Burgheim - Der Markt Burgheim hat eine neue Internetplattform ins Leben gerufen.
Felix Klein, Geschäftsführer der DZE GmbH, hat sich als Spezialist angeboten, um der Gemeinde, in gerade nicht leichten Zeiten, unentgeltlich bei diesem Projekt unter die Arme zu greifen. Bürgermeister Michael Böhm (CSU) nahm diese Hilfe gerne an. Hintergrund, wie sollte es auch anders sein, ist der Corona-Virus.
Trotz der Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen muss ein Leben weiterhin stattfinden. "Vielleicht etwas stiller und teilweise im Verborgenen. Damit all das bekannt wird, was schon läuft und künftig vielleicht notwendig wird, sind wir aktiv geworden. Das können wir aber nicht alleine, dazu brauchen wir Sie", so ein Aufruf von Böhm an seine Gemeinde. Burgheim hat deshalb einen neuen, ungewöhnlichen Weg beschritten.
Seit Mittwoch hier verschiedenste Informationen abgreifen, oder selbst welche hinterlassen. Ziel der Aktion ist es, wie schon der Name sagt, die Bürger miteinander zu verbinden. Dabei ist an alles und jeden gedacht. Kirche, Vereine, Gastronomen, Firmen, Banken, Ärzte und viele mehr können hier zu Wort kommen. Fragen, welche die Bevölkerung beschäftigen, sollen in dem Forum beantwortet werden. Beispielsweise könnte nach der Möglichkeit eines virtuellen Gottesdienstes gefragt werden, wie der derzeitige Stand bei anstehenden Vereinsfesten ist, oder ob Firmen vor Ort weiterarbeiten beziehungsweise wie dort jetzt der Arbeitsalltag aussieht. Des Weiteren ist geplant mit der Plattform ein Helfernetzwerk aufzubauen, um diejenigen zu unterstützen, die zu einer Risikogruppe gehören, oder sich derzeit in häuslicher Quarantäne befinden. Die Burgheimer Nachbarschaftshilfe "Wir füreinander" soll dabei eine wesentliche Rolle spielen.
Auch an Mitbürger ohne Internet wurde gedacht. Die Informationen der Videobeiträge sind schriftlich beigelegt. So können die Neuigkeiten ausgedruckt und zum Beispiel beim Nachbarn in den Briefkasten geworfen werden. "Vielleicht ein persönliches Wort dazu, vom wem die Nachricht kommt, wer an den Nachbarn ohne Internet gedacht hat - das wäre für mich praktiziertes Miteinander", sagt Böhm.
In seiner Videobotschaft weist der Gemeindechef ausdrücklich darauf hin, dass im Vordergrund das Projekt und ein schnelles Reagieren, nicht aber eine Perfektion beim Programmieren der Seite standen. Wichtig ist ihm die Plattform so schnell wie möglich mit Leben zu befüllen, auch für Verbesserungsvorschläge ist er jederzeit offen. In erster Linie soll über die aktuelle Lage und Neuigkeiten, die momentan einer sehr hohen Dynamik unterliegen, informiert werden. Deshalb sind die digitalen Medien für Böhm die erste Wahl in der Informationsverteilung.
Einer der ersten Kommentare zur neuen Seite kam von Neu-Gemeinderätin Margit Kugler (CSU): "Gut geworden und ausbaufähig. " Die Antwort Böhms ließ nicht lange auf sich warten. " Gerade Letzteres ist das Ziel. Wer was weiß, was beitragen kann und möchte . . . her damit, bitte. " Die Resonanz ist auch laut Felix Klein beachtlich: "Bereits am ersten Abend hatten einzelne Videos der Plattform bereits über 250 Klicks. " Außergewöhnliche Umstände erfordern eben außergewöhnliche Maßnahmen. Mit dieser Aktion wird in Burgheim sicherlich ein beispielgebender Weg beschritten.
DK
