Neuburg
C. B. Green begeistert in der Kunstscheune

Ausverkaufte Auftaktkonzerte zur Tour durch die Region

05.11.2018 | Stand 23.09.2023, 4:52 Uhr
Begeisterten in der Kunstscheune: C. B. Green, Lucy Clearwater und Cris Cosmo. −Foto: Meyer

Neuburg (DK) Dass C. B. Greens "Songwriter's Special" ein Garant für ausgezeichnete Musik ist, zeigte sich eindrucksvoll bei den beiden ausverkauften Konzerten in der Kunstscheune Neuburg. Das Konzept ist einfach aber genial. Gastgeber C. B. Green alias Clemens Benecke lädt Liedermacher aus aller Welt zu sich ein, um mit ihnen gemeinsam zu musizieren. So darf jeder der Musiker seine eigenen Songs zum Besten geben, die anderen Künstler stimmen mit ein. Es steht aber nicht nur die Musik im Vordergrund, die persönlichen Geschichten der Barden kommen an diesen Abenden ebenfalls zur Geltung.

Einen überaus ansprechenden Abend erlebten die Zuschauer: Der Neuburger Liedermacher hatte zwei Mitstreiter dabei, die sich in der weiten Welt auskennen. Zu Gast waren Lucy Clearwater aus den USA, die vergangenes Jahr als Überraschungsgast beim "Songwriter's Special" aufgetreten war, sowie der gebürtige Badener Cris Cosmo, der zum ersten Mal gekommen war. Über zwei Stunden handgemachte Musik boten die Künstler - und das auf starkem Niveau. Nur mit Akustikgitarre ausgestattet starteten die drei Künstler mit C. B. Greens "Love Shines on Me" einen unvergesslichen Abend.

Es herrschte gleich eine vertraute Atmosphäre auf der Bühne, auch bei den Besuchern war von Beginn an gute Stimmung. C. B. Green moderierte den Abend, ließ seinen Mitstreitern die Möglichkeit, sich frei zu entfalten. Denn nicht nur der Gastgeber stellte die Fragen, Cris Cosmo entlockte ihm beispielsweise, wann er denn die Liebe zur Musik entdeckte. So erzählte der Neuburger, dass er mit etwa sechs Jahren erste Bekanntschaft mit Musik machte und seine Karriere mit eigenen Liedern 1994 startete. Damals hatte er fesgestellt, dass es nicht seine Erfüllung sei, in einer Coverband zu spielen. Die Zuhörer lauschten den überwiegend ruhigen Liedern von C. B. Green wie "Love Of My Life" oder der gefühlvollen Ballade "A Door" von Lucy Clearwater.

Die 20-Jährige, die ursprünglich aus San Fransisco stammt, aber jetzt in Los Angeles zu Hause ist, überzeugte mit ihrer sinnlichen Stimme. Sie war schon als Teilnehmer bei "American Idol" mit dabei oder gestaltete ihre Tonträger liebevoll selbst, wie sie preisgab. Ihre persönlichen Erlebnisse verarbeitete die sympathische Sängerin in Liedern wie "Sad Songs" bei dem es darum geht, nicht immer gut drauf zu sein, sondern sich auch mal eine Pause zu gönnen. Auch Songs wie "Catch You" kamen beim Publikum gut an. Cris Cosmo bekam seinen Künstlernamen - er heißt mit bürgerlichem Namen Christian Gingerich - heißt, in Chile. Dort nahmen die Leute ihm seine deutschen Wurzeln nicht ab und nannten ihn deshalb Cris Cosmo, frei übersetzt den "Weltbürger-Cris". Sein Stil ist deutsche Popmusik mit Reggae, Dancehall und Latin gemischt. Er animierte das Publikum zum Mitmachen. Bei "Unik" ließ der 40-jährige die Finger heben, beim Lied "Wach auf" standen die Zuhörer beim Refrain kurz von den Stühlen auf. Sogar ein Blümchen flog auf die Bühne. Dass sich der gebürtige Brettener mit ernsten Themen beschäftigt, bewies er beim Protestlied "Blaues Gold", bei dem es um die drohende Privatisierung des Wassers geht.

Viel zu schnell verging die Zeit in der aufgeheizten Kunstscheune, zum Ende wurde lautstark Zugabe gefordert; dem Wunsch kamen die Künstler gerne nach. So konnten die Besucher nochmals C.B. Greens "Somebody's Hero" oder "Let Me Go" von Lucy Clearwater genießen. Mit "Herzschlag" von Cris Cosmo endete ein wieder rundum gelungenes "Songwriter Special".

 

Stefan Meyer