Niederlauterbach
Bürgermeisterwahl auf der Bühne

Niederlauterbacher Laientheater erntet viel Applaus für "Wählen Sie Franz Krakauer"

08.04.2014 | Stand 02.12.2020, 22:50 Uhr

Die Wahlversammlung eskaliert. Wie gut, dass das nur ein Test ist (linkes Foto). Hausl Alfons lebt sich leicht, seine Einfältigkeit erspart ihm Kummer. Dagegen sind beim Metzgerehepaar Krakauer gute Nerven gefragt (rechtes Foto) - Fotos: Bauer

Niederlauterbach (WZ) Das erste Spielwochenende der Niederlauterbacher Theatergruppe ist gelaufen. „Wählen Sie Franz Krakauer“ heißt das Stück von Toni Lauerer, das die Laienspieler auf die Bühne im Reich-Saal bringen – sehr zum Gaudium ihrer Zuschauer.

Denn ausgerechnet im Wahljahr hat Regisseur Christian Forsthofer – der selbst auf der Wolnzacher SPD-Gemeinderatsliste kandidiert hat – für die Laienbühne ein Stück zum Thema Bürgermeisterwahl ausgesucht. Er hat damit voll ins Schwarze getroffen. Das begeisterte Publikum bedankte sich mit viel Szenenapplaus und hatte gehörigen Spaß.

Was bewegt den ehrbaren Metzgermeister Franz Krakauer (Wolfgang Breitner) zu dem Schritt der Bürgermeisterkandidatur? Antwort: Unzufriedenheit mit dem Wahlversprechen des Amtsinhabers. Wenn das Sprichwort „Eine Hand wäscht die andere“ nicht mehr greift und wenn 400 Paar Bratwürste nicht genügen, um einen Bauantrag durchzudrücken, dann muss man eben selber ran. Auch gegen den ausdrücklichen Willen seiner geschäftstüchtigen Gattin (Brigitte Pauly), die auch so ihre Geheimnisse hat. Ein guter Freund, der Landwirt Karl Bleicher (Andreas Breitner) steht ihm – nicht ganz uneigennützig – bei. Wenn Krakauer auch sonst keine hohe Meinung vom Bauernstand hat, „weil selbst die Bild-Zeitung subventioniert ist“. Bleichers Schwager, PR-Berater Knut Stenken (Axel Meier), ein Profi in der Politikberatung, kommt wie gerufen. So nimmt das Spektakel seinen Lauf. Niemand vermag den Krakauer zu bremsen. Alfons (Christian Seitz), der naive aber dennoch spitzbübische, hinterlistige Hausl in der Metzgerei, kostet zudem allen Nerven, die brave, aber etwas beschränkte Verkäuferin Traudl (Silvia Ottowitz) obendrein. Zu allem Ärger will Metzgersohn Franzl (Andreas Pauly), der lieber Sportler als Metzger zu sein scheint, auch noch die Tochter des Bäckers, Karin Weckerl (Anita Pauly) heiraten.

Wer Bürgermeister werden will, sollte keine Feinde haben. Ausgerechnet der Bäckermeister Otto Weckerl (Markus Meier), der Schwiegervater in spe von Franzl, hat die Ehre von Metzger Krakauer verletzt. Sollte er dem wirklich verzeihen? Und was macht Frau Kreuzer (Agnes Bauer), eine gichtkranke Kundin, in der Wohnung des Metzgers? Wird Franz Krakauer neuer Bürgermeister der Gemeinde? – Viele Fragen bleiben offen, für die Zuschauer der nächsten Vorstellungen. Wie gewohnt zeigen die Spieler ihr Bestes. Die Rollen sind ihnen auf den Leib geschrieben.