Eichstätt
Chorkonzert mit Musicalcharakter

Chorisma verzaubert Uni-Aula mit neuem Programm über die Liebe

22.02.2019 | Stand 23.09.2023, 6:02 Uhr
Valentin Nowak
Liebevoll gestaltet hat Chorisma nicht nur das Bühnenbild. Den Sängerinnen und Sängern gelang es, zu ihrem aufwendig inszenierten Konzert die Aula der Eichstätter Uni nahezu komplett zu füllen. −Foto: Lehmeyer

Eichstätt (EK) Knallrote Herzballons steigen an die Decke der gut gefüllten Uni-Aula, als die Sängerinnen und Sänger von Chorisma am vergangenen Sonntag die stimmungsvoll geschmückte Bühne Bühne betreten: Eine strahlende Lichterkette rankt sich um ein großes Herz, auf einer großen Tafel hat Chormitglied Marcus Reichenwaller liebevoll gemalte Illustrationen aufgestellt.

Chorleiter Klaus Bucka hebt die Hand und eröffnet den Abend mit melancholischen Jazzklängen. Die Band, bestehend aus Pianist Thomas Werner, Uli Schiekofer am Bass, Drummer Thomas Diewok und Saxophonist Viktor Neuwert, startet mit "The Glory of Love" in ein buntes Potpourri. Das Publikum klatscht vom ersten Song an begeistert mit. "Bonsoir!" begrüßt Moderatorin Beate Regler die Gäste, unter denen auch Austauschschüler aus Frankreich sitzen. "Wir haben für heute Abend eine Liebesgeschichte vorbereitet!"

Eine Geschichte, die der Veranstaltung echten Musicalcharakter verleiht: In sechs Akten blickt ein Liebespaar, dargestellt von Petra Rinnagl und Christoph Hiller, auf die Höhen und Tiefen von 20 Jahren Beziehung zurück. Auf den ersten Kuss folgt eine innige Beziehung, die dann jedoch durch eine Reise nach Amerika auf eine harte Probe gestellt wird. Passend dazu führt die musikalische Reise, soundtechnisch inszeniert von Tonmischer Jakob Rinnagl, von 1000 und 1 Nacht mit einem Solo von Rainer Führer über Udo Lindenbergs "Horizont" zum Fight Song, bei dem die Sängerin Julia Schlierenkämper unterstützt von den zarten Geigenklängen des Violinisten Moritz Schäfer das Publikum verzaubert.

Nach "YMCA" schlägt der Chor in der zweiten Konzerthälfte sanftere Töne an. Auf "See you again" (Solo von Jutta Frey) folgt ein Beatles-Medley (Can't buy me love), das sich mit der Käuflichkeit der Liebe beschäftigt und das Publikum mit einem Schoko-Goldtalerregen überhäuft, der Zuschauer zu ersten Zugaberufen veranlasst. Indes hinterfragt das Paar seine Gefühle füreinander, schließlich gibt es Männer ja wie Sand am Meer.

Passend dazu inszeniert ausschließlich die Damenriege des Chors den Song "It's raining men" - die Männer müssen vor der Bühne warten. Schließlich findet das Paar in einem neuen Anlauf zu den Klängen von "I Say A Little Prayer" und "Weus'd a Herz hast" mit den Solisten Jutta Frey und Markus Reichenwallner wieder zusammen. Mit den Stücken "When we were young" und "Turn, turn, turn" mit den Solisten Carola Haindl, Claudia Heigl und Marcus Reichenwallner neigt sich der Auftritt langsam dem Ende zu. Die Sängerinnen und Sänger sind stets mit so viel Leidenschaft bei der Sache, dass sich manchmal schwer unterscheiden lässt, wer mehr Spaß an diesem Abend hat - der Chor oder das Publikum.

Zum Finale ermahnt Chorisma mit einem musikalischen Plädoyer, für die Liebe zu kämpfen ("I will survive"), unterstützt von Solistin Eva Czernoch, die gemeinsam mit Michael Rinnagl als Vorstandsteam maßgeblich zum Gelingen des Abends beigetragen hat, lobt Moderatorin Beate Regler. Zudem bedankt sich Regler für die viele Arbeit der zahlreichen ehrenamtlichen Helfer und Musiker, ohne die die aufwändig inszenierte Show nicht möglich gewesen wäre.

Der Aufwand zahlt sich aus: Die Zuschauer honorieren die kurzweilige harmonische Unterhaltung mit langem Applaus. Mit der Zugabe "Hey Jude" verlassen die Sängerinnen und Sänger unter tosendem Beifall die Bühne.

 

Valentin Nowak