Neuendettelsau/Kelheim (DK) Diese Schnapszahl können nur wenige feiern: In Neuendettelsau ist Margarete Dannheimer gestern 111 Jahre alt geworden. Sie dürfte die älteste Einwohnerin Bayerns sein. In Kelheim ist derweil die als „Oma Ella“ bekannte Eleonore Kastner mit 105 Jahren gestorben.
Als Margarete Dannheimer 1904 in der Nähe von Rothenburg ob der Tauber zur Welt kam, herrschte noch Kaiser Wilhelm II. in Deutschland. Seit zwei Jahren lebt die Jubilarin mit ihrer 80 Jahre alten Tochter Ingeborg in einer Pflegeeinrichtung der Diakonie im mittelfränkischen Neuendettelsau. Margarete Dannheimer sei nicht nur die älteste Bayerin, sondern außerdem auch die viertälteste Frau Deutschlands, sagte Thomas Schaller von der Diakonie.
Über das Geschenk von Ministerpräsident Horst Seehofer freute sich die musikbegeisterte Jubilarin besonders: ein Radio mit CD-Player, das der Bürgermeister stellvertretend überreichte. Margarete Dannheimer betrieb mit ihrer Familie früher ein eigenes Radiogeschäft. CD-Player gab es damals allerdings noch nicht. Der kleine Laden hatte sich auf Lautsprecher und Hörschleifen spezialisiert.
Ob die 111-Jährige tatsächlich die älteste Einwohnerin Bayerns ist, lässt sich nicht mit absoluter Sicherheit feststellen: Die Daten würden von den jeweiligen Standesämtern erfasst, ein zentrales Register gebe es nicht, erläuterte eine Sprecherin der Bayerischen Staatskanzlei. Eine andere Bayerin, die in diesem Februar 112 geworden wäre, verstarb im August vergangenen Jahres.
Eine weitere alte Dame ist in der Nacht zum Mittwoch im Kreis ihrer Familie in Brandenburg gestorben: Die als „Oma Ella“ bekannte Eleonore Kastner aus Kelheim hatte erst vor Kurzem mit vielen prominenten Gästen ihren 105. Geburtstag gefeiert. Kastner, die am 7. Januar 1910 in Kelheim auf die Welt kam, reiste viel und lernte dabei Persönlichkeiten wie den Dalai-Lama oder die Königin von Bhutan kennen. Außerdem galt sie als Stammgast beim Oktoberfest und Eurovision Song Contest. In einem sozialen Netzwerk hatte sie zahlreiche Fans, die ihre Abenteuer verfolgten.
Ihr Enkel Günther hat für die trauernden Freunde von „Oma Ella“ einen kleinen Trost: „Sie ist friedlich eingeschlafen.“ Kastner habe die Welt so verlassen, wie viele Menschen sie kannten – zufrieden und mit einem Lächeln im Gesicht.
