Kleinhohenried
Chancenloses Birkwild

07.10.2019 | Stand 02.12.2020, 12:54 Uhr
Ein Birkhahn: Im Donaumoos haben ausgewilderte Tiere nur geringe Überlebenschancen. −Foto: dpa/Verein Naturschutzpark

Kleinhohenried (sja) Das Birkwild hat im Donaumoos offenbar nur geringe Überlebenschancen.

Zumindest trifft das auf die zuletzt ausgewilderten und mit einem Sender ausgestatteten Tiere zu. Sie haben im Durchschnitt lediglich zwei bis drei Wochen in freier Wildbahn überlebt. Das hat die Forschungsarbeit des Tierarztes Florian Tyroller ergeben, der das hiesige Birkwildprojekt im Zuge seiner Doktorarbeit begleitet hat. Vor allem Raubtiere erwiesen sich laut seinen Untersuchungen als todbringend, allen voran Füchse und Habichte, die allein neun Tiere erlegten. Eines der Birkhühner starb, als es ein Zug erfasste.

Da die Auswilderung von Tieren ohne Sender sehr viel bessere Überlebensdauern, nämlich rund elf Monate, aufweisen, sind sich die Experten im Donaumoos-Zweckverband einig, dass die kleinen Geräte die Tiere womöglich doch behindert haben. Ulrich Mayer vom Landesbund für Vogelschutz ist dennoch der Meinung, dass Birkwild im Donaumoos derzeit chancenlos ist. Aus diesem Grund forderte er, lieber die noch in der Natur vorhandenen Wiesenbrüterarten zu unterstützen. Darüber herrscht allerdings keine Einigkeit. Im Zweckverband sehen die Verantwortlichen Verbesserungen allerdings auch als zwingend erforderlich an.