Schernfeld (EK) Es war einmal im August 2018: Da empfingen 9 Betreuerinnen und Betreuer 41 Kinder im Alter zwischen 8 und 15 Jahren aus dem Pfarrverband Adelschlag im Märchenwald des Walderlebniszentrums in Schernfeld.
Zum achten Mal haben Ehrenamtliche aus dem Pfarrverband Adelschlag ein Zeltlager auf die Beine gestellt. Klassische Märchen geraten immer mehr in Vergessenheit, doch durch das diesjährige Kinder- und Jugendzeltlager, das unter dem Motto "Märchen" stand, wurden sie zum Leben erweckt.
So durften sich die Teilnehmer der zwei verschiedenen Gruppen für ihre Hütten, die für zwei beziehungsweise drei Nächte ihr Zuhause darstellten, einen märchenhaften Namen überlegen. Hier bewiesen die Kinder bereits ihre Kreativität und gaben ihren Hütten Namen wie "Der Teufel mit den sechs goldenen Haaren" oder "Der Wolf und die sechs Geißlein". Mit diesen Teams gab es am ersten Abend gleich einen Wettstreit. In fünf verschiedenen Spielen traten die Hütten gegeneinander an: Kraft war beim Tauziehen gefragt, Wissen beim Märchen-Quiz, Geschicklichkeit und Schnelligkeit beim Tausendfüßlerrennen und der Teamgeist beim Wasserlauf. Auch die Workshops am zweiten Tag nahmen teilweise Bezug auf das Märchen-Motto: Caps bemalen, Steinschleudern basteln, Freundschaftsbänder knüpfen , einen märchenhaften Zauberstock basteln oder Leuchtgläser bemalen kam bei den Teilnehmern gut an. Die Gruppe erkundete auch den Abenteuerspielpfad des Walderlebniszentrums.
Beide Gruppen feierten außerdem einen Lagergottesdienst mit Pfarrer Günther Schmid (Hl. Familie) beziehungsweise mit Pfarrer Bernhard Kroll (Pfarrverband). Im Mittelpunkt des Gottesdienstes stand das Märchen "Sterntaler". Damit wurde den Kindern und Jugendlichen deutlich gemacht, dass gute Taten belohnt werden.
Weiterer Programmpunkt war ein bunter Abend. Nach dem Leitspruch "Tischlein deck dich" empfingen die als Märchenfiguren verkleideten Betreuer die Teilnehmer mit einem bunten Mahl. Im Anschluss daran präsentierten die Hüttengruppen kreative Sketche, ein Märchenquiz zum Mitraten und das Spiel "Tabu" mit Märchenbegriffen.
Schon Tradition im Programm der älteren Teilnehmer hat das Lagerspiel. Als eines Nachmittags die Prinzessin entführt wurde, eilten die Jugendlichen in vier Gruppen in den Wald rund um den Lagerplatz, um dem Prinz bei der Suche zu helfen. Dabei mussten die Gruppen unterschiedliche Charaktere, dargestellt durch die Betreuer, aufsuchen, um das Rätsel um die auf der Burg gefesselte Prinzessin zu lösen und sie zu befreien.
Recht gruselig wurde es in beiden Gruppen bei der Nachtwanderung. Die älteren Teilnehmer wurden von zahlreichen schauerlichen Märchenfiguren wie einem unheimlichen Schneewittchen und einem Furcht einflößenden Rumpelstilzchen überrascht - dabei hätte allein der stockdunkle Wald mit seinen Geräuschen wahrscheinlich schon als Gruselfaktor ausgereicht. Den Abschluss der märchenhaften Tage bot bei beiden Gruppen dann eine Märchenolympiade mit verschiedenen Spielestationen. Beim Froschkönig mussten die Kinder Äpfel aus dem Wasser schnappen. Des Weiteren war schnelles Sortieren von Körnern bei Aschenputtel und das Knüpfen eines möglichst langen Zopfes bei Rapunzel gefragt. Ihre Geschicklichkeit mussten die Kinder und Jugendlichen bei Frau Holle beweisen und einen Wattebausch über einen langen Holzstamm pusten. Die selbstgebastelten Steinschleudern kamen bei der Olympiade ebenfalls zum Einsatz. Belohnt wurden die Teilnehmer mit einer Medaille.
Aber auch die schönste Zeit hat ein Ende, hieß es nach sechs märchenhaften Tagen im Walderlebniszentrum. Bestens versorgt wurden die Teilnehmer von einem Küchenteam aus Adelschlag und Möckenlohe. Zwei Jahre müssen nun vergehen, bis sich wieder die Frage stellt: Spieglein, Spieglein an der Wand, wer hat das schönste Zeltlager im ganzen Land? Für die über 40 glücklichen Teilnehmer steht die Antwort fest: Der Pfarrverband Adelschlag.
Kerstin Kleinhans
