth ehrlich zu -während sein Gegenüber vom SCM, Tobias Goebel, "einfach nur zufrieden" mit den Seinen war.

Wobei, mit der ersten Halbzeit konnte auch er nicht hundertprozentig leben. "Da haben wir uns zu sehr dem Gegner angepasst, dementsprechend schwer taten wir uns da noch", räumte der 30-Jährige ehrlich ein. Dank Marco Rechenauer gingen die Platzherren zwar schon vor dem Pausenpfiff in Front (28.) - aber auch die Aresinger hatten im ersten Durchgang durchaus ihre Chancen. Die beste hiervon ging auf das Konto von Andreas Zeitlmair, der freistehend aus sechs Metern Entfernung per Kopf an SCM-Schlussmann Patrick Großhauser scheiterte (35.). Wäre hier der Ausgleich gefallen - es hätte die BCA-Chancen auf eine Überraschung zweifellos nicht verkleinert. So allerdings erhöhten die Mühlrieder nur drei Minuten nach dem Seitenwechsel auf 2:0 durch Stefan Jocham - "und hiermit war der Kas eigentlich schon biss'n", wie Goebel treffend im schön-sten bayerischen Slang bestätigte. Zugegeben, die Aresinger mühten sich auch in der Folgezeit, versuchten durchaus mutig aufzutreten - aber ihre Aktionen wirkten viel zu undurchdacht, um den heimischen SCM ernsthaft in Gefahr bringen zu können. Nach dem 3:0 der Platzherren, das Jocham nach feiner Vorarbeit von Mathias Holzapfel erzielte (76.), war das Altlandkreisderby endgültig entschieden. Daran änderte auch der BCA-Ehrentreffer nach einem von Thomas Götzenberger an Marco Kutscherauer verursachten Foulelfmeter nichts mehr, den Florian Flicker souverän verwandelte (85.).

SV Ried - SV Steingriff 1:0: "Jetzt ist es hoffentlich auch dem Allerletzten bei uns bewusst, dass wir uns mitten im Abstiegskampf befinden", meint Hans Kramlich. Wenn der SVS-Pressesprecher so an die gestrigen 90 Minuten zurückdenkt, ist immer wieder verständnisloses Kopfschütteln bei ihm angesagt. Zu enttäuschend sei die Vorstellung der Seinen gewesen - beziehungsweise "gerade in der Offensive erschreckend harmlos". In der Tat schafften es die Lilaweißen an diesem Sonntag in keiner Phase, wirklich ins Spiel zu finden. Den Start in das Match verschliefen sie sogar komplett - mit der Konsequenz, dass bereits in der achten Minute das Rieder 1:0 durch Kevin Münchmeyer fiel, der mutterseelenallein vor SVS-Keeper Max Lober vollendete. Nach dem Seitenwechsel schafften es die Steingriffer zwar immerhin, so etwas wie Druck aufzubauen - "aber was sich bereits in unseren Vorbereitungsspielen gezeigt hatte, setzte sich an diesem Sonntag nahtlos fort, nämlich dass wir überhaupt keine Torgefahr erzeugen können", berichtet Kramlich. Nur ein einziges Mal lag der Ausgleich förmlich in der Luft - aber nach schöner Vorarbeit von Mustafa Halici scheiterte Christian Mayr dann am bravourös reagierenden SVR-Keeper Simon Helfer (77.). Kramlichs frustriertes Fazit nach den 90 Minuten: "Die Rieder Fußballer haben in diesem Spiel eindrucksvoll bewiesen, warum sie vor dem Anpfiff noch auf dem vorletzten Tabellenplatz gelegen waren - und wir schafften es trotzdem, gegen sie zu verlieren." Der Vorsprung der Steingriffer auf den ersten Abstiegsrang schmolz jetzt auf vier Zähler zusammen, und am nächsten Sonntagnachmittag wartet bereits das nächste extrem wichtige Kellerderby auf sie - dann in Aresing.

Roland Kaufmann