Ingolstadt
Chance für das Zweikampf-Monster

FC Ingolstadt: Schröck verdrängt Innenverteidiger Wahl vor der Partie in Aue aus der Startelf

09.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:50 Uhr

Tobias Schröck steht gegen Erzgebirge Aue zum achten Mal in der Startelf des FC Ingolstadt. Allerdings erstmals als Innenverteidiger und nicht im defensiven Mittelfeld. Der 25-Jährige ersetzt Hauke Wahl, seinen besten Kumpel bei den Schanzern. - Foto: Bermel/Eibner

Ingolstadt (DK) Der erste Sieg 2018 ist geschafft, jetzt will der FC Ingolstadt in der 2. Bundesliga beim abstiegsgefährdeten FC Erzgebirge Aue nachlegen. Am Sonntag (13.30 Uhr) treten die Schanzer bei den Sachsen an und hoffen auf die Fortsetzung einer kuriosen Serie.

In bisher elf Zweitliga-Duellen mit dem Team aus dem Erzgebirge gab es nämlich keinen Heimsieg. Statistisch gesehen stehen die Chancen damit nicht schlecht, dass die ohnehin auswärtsstarken Ingolstädter (18 Punkte) also auch dieses Mal etwas Zählbares aus der Fremde mit nach Hause bringen. Im letzten Aufeinandertreffen 2016 setzten sich die Schanzer - damals allerdings noch als Bundesligist - im DFB-Pokal mit 8:7 im Elfmeterschießen durch. Davor gewannen die Schwarz-Roten zweimal, drei Begegnungen endeten unentschieden. Um im Aufstiegskampf weiter ein Wort mitzureden, sollten es allerdings schon drei Punkte beim Tabellen-15. werden, der in diesem Jahr alle drei Spiele verlor.

"Für uns geht es darum, die konstante Leistung beim Sieg gegen Fürth zu bestätigen und gegen eine Mannschaft, die eventuell etwas verunsichert ist, zu gewinnen", sagt Stefan Leitl. "Die Jungs haben sehr gut und intensiv trainiert. Wir fahren mit breiter Brust nach Aue", meint der FCI-Chefcoach, der den Rückenwind nach dem 3:0-Erfolg gegen das Kleeblatt nutzen und Boden gegenüber der Konkurrenz gutmachen will.

Allerdings ist noch unklar, ob der 40-Jährige personell aus dem Vollen schöpfen kann. Nachdem Stürmer Stefan Kutschke die ganze Woche über wegen eines Magen-Darm-Infekts pausieren musste, erwischte es am Donnerstag auch Christian Träsch. Bei ihm ist die Erkrankung aber nicht so schlimm, sodass Leitl auf den Einsatz des bundesligaerfahrenen Mittelfeldstrategen hofft.

Ansonsten kehrt Dario Lezcano nach seiner abgelaufenen Gelbsperre wieder zurück. Auch die angeschlagenen Almog Cohen (Leiste) und Hauke Wahl (Sprunggelenk) sind einsatzfähig. Allerdings wird Letzterer vorerst nur auf der Spielerbank Platz nehmen, da sich Leitl bereits festlegte, dass Tobias Schröck, der gegen Fürth während der Partie für Wahl eingewechselt worden war, auch in Aue die Innenverteidigerposition bekleidet. "Das aggressive Spiel ist eine herausragende Stärke von ihm. Er haut sich in jeden Zweikampf rein und war gegen Fürth auf der für ihn neuen Position sofort im Spiel. Er bringt Mentalität auf den Platz, die uns gut tut", begründet Leitl die Maßnahme.

Schröck, der sich selbst eher als defensiven Mittelfeldspieler sieht und bisher meist auf der Sechserposition agierte, freut es, dass er zu seinem 13. Zweitliga-Spiel im FCI-Trikot kommt, nachdem er vor der Winterpause längere Zeit hatte zusehen müssen. "Es ist natürlich schön, dass ich anfangen darf. Der Trainer weiß, dass ich flexibel einsetzbar bin. Die Positionen ähneln sich ja, deswegen ist es keine große Umstellung für mich. Außerdem haben es mir Marvin und Tobi gegen Fürth auch leicht gemacht, reinzukommen", sagt der 25-Jährige, der auf die Unterstützung der Routiniers Marvin Matip und Tobias Levels zählen kann. Und das nicht nur auf dem Platz. "Er ist ein wahres Zweikampf-Monster und hat das sehr gut gemacht", lobte FCI-Kapitän Matip Schröck nach seiner Innenverteidiger-Premiere gegen Fürth.

Einen Wermutstropfen gibt es allerdings für Schröck, denn nun nimmt er ausgerechnet seinem besten Kumpel im FCI-Team den Platz weg. "Es stimmt, wir sind gut befreundet und unternehmen privat öfters etwas zusammen. Aber das muss man trennen. Es ist jetzt eben ein Kampf um eine Position. Das schadet unserem Verhältnis aber nicht, Konkurrenzkampf gehört im Sport dazu", meint Schröck, der zuvor quasi selbst ein Opfer des Verdrängungswettbewerbs im Team wurde und Träsch die Sechserposition hatte überlassen müssen. "Der Träschi macht das bisher überragend, das muss man auch mal anerkennen. Er hat eine enorme Übersicht. Da versuche ich mir, etwas abzuschauen", sagt Schröck über seinen Konkurrenten im defensiven Mittelfeld und weiß, dass er sich noch steigern kann: "Ich glaube schon, dass noch mehr in mir steckt. Ich muss auch mit dem Ball noch mutiger sein."

In Aue würde es vorerst schon reichen, wenn er seine Aufgabe wieder so gut erfüllt wie gegen Fürth und am Ende hinten die Null steht. Das war für ihn persönlich im rauen Erzgebirge bisher nicht der Fall. "Mit Großaspach und Würzburg habe ich dort verloren. Es wird Zeit für einen Sieg", meint Schröck deshalb. "In Aue ist es sehr unangenehm zu spielen. Darum müssen wir erst die Zweikämpfe annehmen und dann dem Spiel fußballerisch den Stempel aufdrücken. Wir müssen jetzt einfach nachlegen", sagt der Ex-Würzburger und gibt im Aufstiegsrennen nicht klein bei. "Wir wollen oben dranbleiben. Es ist noch alles drin."