München
Chancen in China

Der Ingolstädter Unternehmer Fritz Peters begleitet Horst Seehofer nach Asien

18.11.2014 | Stand 02.12.2020, 21:58 Uhr

München/Ingolstadt (DK) Zwei Ingolstädter in China: Ab heute reist Ministerpräsident Horst Seehofer eine knappe Woche durchs „Reich der Mitte“. In seiner Wirtschaftsdelegation ist auch der Gebäudetechnikunternehmer Fritz Peters. Er macht in China schon länger Geschäfte – und sieht großes Potenzial.

Ja heißt in China nicht gleich Ja – so viel hat Fritz Peters gelernt. Wenn ein Chinese Ja sage, müsse das noch nicht bedeuten, dass er einem Vorschlag zustimmt, sagt der Ingolstädter Unternehmer. Es könne auch erst mal nur heißen, dass er gehört hat, dass man etwas gesagt hat. Vielleicht sogar, dass er es auch verstanden hat. Ob ein Ja aber Zustimmung bedeutet, dafür müsse man in China ein feines Gehör entwickeln.

Peters hat schon einiges an China-Erfahrung. Mit der Gebrüder Peters GmbH, seinem Unternehmen für Gebäudetechnik, baut er dort gerade eine Firma auf. Als Vorsitzender der Ingolstädter IHK war er auch an der Gründung der Städtepartnerschaft zwischen Ingolstadt und Foshan beteiligt. Nun ist Peters wieder in China. In einer Wirtschaftsdelegation begleitet er Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU). Von der Reise wird er in den nächsten Tagen in unserer Onlineausgabe berichten.

Eine knappe Woche ist die Gruppe unterwegs. Ein Gespräch mit dem Wissenschaftsminister steht an. Am Montag will Seehofer Regierungschef Li Keqiang treffen. Es geht vor allem um die Pflege der Wirtschaftsbeziehungen. In der Boom-Provinz Guangdong will Seehofer eine offizielle bayerische Vertretung eröffnen.

Als Ingolstädter IHK-Vorsitzender war Fritz Peters 2012 mit einer Delegation der Stadt Ingolstadt in Foshan, wo auch Audi ein Werk betreibt. Seit dem Jahr besteht zwischen den Städten eine Partnerschaft. „Das ist eine Stadt auf dem Sprung“, sagt Peters. Mit chinesischen Partnern vereinbarte er ein „Joint Venture“. Sein Unternehmen liefert Konzepte für die Technik in großen Gebäuden, die Chinesen setzen sie um.

Derzeit wird in Foshan ein neuer Stadtteil für 1,5 Millionen Menschen hochgezogen. Schon jetzt arbeitet Peters an der Ausstattung eines Veranstaltungszentrums mit 300 000 Quadratmetern Nutzfläche. In Foshan soll auch ein deutsch-chinesisches Firmenzentrum entstehen – damit sich deutsche Mittelständler dort niederlassen. „Es gibt für deutsche Firmen dort großes Potenzial“, meint Peters – trotz der abflauenden chinesischen Konjunktur. Das Label „Made in Germany“ habe dort einen hohen Stellenwert. An China interessierte Firmen, können sich seit Kurzem auch in der Ingolstädter IHK an einen Exportberater wenden.

Nach der Reise mit Seehofer bleibt Peters noch ein paar Tage länger. Die konstituierende Vorstandssitzung für das neue Joint Venture steht an. Er sei zuversichtlich, dass sich die neue Firma gut entwickelt, sagt er. Wirklich Geld verdienen werde er damit aber wohl erst in zwei bis drei Jahren. Für Peters ist klar: „Wer in China Geschäfte machen will, der muss über Zähigkeit und Ausdauer verfügen.“

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