Pfaffenhofen
Buntes Bündnis bleibt hart

Prüfung nach CSU-Kritik bestätigt Kostenaufteilung für neues Hallenbad

15.02.2021 | Stand 23.09.2023, 17:03 Uhr

Pfaffenhofen - Die Vereinbarungen über die Nutzung des neuen Pfaffenhofener Hallenbads und die Kostenerstattung zwischen den zwei gemeinsamen Trägern - also dem Landkreis Pfaffenhofen auf der einen, der Bäder GmbH der Stadtwerke auf der anderen Seite - hat unter den Kreisräten schon für viel Wirbel gesorgt.

Jetzt wurde das brisante Thema erneut aufgegriffen und endgültig vom Tisch gebracht.

Die Vorgeschichte: Im nicht-öffentlichen Teil der Dezembersitzung des Bau- und Vergabeausschusses waren sich das Bunte Kreisbündnis und die CSU-Fraktion erstmals über die Aufteilung der laufenden Kosten in die Haare gekommen. In einem offenen Brief sprach Manfred Russer (CSU) danach von einer finanziellen Bevorteilung der Stadt Pfaffenhofen gegenüber dem Landkreis - unter anderem, weil sich der Landkreis an den Marketingkosten beteiligen soll. Auch die Berechnung und der Schlüssel, wie die allgemeinen Betriebskosten aufgeteilt werden, missfielen dem Hohenwarter Kreisrat.

Vor diesem Hintergrund ließ Landrat Albert Gürtner (FW) das Vertragswerk erneut überprüfen - durch eine unabhängige Gesellschaft für Entwicklung und Management von Freizeitsystemen sowie die Rechnungsprüfung. In beiden Fällen sei es zu keinen Beanstandungen des Vertragswerks gekommen, führte Gürtner im Gremium aus. Um die Ungereimtheiten, die Russer sauer aufstießen, auszuräumen, ließ er die Kalkulation dennoch neu ausarbeiten. "Da war einiges schwer zu verstehen. Jetzt sollte es klarer sein", meinte der Landrat.

Russer bedankte sich für die Anpassungen. Die Reduzierung der Marketingkosten für den Landkreis von bislang 20 auf nur noch 10 Prozent - das macht pro Jahr somit nur noch 2500 Euro aus - begrüßte er. "Allerdings sehe ich es eigentlich immer noch nicht ein, weshalb sich der Landkreis, der nur für den Schulsport mit im Boot ist, überhaupt am Marketing beteiligen muss. " Ansonsten hätte sich der Anteil an den laufenden Kosten für den Landkreis zumindest um 130000 Euro pro Jahr reduziert. "Auf 25 Jahre gerechnet kommt da viel zusammen. Das ist ein Erfolg", meinte Russer.

Die Freude nahm ihm Gürtner jedoch sogleich wieder. "Die Kosten von jährlich 377000 Euro sind gegenüber der Vorlage im Dezember komplett unverändert", meinte er. Die neue Vorlage sei lediglich etwas klarer und übersichtlicher. Die Vereinbarung sei außerdem komplett in Ordnung, ergänzte der Landrat. Der Landkreis spare sich durch die Kooperation nämlich den Bau eines eigenen Hallenbades, weshalb die zur Anwendung gekommene Teilung der Betriebskosten nach dem Wasservolumen - auch wenn sie gerechnet nach der reinen Nutzung für den Kreis günstiger ausfallen würde - völlig okay sei. "Es kommt halt einfach drauf an, dass wir uns unter dem Strich einiges sparen", meinte Gürtner. Zum Vergleich: Für die 840 Manchinger Realschüler müsse der Landkreis pro Jahr 320000 Euro an laufenden Kosten für das Hallenbad bezahlen. "Demgegenüber kommen wir mit den 377000 Euro für die 2100 Gymnasiasten und Realschüler aus Pfaffenhofen sehr günstig weg", meinte Gürtner.

Russer nahm es mit einem Seufzer hin - und winkte ab. "Die Synergie ist ja in Ordnung", meinte er. "Aber diese Berechnung ist mir dann offensichtlich einfach zu hoch. "

PK

Patrick Ermert