Feldkirchen
"Christian Eigler ist sicher gesetzt"

FC-04-Trainer Tomas Oral über die Vorbereitung, die Neuzugänge, Kapitän Leitl und seinen Favoriten

16.07.2012 | Stand 03.12.2020, 1:16 Uhr
Tomas Oral −Foto: Lui

Feldkirchen (DK) Der Saisonstart am 3. August gegen Energie Cottbus rückt für den FC Ingolstadt immer näher. Im Rahmen des Trainingslagers im oberösterreichischen Feldkirchen bestreitet der Zweitligist noch zwei Testspiele, ehe am 27. Juli zum Abschluss der Vorbereitung im Audi-Sportpark die Generalprobe gegen den Bundesligisten 1. FC Nürnberg folgt (18 Uhr). Unser Redakteur Norbert Roth hat mit dem Cheftrainer des FC Ingolstadt, Tomas Oral, über den Stand der Vorbereitung, den durch die sieben Neuzugänge intensiver gewordenen Konkurrenzkampf und die Erwartungen an die kommende Saison gesprochen. Tomas Oral über . . .

. . . das hohe Trainingspensum während der Vorbereitung: Grundsätzlich können wir mit dem Ablauf absolut zufrieden sein. Bis auf die zweite Halbzeit in Gerolfing waren alle Testspiele in Ordnung, das Lauftrainingslager in Bad Blankenburg hat seinen Zweck – auch hinsichtlich des Teambuilding – absolut erfüllt und auch hier in Feldkirchen haben wir beste Bedingungen. Positiv fällt auf, dass die Spieler in der Pause die Trainingspläne sauber eingehalten haben, sonst müssten wir im Training in anderen Bereichen arbeiten. Da macht sich sicher auch bezahlt, dass wir schon in der Winterpause mit Jens Strußenberg einen weiteren Fitnesstrainer ins Boot geholt haben.

 

. . . die Rolle der sieben Neuverpflichtungen: Um die neuen Jungs sportlich zu beurteilen, ist es noch zu früh. Aber nehmen wir das Beispiel Ümit Korkmaz, der in seiner Karriere manche Hürde zu überspringen hatte. Man merkt ihm an, dass er hier seine Chance sucht und wir werden ihm weiter dabei helfen. Christian Eigler ist im Sturm sicher gesetzt, aber er geht auch voran. Ich erwarte vom ihm, dass er diese Führungsrolle weiterhin lebt. Das Gleiche gilt für Andre Mijatovic. Durch Danny da Costa wurde der Kampf um die rechte Außenverteidiger-Position neu entfacht, Alper Uludag kann die Rolle links hinten einnehmen, auch wenn wir ihn als Offensivspieler geholt haben und auch so mit ihm planen. Sicher haben Andreas Görlitz und Andreas Schäfer aufgrund der Rückrunde hier die Nase etwas vorn, aber da ist noch nichts entschieden.

 

. . . den veränderten Charakter des neuformierten Kaders: Wie die Mentalität der Mannschaft wirklich ist, kann man natürlich erst zuverlässig sagen, wenn man sie im Wettkampf gesehen hat. Ich erwarte und erhoffe mir aber, dass wir ohne Überheblichkeit noch mutiger und mit noch mehr Überzeugung in die Spiele gehen – so wie wir es in der Vorsaison gezeigt haben, als wir 14 Partien ungeschlagen geblieben sind. Diese Galligkeit, ein Spiel unbedingt für sich entscheiden zu wollen, will ich sehen.

 

. . . die Gründe, Stefan Leitl erneut zum Kapitän zu bestimmen: Seit ich hier bin, erlebe ich Stefan als einen Vorzeigeprofi, der vorangeht und Verantwortung übernimmt. Er ist ein Teamplayer, der aber auch offen zeigt, wenn ihm etwas nicht passt. Mit Marino Biliskov hat er zudem einen Stellvertreter mit enormer Erfahrung an seiner Seite, als dritter Spieler kommt dann noch Ramazan Özcan dazu. Mehr Spieler will ich im Mannschaftsrat dann aber auch gar nicht haben, schließlich sollen grundsätzlich alle bereit sein, sich einzubringen.

 

. . . das gemeinsam zu erarbeitende Saisonziel: Es hört sich abgedroschen an, aber mich interessiert derzeit wirklich nur unser Auftaktmatch gegen Cottbus und wie wir das gewinnen können. Wenn ich die Spekulationen höre, wo wir landen – da reagiere ich gar nicht drauf. Wir bleiben mit der Erinnerung an den Tabellenstand nach der letzten Hinrunde demütig. Thomas Linke und ich werden uns mit der Mannschaft zusammensetzen, hören, wie sie tickt und dann gemeinsam unser Ziel festlegen. Wichtig ist, dass so etwas mit Überzeugung aus der Mannschaft kommt. Für die Saison sehe ich im Übrigen nur einen Favoriten, und das ist 1860 München.