Ingolstadt
Bunt. Anders. Wunderbar!

"Woche für das Leben" startete mit Bischöfen, Kinder-Mitmach-Konzert und Bigband-Benefizkonzert

15.04.2018 | Stand 02.12.2020, 16:33 Uhr

Ingolstadt (DK) Bunt war sie wirklich, die Auftaktveranstaltung der diesjährigen "Woche für das Leben" am Samstag. Die bundesweite Initiative der katholischen und evangelischen Kirche widmet sich dieses Jahr unter dem Titel "Kinderwunsch. Wunschkind. Unser Kind!" dem Thema Schwangerschaft und Pränataldiagnostik.

Die Eröffnungsfeier in Ingolstadt wurde von der Diözese Eichstätt zusammen mit dem evangelischen Regionalkirchenkreis Regensburg und dem Gesundheitsnetzwerk Leben der Audi-BKK veranstaltet.
Den offiziellen Startpunkt setzte ein ökumenischer Gottesdienst in der voll besetzten Kapelle des Klinikums. Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke rief zur Achtsamkeit vor dem menschlichen Leben auf und machte Mut zu einem Miteinander jenseits von "Perfektionismus und synthetischer Vollständigkeit". Regionalbischof Hans-Martin Weiss aus Regensburg zitierte in seiner Predigt Martin Luther: Eltern könnten an ihren Kindern "fürwahr beide Hände voll guter Werke" tun. "Heute feiern wir das Leben", betonten beide Geistliche.
Während die Bischöfe im Anschluss an den Gottesdienst einige Stationen des Klinikums besuchten, gab der Schülerchor von St. Anton unter der Leitung von Eva Neudorfer und Ursula Gerl ein Mitmach-Konzert für Kinder. Radiomoderator Bernhard Löhlein erzählte dazu anhand großformatiger Bilder die Geschichte vom kleinen Gnom "Irgendwie anders". Fürwahr, es ist nicht leicht, anders zu sein.

Besonders merkwürdige und einzigartig-wunderbare Zeitgenossen gab es zum Schluss bei einem Blick in den Spiegel zu sehen, etliche kleine und große Zuhörer und sogar Dekan Bernhard Oswald nutzen die Gelegenheit. Mit dabei waren auch viele Eltern und Kinder der "Familiengruppe Down-Kind Ingolstadt und Umgebung", der alle Spenden des Tages zugute kamen. Die neunjährige Theresa, selbst mit dem Down-Syndrom geboren, wagte sich mit ihrem Vater Thomas nach vorne, vergnügt schauten sie sich im Spiegel an. Sie sah wie alle: Es ist normal, verschieden zu sein!
Am späten Nachmittag ging das Programm in der Halle 9 am Hauptbahnhof weiter, wo die GOIN-Bigband ein Benefizkonzert zugunsten der "Familiengruppe Down-Kind" gab. "Die Band besteht gut zur Hälfte aus Ärzten der Region, aufgefüllt mit befreundeten Hobbymusikern", erklärte der Organisator, Allgemeinmediziner und Posaunist Christian Weber. Der Abend war schwung- und stimmungsvoll zugleich, die Band spielte unter Leitung von Pavel Sandorf und begleitet von Solosängerin Angelina Siegert ein bunt gemischtes Repertoire aus Jazz-Standards, Filmmusiken und Hits der vergangenen Jahrzehnte von Benny Goodman bis Sade - und erntete dafür viel Applaus und zum Schluss Standing Ovations. Buchautorin und Vortragsrednerin Schwester Teresa Zukic moderierte kurzweilig und brachte zwischen den Musikstücken inspirierende Impulse zum Thema "Du bist einzigartig".
Zuhörerin Viktoria Beyer aus Wettstetten hat den Abend sehr genossen: "Ich bin hauptsächlich gekommen, weil ich Schwester Teresa Zukic mal erleben wollte, von der habe ich schon so viel gehört. Aber die Musik war auch toll, und dass die Ärzte sich hier alle so engagieren für einen guten Zweck, das ist wirklich sehr bewundernswert."

Auch die neunjährige Theresa war die ganze Zeit dabei und fand das Konzert klasse, noch schöner als das am Nachmittag, wie sie verriet. Sie selbst spielt Flöte. "Ich muss aber erst noch viel größer werden, bis ich auf die Bühne kann", sagte sie zutiefst überzeugt. Deshalb musste ihr Vater Thomas Grohs als Vorsitzender der Familien-Selbsthilfegruppe am Ende des Konzerts auch ohne sie zur Spendenübergabe nach oben. Aber seine Tochter lachte ihm von unten zu.

Am kommenden Mittwoch, 18. April, findet im Rahmen der "Woche für das Leben" um 19 Uhr der Diskussionsabend "Kinderwunsch. Wunschkind. Unser Kind!" im Pfarrheim der Münsterpfarrei statt.