Dollnstein - "Vor uns da gelb-orange Himmel, am Horizont steht scho da erste Stern ?.
": So beginnt das Lied "Durch die helle Nacht" des Dollnsteiner Songwriters Manfred Rehm (Foto). "Die Idee zu diesem Lied kam mir, als ich abends von Schernfeld über Eberswang Richtung Dollnstein gefahren bin. Es war zwar schon dunkel, aber über dem Altmühltal am Horizont sah es aus, als ob das Firmament Feuer gefangen hätte. Ich fuhr ins Tal runter, links der imposante Burgsteinfelsen im Mondlicht, die ersten funkelnden Sterne waren zu sehen ? über dem Dollnsteiner Gänsbuck der orangefarbene Himmel ? fast unwirklich und unfassbar schön ? wie vieles in unserer herrlichen Gegend. " Die Natur mit all ihren "kleinen und großen Wundern" ist für Manfred Rehm als Musiker und Songwriter immer wieder eine Quelle der Inspiration. Auf die Frage, wie lange es dauere, bis ein Lied entsteht, meint der gebürtige Dollnsteiner: "Man braucht eine Anfangsidee zum Komponieren. Der erste Impuls für ein neues Lied kann ein Eindruck draußen in der Natur sein, aber natürlich auch ein Gefühl. Erinnerungen. Gedanken, die einem spontan kommen. Plötzlich ist die erste Textzeile da, ein musikalisches Motiv, eine melodische Wendung oder auch eine Rhythmus-Idee. Besonders günstig ist es, wenn Text und Musik gleichzeitig entstehen. Dann ist der Song meistens von Beginn an stimmig. Ich finde diesen kreativen Funken oft, wenn ich draußen unterwegs bin, dann wird der Kopf frei für das Wesentliche", erzählt der Musiker.
Im Corona-Lockdown war Rehm viel in der Natur unterwegs. In Bewegung bleiben, auf andere Gedanken kommen, Abschalten vom Beruf, Ruhe finden. Und so entstanden während des Lockdowns wieder einige neue Lieder.
Das Lied "Durch die helle Nacht" schrieb er allerdings bereits vor der Corona-Pandemie, aber Zeilen wie "? wir wissen net, wos no ois daher kummt, niemand ko sag'n, was uns des Leb'n no bringt ?" bestätigen sich und erscheinen fast in neuem Licht.
Optimistische Haltung
Auch wenn Manfred Rehm in seinen Liedern schon immer bewusst ernste Themen aufgreift, bleibt er seiner optimistischen Lebenseinstellung treu. "Ich persönlich bin, egal was passiert, ein Mensch mit positiver Grundhaltung. " "Wenn ma Glück hab'n" lautet ein Songtitel, und es geht darum, auf was es im Leben eigentlich ankommt und was andererseits auch unausweichlich ist, wie etwa der Tod, den wir gern aus dem Leben verdrängen.
Im EICHSTÄTTER KURIER wurde bereits über Rehms Inklusionssong "Du g'hörst dazu" berichtet. Das Lied lief im Radio und war zudem ein vielbeachtetes Youtube-Video des Grammy-nominierten, international tätigen Produzenten Julian Benedikt. Benedikt war damals von der klaren Botschaft und der einfachen Umsetzung im Dylan-Stil begeistert und kam deswegen bei dem Projekt "mit ins Boot". Bei "Du g'hörst dazu" geht es um Teilhabe und Inklusion. Themen, die durch die Corona-Pandemie in den Hintergrund geraten sind, andererseits jedoch nie ihre Bedeutung verlieren, weil es um menschliche Grundrechte geht. Gerade wegen den noch gar nicht absehbaren Auswirkungen der aktuellen Krise, die soziale Ungleichheiten noch verstärken kann, ist das weiterhin ein sehr wichtiges Thema.
Bereits während des Studiums entstanden die ersten eigenen Lieder des Diplom-Pädagogen und Musiktherapeuten. Inzwischen sind viele neue Lieder dazu gekommen, zu verschiedensten Themen.
Seinen lang gehegten Traum, eine eigene CD aufzunehmen, setzt der gebürtige Dollnsteiner jetzt Schritt für Schritt in die Tat um. Rehm textet zumeist im Dialekt, auf bayrisch. Bei seinem CD-Projekt kommt ihm die Freundschaft mit Michael Ruff, dem Pianisten der bayrischen Kultband Haindling, der auch schon mit Musikgrößen wie Chaka Khan und den Weather Girls zusammengearbeitet hat, zugute. "Michael hat in München ein eigenes Tonstudio, das ,Rufftone Studio'. Er ist ein absoluter Profi und hat so viel Erfahrung - als Pianist und als Produzent. Dass ein so bühnen- und studioerfahrener Musiker meine Songs mag und sein geniales Pianospiel beisteuert, inspiriert mich ungemein. "
Wohlwissend, dass in Zeiten von Spotify und Amazon Music eine CD eigentlich schon wieder ein "veraltetes Medium" ist, meint Rehm: "Eine CD ist für mich immer noch okay, was zum Anfassen. Ein Booklet, um die Texte mitzulesen. Ich bin noch mit Schallplatten aufgewachsen, die erleben ja auch wieder eine Renaissance. "
Konzertpläne für August
Ein Konzert in der Region ist für den 8. August im Rahmen der Kulturevents des BC Blossenau geplant. Mit von der Partie sind Michael Ruff von Haindling und Kerstin Schulz, Radio IN Moderatorin, die mit ihrer Stimme in der Region bestens bekannt ist. Wenn die Corona-Entwicklung positiv weitergeht, stehen die Chancen ganz gut, dass das Konzert stattfinden kann. "Wenn ma Glück hab'n", meint Rehm - ganz im Sinne eines seiner Liedtitel.
EK
Edgar Mayer
