Neumarkt
Burgsaal in Konkurrenz zur Gastronomie

Beliebt als Veranstaltungsort – Hotel- und Gaststättenverband wählt Vorstand

17.04.2013 | Stand 03.12.2020, 0:15 Uhr

Der neue Kreisvorsitzende Gerhard Heidner (3.v.l.) mit seiner Vorgängerin Katrin Winkler (mit Blumen), seinem Vorstandsteam und Bezirksgeschäftsführer Ulrich J. Korb (2.v.r.) - Foto: Sturm

Neumarkt (swp) Gerhard Heidner vom Hotel Gasthof Am Schloss in Pilsach ist der neue Kreisvorsitzende des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA Bayern).

Er folgt auf Katrin Winkler vom Brauereigasthof Winkler in Berching, die nicht mehr für das Amt kandidiert hatte. Bei der Kreisversammlung des Verbandes in Parsberg wurden außerdem für die kommenden drei Jahre Roland Schelhorn (Altstadt-Hotel Stern, Neumarkt) und Katja Sammüller (Bio Berghotel Sammüller, Neumarkt) zu stellvertretenden Kreisvorsitzenden gewählt. Schriftführer ist Markus Färber (Gasthaus Rupp, Neumarkt), Schatzmeister Norbert Wittmann und Beisitzerin Nadja Wittmann (beide Metzgerei-Hotel-Gasthof Wittmann, Neumarkt). Für den Fachbereich Hotellerie im Landkreis ist künftig Katja Sammüller verantwortlich, für den Fachbereich Gastronomie Gerhard Heidner. Er übt auch noch das Amt des Landesdelegierten und Bezirksdelegierten aus. Bezirksdelegierter ist dazu noch Roland Schelhorn.

Katrin Winkler erinnerte zu Beginn der Versammlung an viele Verbandsveranstaltungen und gesellschaftliche Ereignisse. Am Montag ist die Teilnahme am Gastrofrühling in München geplant. Der Verband wird sich außerdem bei der Jobmeile am 22. Juni in Neumarkt einem breiten Publikum präsentieren. Gastgeber Lorenz Ferstl und seine Gattin Andrea sind Ausbildungsbotschafter des Verbandes.

Lorenz Ferstl gab einen Überblick über den Tätigkeitsbereich und das Aufgabenfeld. Bezirksgeschäftsführer Ulrich J. Korb sprach viele Themen an, zum Beispiel den neuen Tarifabschluss, die aktuellen Gema-Gebühren und das Gastro-Management. Er forderte eine Überarbeitung der Mehrwertsteuersätze und kritisierte geplante gesetzliche Bestimmungen zur Verminderung von Spielautomaten in Gaststätten. „Alle gesellschaftlichen und sozialen Probleme werden auf dem Rücken der Gastronomie ausgetragen, sei es beim Rauchen oder jetzt bei den Spielgeräten“, sagte er.

Korb las ein Schreiben vor, mit dem sich ein Parsberger Gastronom anonym an den Bezirksverband gewandt habe. Der Schreiber kritisiere darin massiv, dass der neue Burgsaal als Veranstaltungsort und mit heuer schon rund 40 gebuchten Terminen in massiver Konkurrenz zur örtlichen Gastronomie stehe und zum Aussterben der Gastwirtschaften ein gehöriges Stück beitrage. „Die Branche vor Ort wird in den Ruin getrieben und das noch dazu mit öffentlichen Steuer- beziehungsweise Fördermitteln“, so der unbekannte Verfasser der Zeilen. Ferstl riet seinen Berufskollegen, die Nutzungsvereinbarung für den Burgsaal zu studieren und die Nutzungsgebühren für ihren Bereich zu übernehmen. Auf der anderen Seite sah Ferstl in dem Veranstaltungsort bei der Burg und im Burgareal insgesamt aber auch eine Chance für die örtliche Gastronomie. „Es finden mittlerweile schon Taufen in Feuerwehrhäusern statt“, mit diesen Worten kritisierte Korb die um sich greifende „Schwarzgastronomie“.