Manching
Busfahrplan auf dem Prüfstand

Bürger werden befragt - Nein zum UW-Antrag für Bezahlschranke am Braunweiher

04.02.2019 | Stand 23.09.2023, 5:52 Uhr

Manching (DK) "Nicht mehr zeitgemäß" ist nach Ansicht der UW-Fraktion der jetzige Busfahrplan der INVG-Linien 16 beziehungsweise 16 N. Gerade das Angebot an den Wochenenden sowie in den Abend- und Nachtstunden weise große Lücken auf. Der Manchinger Gemeinderat sah das genauso. Die Verwaltung wird jedoch zunächst den Bedarf zusätzlicher Fahrten mittels einer Befragung der Bürger ermitteln sowie auch die Kosten. Dann soll der Gemeinderat darüber beschließen.

"Wir wollen Angebote schaffen und brauchen auch eine gewisse Regelmäßigkeit", begründete UW-Gemeinderat Klaus Semmler den Antrag. Seine Fraktion hatte auch gleich mehrere Vorschläge ausgearbeitet. Fünf Fahrten zusätzlich am Wochenende von Manching nach Ingolstadt mit den Abfahrtszeiten 22.27, 23.44 und gegebenenfalls 0.44 Uhr in der Nacht auf Sonntag sowie 20.12, 21.27 und 23.44 sowie eventuell noch 22.27 Uhr in der Nacht auf Montag. Die Fahrten von Ingolstadt nach Manching sollen nach Auffassung der UW unter der Woche um einen Bus um 22.05 aufgestockt werden, und zwar ab dem Rathausplatz. Weitere Fahrten wären am Samstag um 21.05 und 22.05 Uhr sowie am Sonntag um 19.35, 21.05 und 22.05 Uhr vorgesehen.

Das Thema selbst ist nicht neu und wurde bereits in zwei Gemeinderatssitzungen im Jahr 2017 erörtert, eine Bürgerbefragung jedoch nicht durchgeführt. Eine Kostenschätzung sei schwierig, da die Firma Stempfl die Linien 16 und 16 N seit Jahresbeginn zwar eigenwirtschaftlich betreibe, es aber noch starke Verknüpfungen zur INVG gebe. Stempfl wolle aus Gründen der Vereinheitlichung nicht nur bis ins Manchinger Zentrum, sondern in den Osten des Marktes fahren. Etwaige Zusatzfahrten für Sonntage müssten auch für Feiertage gebucht werden.

Weniger Erfolg hatten die Unabhängigen Wähler mit ihrem Antrag auf eine Parkraumbewirtschaftung am Pendlerparkplatz Braunweiher. Der Vorstoß wurde nur von der UW und einem Teil der CSU-Fraktion befürwortet und somit mehrheitlich abgelehnt.

Gründe führte die UW einige ins Feld: unberechtigtes Abstellen von Fahrzeugen für einen längeren Zeitraum, Belegung durch mehrere Wohnwagengespanne gleichzeitig oder illegale Entsorgung ausländischer oder nicht mehr zugelassener Fahrzeuge. Eine Schranke, so die UW, würde den Schwerverkehr aussperren, der oft Schäden verursacht, und die unberechtigte Nutzung deutlich einschränken. Die Investitionen schätzte die UW auf rund 40000 Euro, die sich bei Parkgebühren von einem Euro die Stunde oder einer Tagespauschale von zwei Euro in vier Jahren amortisiert hätten.

Die Verwaltung dagegen bezweifelt, ob Pendler überhaupt bereit wären, am Braunweiher zu zahlen, und nicht stattdessen auf andere Straßen ausweichen würden. Damit würde die Refinanzierung natürlich deutlich länger dauern. Außerdem wurde das Areal am Braunweiher als Pendlerparkplatz angelegt, für den der Markt Zuschüsse erhalten hat, und ist auch für die Besucher des Kelten- und Römermuseums vorgesehen. Das Abstellen von Fahrzeugen über 3,5 Tonnen ist untersagt. Auch wenn dies nicht gänzlich auszuschließen sei, habe die missbräuchliche Nutzung infolge der Kontrollen stark nachgelassen. Nach Ansicht der Verwaltung wäre neben den hohen Investitionen auch mit Kosten für den Unterhalt einer Schranke zu rechnen. Die größte Sorge sei jedoch, dass dann die Nebenstraßen vollgeparkt würden, was unvermeidlich Beschwerden von Anwohnern nach sich zöge. Angesichts der Tatsache, dass der Parkplatz am Braunweiher nicht ausgelastet ist, rät die Verwaltung von einer Schranke ab.

In der Diskussion wurden etliche dieser Argumente wiederholt. Während Birgid Neumayr (CSU) auf das Beispiel anderer Städte hinwies, wo Parker auch zahlen müssen, erinnerte Ade Engel (FW) auch an die Manchinger Vereine, die vom Parkplatz am Braunweiher immer wegfahren.

Bernhard Pehl