Titting
Bürokratismus beklagt

Feierstunde anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Seniorenheims Anlautertal – Ehrungen

23.06.2015 | Stand 02.12.2020, 21:09 Uhr

Im Rahmen der Feier wurden von Geschäftsführer Lorenz Meier (2. von rechts) im Beisein von Landrat Anton Knapp (links) und stellvertretender Landrätin Rita Böhm (2. von links) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der ersten Stunde geehrt. - Fotos: mme

Titting (EK) Unter reger Beteiligung von Bewohnern, Angehörigen, Mitarbeitern, geladenen Gästen und Besuchern feierte das Seniorenheim Anlautertal am Sonntag sein 25-jähriges Bestehen.

Titting (EK) Unter reger Beteiligung von Bewohnern, Angehörigen, Mitarbeitern, geladenen Gästen und Besuchern feierte das Seniorenheim Anlautertal am Sonntag sein 25-jähriges Bestehen.

Im April 1990 öffnete die Einrichtung ihre Pforten. An der Stelle des ehemaligen Krankenhauses war ein heller, einladender Neubau errichtet worden, der so gar nicht den Vorstellungen, die mit dem Begriff „Pflegeheim“ verbunden sind, entspricht. Das mehrfach prämierte Seniorenheim empfängt mit hellen freundlichen Gängen und Zimmern mit Wintergärten. lm Inneren haben die Pflegekräfte von Beginn an darauf Wert gelegt, so Geschäftsführer Lorenz Meier, eine familiäre Atmosphäre zu schaffen. „Das pflegerische Handeln ist ganz darauf ausgerichtet, dass sich der hilfsbedürftige Mensch geborgen fühlt“, hob Meier hervor. Der Betrieb eines solchen Hauses sei mit vielen Herausforderungen verbunden. Gutes und engagiertes Pflege- und Betreuungspersonal zu finden, werde immer schwieriger. Die Bürokratie wachse stetig. „lm heutigen System der Pflegeversicherung zählt die lückenlose Dokumentation mehr als die gute Betreuung des Bewohners“, kritisierte Meier. Nach 25 Jahren der intensiven Nutzung mache man sich Gedanken über die Zukunft des Hauses. Die Nasszellen und Gemeinschaftsflächen seien größenmäßig an neue gesetzliche Vorgaben anzupassen. Verschiedene Varianten seien angedacht, die Meier kurz vorstellte.

Im Rahmen der Veranstaltung konnte Lorenz Meier viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der „ersten Stunde“ ehren. Rita Hoh, Josef Branner, Christa Bauernfeind, Sabine Vögele, Martina Pfaller, Raina Kopp und Angelika Sacha arbeiten seit 25 Jahren bei den Kliniken im Naturpark Altmühltal. Geehrt wurden außerdem ehrenamtliche Helfer, die die Heimbewohner regelmäßig besuchen und unterstützen. Ein weiterer Dank des Geschäftsführers ging an das Führungsquartett: Anna Regler von der Heimleitung, Pflegedienstleitung Josefine Strauß und deren Stellvertreterin Barbara Rieger sowie an die Qualitätsmanagementbeauftragte Rosi Meier.

Die stationäre Altenhilfe und Betreuung pflegebedürftiger Menschen werde in den kommenden Jahrzehnten eine Daueraufgabe werden, sagte Bürgermeister Andreas Brigl. Dem medizinischen Fortschritt sei es zu verdanken, dass die Menschen immer älter werden, wodurch aber auch die Alterserscheinungen und die Krankheiten zunehmen. Immer schwieriger werde es qualifiziertes Pflegepersonal zu finden. „Hier stehen unsere Gesellschaft und die Pflegeeinrichtungen vor großen Herausforderungen“, so Brigl.

Das Seniorenheim Anlautertal Titting bietet 51 Plätze für vollstationäre Pflege, Kurzzeit-, Tages- und Verhinderungspflege. In der Regel sei das Haus, das Einzel- und Doppelzimmer vorhält, nicht voll belegt, erklärt Lorenz Meier im Gespräch mit unserer Zeitung. Für die durchschnittlich 45 Bewohner, die vielfach schwer- und schwerstpflegebedürftig sind, stehen 20 Pflegekräfte zur Verfügung. 60 Prozent von ihnen seien Pflegefachkräfte, betont Meier. Mehr, als die gesetzlichen Vorgaben fordern. Neben den Pflegehilfskräften stehen ehrenamtliche Helferinnen und Helfer den Bewohnern mit einem umfangreichen Betreuungsangebot zur Seite.

Ob die Pflegestandards eingehalten werden, überprüft der sogenannte Pflege-TÜV des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung (MDK). Vor Kurzem habe man vom MDK die Note 1,2 erhalten, äußerte Meier. Der Notendurchschnitt für die etwas mehr als 1700 Altenheime im Freistaat liegt derzeit bei 1,3.

Die Zufriedenheit der Bewohner in Titting wird mit 1,0 angegeben. Die Strukturierung des Tagesablaufes gebe den Bewohnern Halt und schaffe Abwechslung, ergänzte Heimleiterin Anna Regler. Ein vielfältiges Rahmen- und Betreuungsprogramm, aber auch die Möglichkeit zu selbstständiger Freizeitgestaltung stehe den Pflegegästen zur Wahl. Feste im Rhythmus der Jahreszeiten und Ausflüge gestalten das Leben der Bewohner abwechslungsreich, so Regler.