Ingolstadt
Christlich geprägt von der Großmutter

Babette Ueberschär gewinnt Publikumspreis der Schwabacher Kunstausstellung Ortung

25.08.2015 | Stand 02.12.2020, 20:52 Uhr

Die Installation von Babette Ueberschär in der Schwabacher Kirche besteht aus drei Teilen und behandelt das Thema „Mitteilen und Teilen“. - Fotos: Schmitt

Ingolstadt/Schwabach (DK) Für viele war es keine Überraschung. Doch am Ende fiel die Entscheidung in einem Kopf-an-Kopf-Rennen. Die Ingolstädterin Babette Ueberschär hat den Publikumspreis der diesjährigen Kunstausstellung Ortung in Schwabach gewonnen.

Von den 1900 Teilnehmern der Abstimmung sprachen sich 290 für die „golden stories“ von Babette Ueberschär (Foto) in der dortigen Stadtkirche aus. Der Preis ist mit 2500 Euro dotiert.

16 Tage lang hat die Kunst die Stadt Schwabach geprägt, und alle Beteiligten waren sich einig: Die neunte Ortung war erneut eine äußerst erfolgreiche Kunstschau mit viel Zuspruch: 8242 Besucher hat das Kulturamt gezählt. „Ich bin begeistert von dieser künstlerisch so offenen Stadt“, lobte Preisträgerin Babette Ueberschär das Schwabacher Konzept. Die 68-Jährige kennt Schwabach und Umgebung noch aus ihrer Kinderzeit. Von hier stammt auch die Inspiration für ihr Werk, dessen bedeutendster Teil aus ungebundenen Bibelseiten in deutscher, hebräischer und griechischer Sprache besteht.

„Ich war vom fünften bis zum zehnten Lebensjahr viel bei meiner Oma in Leitelshof“, sagte Babette Ueberschär. Ihre Großmutter Katharina Lämmermann war in den 1950er Jahren Bäuerin in dem winzigen Ortsteil der Schwabacher Nachbargemeinde Rohr. „Eine sehr fromme Frau“, erinnert sich Ueberschär. „Sie hat uns Geschichten aus dem alten Testament erzählt, das waren für mich Krimis, die mich angeregt und neugierig gemacht haben.“ Ueberschär ist überzeugt: „Die Bibel ist ja ein bedeutender Teil unserer kulturellen Grundlage.“ Ihre Installation in der Schwabacher Stadtkirche besteht aus drei Teilen und behandelt das Thema „Mitteilen und Teilen“. Die Bibelseiten bilden ein dreieckiges Segel, das von der Empore herabhängt und mit einem wuchtigen Martins-Mantel sowie einer Schüssel mit goldenem Löffel korrespondiert.

„Ortung verändert Schwabach und hält Überraschungen bereit“, kommentierte Bürgermeister Roland Oeser. Die Stadt werde „durch viele Gäste von überall so lebendig“.