Augsburg
Chancenwucher und ein Riesenfehler

FCA mit 2:3-Heimpleite gegen Bremen

22.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:37 Uhr
Augsburgs Philipp Max (rechts) überzeugte gegen Bremen nicht nur durch gefährliche Flankenläufe, sondern auch durch ein sehenswertes Tor. −Foto: Stefan Puchner (dpa)

Augsburg (DK) Der FC Augsburg muss weiter auf den ersten Heimsieg der Saison warten. Die Schwaben verloren am Samstagnachmittag am vierten Spieltag der Ersten Bundesliga vor 28.434 Zuschauern in der WWK-Arena mit 2:3 (1:2) gegen Werder Bremen. Max Kruse (34.), Maximilian Eggestein (36.) und Davy Klaasen (75.) trafen für die Gäste. Ja-Cheol Koo (45.+3.) und Philipp Max (47.) hatten zwischenzeitlich für die Fuggerstädter ausgeglichen.

Kapitän Daniel Baier führte das Team des FCA eine Woche nach der bitteren 1:2-Niederlage in Mainz in gewohnter Manier aufs Feld. Es war sein 250. Einsatz in der Ersten Bundesliga. Trainer Manuel Baum hatte die Startelf der Schwaben auf einer Position verändert: Raphael Framberger begann für Jonathan Schmid (Bank). Auf Seiten der Gäste überraschte Coach Florian Kohlfeldt, indem er Oldie Claudio Pizarro vom Start weg stürmen ließ.

Die Partie war gerade einmal fünf Minuten alt, als Schiedsrichter Felix Zwayer Jubilar Baier wegen Meckerns die Gelbe Karte zeigte. Ansonsten war Offensive pur angesagt. Michael Gregoritsch verstolperte eine scharfe Hereingabe von Max (9.). Ein abgefälschter Schuss von Rani Khedira strich knapp am Gästetor vorbei (16.), ebenso ein Abschluss Gregoritschs (19.). Erneut war es der Österreicher, der Werder-Keeper Jiri Pavlenka bei einem Freistoß zu einer Glanztat zwang (22.). Dann ließ der Sturmlauf der Gastgeber etwas nach.

Überraschend fiel das 0:1 der Bremer nach 34 Minuten durch Max Kruse dennoch. Der ehemalige Nationalspieler ließ FCA-Keeper Fabian Giefer mit einem Kopfball gegen die Laufrichtung nach maßgerechter Vorarbeit von Florian Kainz keine Abwehrchance. Ehe die Augsburger wussten, wie ihnen geschah, stand es schon 2:0 für die Werderaner. Einen wunderbaren Angriff über Kainz und Pizarro schloss Eggestein aus gut 20 Metern mit einem Schuss in den rechten Torwinkel ab (36.). Prädikat sehenswert! Baum reagierte und wechselte Caiuby für Marco Richter ein (42.). Und der Joker stach noch vor der Pause. Eine Vorarbeit Caiubys schoss Ja-Cheol Koo in der Nachspielzeit wuchtig ein.

Die zweite Halbzeit begann, wie die erste geendet hatte - mit einem Tor für Augsburg. André Hahn nutzte den freien Raum für eine Traumflanke an den zweiten Pfosten, wo Max mit einer blitzsauberen Direktabnahme den Ausgleich besorgte (47.). Nun war Werder endgültig wieder wach. Pizarro setzte einen Kopfball ans Außennetz des FCA-Tores (54.), doch auch die Hausherren wurden einige Male gefährlich. Die Präzision, die die Fuggerstädter kurz vor sowie nach der Pause gezeigt hatten, fehlte allerdings in vielen Situationen. Koo beispielsweise vergab freistehend aus elf Metern das sichere 3:2 (62.). Der Angreifer musste kurz darauf verletzt vom Feld und wurde durch Jan Moravek ersetzt. 

Eine Verschnaufpause gönnte sich das Spiel erst nach 70 Minuten, die Giefer jäh beendete (75.). Dem FCA-Keeper kullerte eine harmlose Flanke durch die Beine. Werder-Neuzugang Klaasen sagte danke und schob zum 3:2 ein. Pfiffe von Teilen des Heimpublikums richteten sich fortan gegen Pechvogel Giefer. Auch für die Feldspieler war die erneute Gästeführung ein Nackenschlag, sodass die Bremer am Ende etwas glücklich alle drei Punkte aus Augsburg entführen. In der Englischen Woche treten sowohl die Augsburger als auch Bremen am Dienstag an. Werder empfängt um 18.30 Uhr Hertha BSC. Das Team von Manuel Baum will sich ab 20.30 Uhr bei Rekordmeister Bayern München beweisen.