China hat verstanden

Kommentar

03.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:16 Uhr

Wer zum internationalen Klima-Jetset gehört, kommt viel rum in der Welt. Bis zu 30 000 Teilnehmer treffen sich in diesen Tagen zur Weltklimakonferenz in Bonn. Was 2015 in Paris beschlossen wurde, soll nun mit Leben gefüllt werden.

Die Ziele, die sich die Weltgemeinschaft gesetzt hat, sollen doch noch erreicht werden. Ein schwieriger Weg.

Im vergangenen Jahr sind die weltweiten CO2-Emissionen auf ein Rekordhoch geklettert. Und: Die USA sind aus dem Vertrag von Paris ausgestiegen, Klimaschutz ist für Donald Trump ein schlechter Deal. Eine Ohrfeige für all jene, die die Folgen des Klimawandels schon am eigenen Leib spüren, weil zum Beispiel das Getreide direkt am Halm verdorrt.

Umso wichtiger ist, dass sich die anderen Staaten nicht vom Weg abbringen lassen. China oder Indien zum Beispiel, die lang der Ansicht waren, dass sie nicht in der Pflicht seien, weil das Problem von den Industrienationen im Westen verursacht worden sei. Doch vor allem Peking hat begriffen, dass Klimaschutz im ureigenen Interesse Chinas ist. Zuletzt ist der CO2-Ausstoß zwar weiter angestiegen, doch die Trendwende ist in Sicht, und das Reich der Mitte wird erste Etappenziele womöglich früher erreichen, als alle erwarten.

Deutschland hat viel erreicht, aber auch noch einen weiten Weg vor sich. Ginge es nach den Grünen, würde die Bundesrepublik umgehend beginnen, die größten Kohle-Dreckschleudern abzuschalten. Auch das Aus für den Verbrennungsmotor würden sie gerne beschleunigen, selbst wenn es aus der Wissenschaft ernstzunehmende Bedenken gibt. Allerdings: Strom muss bezahlbar bleiben. Darum muss die Energiewende in Deutschland endlich effizienter werden.