Eichstätt
Caritasstiftung fördert Frauenprojekte

Selbsthilfegruppe mit knapp 5000 Euro und Notunterkunft mit 2000 Euro unterstützt

28.10.2021 | Stand 01.11.2021, 3:33 Uhr
Der Vorstand der Caritasstiftung Eichstätt hat beschlossen, eine Frauengruppe des Sozialpsychiatrischen Dienstes Eichstätt mit knapp 5000 Euro zu unterstützen. −Foto: Esser, Caritas

Eichstätt - Ein Gruppenangebot für Frauen mittleren Alters des Sozialpsychiatrischen Dienstes der Caritas-Kreisstelle Eichstätt wird die Caritasstiftung Eichstätt ab 2022 für drei Jahre mit knapp 5000 Euro fördern. Dies hat der Stiftungsvorstand beschlossen. Der Geschäftsführer der Caritasstiftung, Andreas Steppberger, informierte zudem darüber, dass die von der Stiftung treuhänderisch verwaltete Alfred-Ullrich- und Hilde-Friedl-Ullrich-Stiftung in Ingolstadt ein Wohnprojekt "Notunterkunft" des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) für von Obdachlosigkeit bedrohte Frauen mit Kindern mit 2000 Euro unterstützen werde.

Nach Mitteilung von Melanie John-Roscher und Markus Breitenhuber vom Sozialpsychiatrischen Dienst der Caritas in Eichstätt leben viele Frauen im Alter von 50 oder mehr Jahren alleine und isoliert. Sie litten zum Großteil unter schwierigen sozialen Umständen, Krankheiten und Arbeitslosigkeit und haben nur eine "wenig vorhandene Tagesstruktur", wie es im Antrag auf finanzielle Förderung der beiden Caritas-Mitarbeiter heißt. Daher sei für solche Frauen bereits eine spezielle Gruppe ins Leben gerufen worden. An dieser nehmen John-Roscher und Breitenhuber zufolge bisher zwischen sieben und elf Frauen teil, es könnten aber noch weitere Frauen bis zu einer Gesamtzahl von 16 hinzukommen.

Ziele der Frauenaustauschgruppe seien unter anderen das Entstehen eines "Wir-Gefühls", die Möglichkeit von vertraulichen Gesprächen, das Knüpfen neuer Freundschaften, gemeinsame kleinere Unternehmungen und das Erlernen von Strategien zur Bewältigung von Problemen: etwa durch Verarbeitung von neuen Lebensumständen, Umgang mit Trauer oder Gesprächsangebote zur Krankheitsbewältigung.

Das Fachpersonal will die Frauen zum Beispiel bei Kreativangeboten, Fachvorträgen - etwa über Achtsamkeit und Biografiearbeit -, Entspannungsverfahren und beim gemeinsamen Kochen begleiten. Mithilfe der Caritasstiftung werden zum Beispiel Materialien für die Kreativangebote oder Kosten für Referenten, Fachliteratur sowie soziale Gruppenerlebnisse finanziert. Der Vorstand der Caritasstiftung beschloss, dass ein Verantwortlicher für die Frauengruppe in etwa einem Jahr bei einer Sitzung der Stiftung über die Entwicklung des Projektes berichten soll.

Der SkF in Ingolstadt hält in seiner Schwangerschafts- sowie Familienberatung zwei Notunterkünfte mit jeweils zwei Zimmern für vier Frauen und ihre Kinder vor. Eine der Wohnungen ist bereits erneuert worden, für die zweite braucht der Verein nach eigenen Angaben "dringend Ersatz". Die Frauen werden in den Notunterkünften untergebracht, wenn sie plötzlich obdachlos werden oder schon sind und wenn sie bestimmte Kriterien erfüllen hinsichtlich von Einkommensverhältnissen, Erkrankungen, Minderjährigkeit sowie häuslicher Gewalt. Sie leben dort übergangsweise, bis sie eine eigene Wohnung gefunden haben. Leerstände gebe es kaum, heißt es im Projektantrag an die Ullrich-Stiftung. "Sobald eine Frau eine eigene Wohnung gefunden hat, wird die nächste Klientin in die Wohnung vermittelt."

Die laufenden Kosten der Wohnungen sind laut SkF nur zum Teil durch Zuschüsse und Mieteinnahmen abgedeckt. "Hinzu kommen regelmäßige Kosten, wenn Einrichtungsgegenstände repariert oder erneuert werden müssen. Auch eine Renovierung der Wohnungen ist immer wieder notwendig." Die Ullrich-Stiftung will mit ihrem 2000-Euro-Zuschuss dazu beitragen, hier Lücken zu schließen.

Gut drei MillionenFinanzvermögen

Die Caritasstiftung Eichstätt verfügt nach den in der Sitzung vorgestellten Daten derzeit über ein Finanzvermögen von gut drei Millionen Euro, die Ullrich-Stiftung über knapp 1,1 Millionen Euro.

EK