Eysölden
Christian Kreichauf soll Geschicke des TSV leiten

Neuer Vorsitzender des Eysölden Sportvereins bei Jahresversammlung gewählt - Schulden halbiert - Schiedsrichter gesucht

21.01.2019 | Stand 23.09.2023, 5:42 Uhr
Der neue Vorstand und die beiden ehemaligen Vorsitzenden: Rainer Kispert, Kerstin Schmidt, Michael Obermeyer, Helmut Hölzel, Philipp Wenk, Christian Kreichauf, Daniel Planer und Heinz Müller (von links). −Foto: Leykamm

Eysölden (HK) Nun ist es tatsächlich passiert: Helmut Hölzel hat nach 22 Jahren den Vorsitz des TSV Eysölden abgegeben. Als sein Nachfolger wurde einstimmig Christian Kreichauf gewählt. Er war bisher erster Schriftführer. Ein Posten, den nun Kerstin Schmidt übernimmt.

Auch stellvertretender Vorsitzender Rainer Kispert trat nicht mehr zur Wiederwahl an, sondern in die Reihen des Beirats ein. Ihm folgt der bisherige Vergnügungswart Heinz Müller nach, der als erste Amtshandlung den Fußballdamen im Falle eines Aufstiegs eine Spende versprach. Schon bei den vergangenen Wahlen hätten "Neubesetzungen den Umbruch hin zur jungen Generation" eingeläutet, der nun fortgeführt worden sei, kommentierte der scheidende Chef die Wahl. Es sei jetzt einfach "Zeit für einen Wechsel an der Spitze" gewesen.

Vor der Wahl galt es für Hölzel aber noch zentrale Punkte der Tagesordnung als Noch-Vorsitzender abzuarbeiten. Wie vor allem einen Rückblick auf das zurückliegende Vereinsjahr und einen Ausblick auf das gerade begonnene. Was die gesellschaftliche Seite anbetraf, gab es hier Erfreuliches zu vermelden. Bei den Vorbereitungen zum letztjährigen Weiberfasching etwa konnte man sich eines echten Luxusproblems erfreuen - es kamen mehr Helfer als benötigt. Die monatlichen AH-Stammtische oder die Ausflüge der Damen erfreuten sich großer Beliebtheit und als Gastgeber habe man auch 2018 gerne die Sporthalle zur Verfügung gestellt: ob für den Thalmässinger Heimatabend oder die Jubiläumsveranstaltungen des Männergesangvereins oder Obst- und Gartenbauvereins. Auch die Feldgeschworenenvereinigung Schwabach-Roth-Hilpoltstein hielt hier ihr Jahrestreffen ab.

Unter sportlicher Perspektive sehe es ebenso weitgehend recht gut aus. Im Fußballjugendbereich etwa hätten sich Spielgemeinschaften mit elf Mannschaften in den Altersklassen A bis G etabliert. Letztes Jahr konnte Premiere des Fußballjugendtags gefeiert werden, heuer werden bei einem Fußballcamp an die 100 Kinder erwartet. Bei den beiden Herrenmannschaften sowie beim Damenteam gab es jeweils einen Trainerwechsel. Mit Erfolg: Beide Männerriegen finden sich im oberen Bereich der jeweiligen Tabellen, die Frauen sind in ihrer sogar Spitzenreiter. Die AH-Fußballer sind nun in einer Spielgemeinschaft nicht nur mit Zell, sondern auch mit Thalmässing aktiv.

14 Besucherinnen kann im Schnitt die Damengymnastik verzeichnen, bei der Seniorengymnastik sind es noch acht. Die Hallengymnastik hingegen dümpelte vergangenes Jahr krankheitsbedingt vor sich hin und wird deswegen bis auf weiteres nicht mehr stattfinden. Positiveres gab es von den Spartenleitern im Bezug auf den Nachwuchs zu hören. Beim Kinderturnen etwa tummeln sich regelmäßig um die 40 Buben und Mädchen, das Eltern-Kind-Turnen ist ebenso gut besucht. Ein Dutzend Teilnehmer kann das Karatetraining verzeichnen,

Nachwuchsprobleme gibt es hingegen beim Tischtennis. Dafür wird dieses Jahr wieder ein Theaterstück im Herbst aufgeführt. Auch mit äußeren Widrigkeiten hieß es im Sommer zu kämpfen. Doch die Beregnungsanlage konnte schlimmere Folgen der Trockenheit gerade noch verhindern. Ein Problem aber stellt ein weiterer Mangel dar. Denn es werden aus den eigenen Reihen "Schiedsrichter gesucht", wie Hölzel betonte. Da man derzeit zu wenig zur Verfügung stelle, "zahlen wir regelmäßig Strafe." Potenzial wäre bei dem 601 Mitglieder starken Verein wohl genügend da. Das sei zwar ein Rückgang um sechs Mitglieder, was der scheidende Chef aber als "normale Fluktuation" wertete. Er bemängelte aber die geringe Zahl an Beiträgen im Internet, welche gute Möglichkeiten zur Außendarstellung böten. Lob gab es für die knapp 100 Helfer, die auch beim letzten Challenge-Triathlon für eine reibungsfrei funktionierende Verpflegungsstation gesorgt hatten.

Finanziell lief es ebenso gut, wie Kassier Daniel Planer betonte. So gut, dass man sich für eine Sondertilgung eines Darlehens entschlossen habe. Die Schulden seien so auf 20000 Euro und damit auf die Hälfte geschrumpft. Das Nettovermögen beträgt knapp 39000 Euro. Eine gute Grundlage, die der Verein für künftige Investitionen aber auch brauche, so Hölzel. Die Erneuerung des Hallenbodens oder die Anschaffung eines Rasenmäherroboters seien nur noch eine Frage der Zeit.

Die seines Vorsitzes hingegen war auf eigenen Wunsch mit der Versammlung abgelaufen. Kassier Daniel Planer hingegen bleibt genauso im Amt wie sein Stellvertreter Martin Obermeyer. Nicht mehr wiederwählen ließ sich Platzkassier Gerhard Haubner. Sein Nachfolger soll nun vom Vorstand benannt werden. Ein Vorgehen, das auch bei anderen verwaisten Posten greifen soll. Vor Ort gewählt hingegen wurde Philipp Wenk, der als zweiter Schriftführer damit Markus Winkler ablöste. Neuer Vergnügungswart anstelle von Heinz Müller wird Holger Schmidtkunz. Die Theatergruppe steht nun unter Leitung von Jens Barth und nicht mehr unter jener von Andrea Müller. Bisher unbesetzt war das Amt des Hallenwarts, das nun Ex-Chef Helmut Hölzel übernimmt. Aus dem Beirat ausgeschieden sind Georg Köpplinger-Hörath, Ralph Schmidtkunz, Christian Simon und Loni Simon. Dem Gremium erhalten blieben Dieter Geim, Dominik Scharf und Oliver Thanner. Neu dabei sind Stefan Kaiser, Rainer Kispert und Michael Moßner.

Jürgen Leykamm