Hiendorf
Christoph Dintner zum Kommandanten gewählt

Positiver Rückblick auf das vergangene Jahr Aber: Kein Nachwuchs bei der Hiendorfer Wehr

22.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:55 Uhr

Die neue und alte Führung der Hiendorfer Wehr: Kommandant Christoph Dintner (vorne, v. l.), der stellvertretende Kommandant Stefan Forstner, der Vorsitzende Bernhard Dintner, Bürgermeister Alfred Paulus (hinten, v. l.), Schriftführer Michael Dintner und der scheidende Kommandant Christian Gaul. - Foto: Feldmann

Hiendorf (fj) Erstmals seit der Gründung im Jahre 1880 hat die Jahresversammlung der Feuerwehr Hiendorf nicht im Dorfwirtshaus stattgefunden. Der Grund: Das Wirtshaus hat im Oktober des vergangenen Jahres seine Pforten geschlossen. Damit verlor auch die Feuerwehr nach 138 Jahren ihre angestammte Heimat. Zum Glück wurde im Jahr 2008 der Friedhof in Hiendorf erweitert und zusammen damit das angrenzende Feuerwehrhaus neu erbaut. Dabei wurde neben der Unterstellmöglichkeit für ein Feuerwehrauto auch ein Aufenthaltsraum errichtet. Noch vor einem Jahr wurde der Wunsch, diesen Raum für private Feiern nutzen zu dürfen, von der Gemeinde kategorisch abgelehnt, um den Bestand des Dorfwirtshauses nicht zu gefährden. Zwischenzeitlich hat sich die Situation geändert. Das Feuerwehrhaus ist zum Treffpunkt für das Dorf geworden.

Als erste größere Veranstaltung fand jetzt die Jahresversammlung der Feuerwehr dort statt. Bernhard Dintner, der Vorsitzende, begrüßte dazu gut 20 Besucher, darunter auch Bürgermeister Alfred Paulus und seinen Stellvertreter Jakob Lang. Es ist nicht leicht, in einem Dorf wie Hiendorf mit gut 200 Einwohnern eine leistungsfähige, den heutigen Anforderungen entsprechende Feuerwehr zu erhalten. Deshalb plagen diese Wehr auch immer wieder Personalprobleme.

Trotzdem, so Dintner in seinem Bericht, fehlte es nicht an Aktivitäten. So besuchte die Wehr den Bauernjahrtag in Mindelstetten, veranstaltete ein Kesselfleischessen, beteiligte sich am Tag der Umwelt, stellte einen Maibaum auf und nahm an der Fronleichnamsprozession teil. Man feierte an St. Peter und Paul das Kirchweihfest und beteiligte sich am 40-jährigen Priesterjubiläum von Pfarrer Johann Bauer, leistete Ordnungsdienst am Anna-Tag und feierte im August das traditionelle Dorffest. Weiter waren Feuerwehrleute beim Markteinzug und beim Volkstrauertag dabei. Daneben besuchte man Feuerwehrmitglieder an hohen runden Geburtstagen und überbrachte Glückwünsche.

Kassier Markus Grillmeier berichtete anschließend von gesunden Finanzen, bei denen jedoch im vergangenen Jahr die Einnahmen nicht zur Deckung der Ausgaben ausreichten. Er schlug deshalb vor, den Beitrag von bisher acht auf zehn Euro zu erhöhen, was von der Versammlung ohne Gegenstimme akzeptiert wurde. Keine leichte Aufgabe hatte Christian Gaul, der Kommandant. Mit 21 Aktiven hatte er große Mühe, seinen Betrieb aufrecht zu erhalten. Bei zwölf angesetzten Übungen waren im Schnitt nur fünf Männer oder Frauen anwesend. Auch der Nachwuchs fehlt, nachdem die letzte Jugendliche mit 18 Jahren dieser Gruppe entwachsen und zu den Aktiven aufgestiegen war.

Im September fand im Rahmen der Feuerwehr-Aktionswoche eine gemeinsame Übung der drei gemeindlichen Wehren statt, woran sich die Hiendorfer Wehr mit neun Aktiven beteiligte. Anfangs gut angenommen wurden die gemeinsamen Übungen zur Bildung einer Ausrückegemeinschaft. Leider erlahmte später das Interesse an diesen Übungen, so dass am Ende keiner mehr daran teilnahm. Nicht recht funktioniert hat auch die Alarmierung per SMS. Hier hofft man auf Besserung, wenn die Anfangsprobleme gelöst sind.

Anschließend dankte der Kommandant allen für die gute Zusammenarbeit und erklärte nach zehn Jahren im Amt zusammen mit Christoph Dintner, seinem Stellvertreter seinen Rücktritt. Natürlich hatten die Kommandanten ihre Kameraden von ihren Rücktrittsabsichten informiert, so dass die Nachfolge organisiert werden konnte. Unter der Leitung von Bürgermeister Alfred Paulus wurde in geheimer Wahl, ohne Gegenstimme, der bisherige Stellvertreter Christoph Dintner zum ersten Kommandanten und als dessen Nachfolger Stefan Forstner zum zweiten Kommandanten gewählt. Bürgermeister Paulus dankte den Kommandanten für ihre Bereitschaft, sich an verantwortlicher Stelle für die Feuerwehr zu engagieren und wünschte ihnen viel Erfolg bei ihrer künftigen Arbeit.