Neuburg
"Bundestagswahl zur Klimawahl machen"

Fridays For Future und Parents For Future machen kurz vor Wahl auf Umweltproblematik aufmerksam

24.09.2021 | Stand 29.09.2021, 3:36 Uhr
Die Wahl zur Klimawahl machen: Unter diesem Motto demonstrierten am Freitag etwa 100 Menschen in Neuburg. −Foto: Hanne

Neuburg - Zwei Tage vor der Bundestagswahl machen die Gruppen Fridays For Future (FFF) und Parents For Future (PFF) in Neuburg im Zuge des deutschlandweiten Klimastreiks noch einmal auf die Problematik des Klimawandels aufmerksam. Am Freitagmittag trafen sich Mitglieder der Organisationen auf dem Schrannenplatz und zogen anschließend gemeinsam durch die Innenstadt.

Nach und nach sammelten sich die Menschen auf dem Schrannenplatz. "Wir haben mit etwa 100 gerechnet", sagte Joachim Wolff, Mitbegründer der PFF in Neuburg. Zu Anfang der Ankündigungen bat er alle Teilnehmer, auf den Abstand von 1,50 Metern zu achten. "Wir wollen die Bundestagswahl zur Klimawahl machen", erklärte Wolff auf dem Schrannenplatz. "Keine Partei hat ein Programm, das die 1,5 Grad einhält." Doch wenn diese Grenze für die globale Klimaerwärmung überschritten wird, sei in der Folge mit einer Umweltkatastrophe zu rechnen. "Die kommende Legislaturperiode ist die letzte, in der noch Weichen gestellt werden können. Es muss jedem klar sein: Wir wollen den jungen Leuten einen bewohnbaren Planeten hinterlassen." Weiterhin öffentlich Druck zu machen, sowohl an diesem Freitag als auch während der Koalitionsverhandlungen, sei unerlässlich, so Wolff.

"Die große Motivation heute ist, dass man begriffen hat, in welcher Krise wir stecken und dass die nicht einfach aufhören wird", erklärte Franziska Burzler dazu, warum sie gemeinsam mit Fridays For Future auf dem Schrannenplatz demonstrierte. "Die Bundestagswahl ist wichtig, weil wir unsere Zukunft wählen, man muss weiter denken." Es sei frustrierend, dass keine der Parteien mit ihrem bisherigen Programm die 1,5 Grad einhalten würde, obwohl diese Grenze entscheidend für die Zukunft sei. Stadträtin Nina Vogel (Grüne), die ebenfalls eine Rede hielt, appellierte an die Anwesenden, die Möglichkeit, friedlich zu demonstrieren auch zu nutzen, denn dies sei nicht selbstverständlich. "Wir können nicht nur wählen, sondern uns auch politisch engagieren, indem wir auf die Straße gehen."

Anschließend machten sich die Demonstranten auf den Weg durch die Altstadt. "Keine Aufkleber und Bodenbeschriftungen", warnte Joachim Wolff noch, bevor es losging. "Wir müssen als Organisatoren sonst die Reinigung bezahlen." Bereits vor der Protestaktion waren PFF und FFF beschuldigt worden, für das Kleben zahlreicher Sticker und sogenanntem "Mobi-Material" in der Neuburger Innenstadt verantwortlich zu sein. "Es ist nicht richtig, dass da geklebt wurde, das ist illegal und falsch", sagte Joachim Wolff dazu. Er wies aber auch darauf hin, dass es diese Aufkleber überall im Internet gebe.

So machten sich die Demonstranten von FFF und PFF auf den Weg, begleitet von Sprechgesängen wie "Kohle: Stop!", oder "Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Zukunft klaut". Nach etwa einer Stunde war der Protestmarsch am Schrannenplatz wieder beendet.

DK

Karen Hanne